Beschreibung

Laut Didion/Schlichte, S. 320 gehören in dem unter Mus Hs Opern 607 (1–12) in der UB Frankfurt erhaltenen Material zu Webers Freischütz nur die Partitur und die Stimme der Tenor-Posaune zum Frankfurter Erstaufführungsmaterial von 1822.

Die in drei Bänden in grünlich marmorierten Einbänden überlieferte Partitur hat auf dem vorderen Deckel jeweils ein aufgeklebtes Etikett mit der in brauner Tinte von fremder Hand eingetragenen Angabe "Der Freischütze | Erster Act, "Der Freyschütze | Zweiter Aufzug" und "Der Freyschütze | 3ter Aufzug." Von späterer Hand wurde in Bleistift auf dem letzten Etikett ergänzt "und 4ter Act".

Im III. Akt ist die Kürzung beim Auftritt des Eremiten hier bereits beim Ausschreiben berücksichtigt.

Die Kopie stammt durchgängig von der Hand Carl Gottlob Kretzschmars.

Die wenigen eindeutigen Eintragungen von Webers Hand werden in der Endversion in die Anmerkungen der Faksimile-Widergabe übernommen:

Einträge Webers:
  • Titelblattnachtrag (s.o.)
  • Nr. 7, T. 9: Textunterlegung Ännchen von "schlauer" zu "schlanker" geändert (II, Bl. 14r): das Wort ist zunächst von Weber überschrieben, danach hat er in hellerer Tinte das Wort nochmals darunter notiert
  • Nr. 10, T. 168: in der Singstimme stammen die höheren kleineren Noten vermutlich von Webers Hand (II, Bl. 67r)
  • Nr. 10, T. 210: Szenenanweisung nachgetragen: "/: Der Geist von Maxens | Mutter erscheint im Felsen :/" (II, Bl. 71r)
  • Nr. 10, T. 255: unter dem System Anweisung nachgetragen: "im Falle Max nicht Zeit | genug haben sollte" (II, 75v) mit zugehörigen "bis"-Anweisungen, ebenfalls unter dem System für T. 255-256 und separat für T. 257 (II, 75v, 76r)
  • Nr. 10, T. 404: Personenangabe "Samiel" ergänzt (II, 88v)
  • Nr. 16, T. 3: Die decrescendo-Gabeln unter Vl 1 und Vl 2 könnten von Webers Hand stammen.

(Eine Reihe weiterer, mutmaßlicher Nachträge (Vorzeichen o.ä.) bedarf noch der Überprüfung.)

Die Einteilung der Partitur wurde nachträglich geändert. Über dem Beginn des zweiten Finale (Nr. 10) ist in dunkler braunter Tinte notiert "Actus 3tio", die korrespondierende Angabe in gleicher Tinte und Handschrift "4ter Aufzug." findet sich auf dem Titelblatt zu Akt III, auf dem die Angabe "Dritter" durchgestrichen und ersetzt ist. Der gleiche Schreiber hat die fehlenden Dialogstichworte zu den einzelnen Nummern nachgetragen (vgl. auch Didion/Schlichte, S. 321)

Zu Beginn von Nr. 16 ist in den Bläsern mit Bleistift von sehr viel jüngerer Hand die Bemerkung eingetragen: "Neue Partitur" (vermutlich auf die 1926 angekaufte Schlesinger-Partitur (PN S. 3512) bezogen, vgl. Didion/Schlichte, S. 320f., dort Nr. (3)).

Im vorderen Innendeckel von Bd. 1 ist mit Rötel eingetragen "den 26 Oktober 1840" (eine Neueinstudierung der Oper in Frankfurt ist unter dem 20. September 1840 bei Didion/Schlichte, S. 321 vemerkt). Im hinteren Deckel von Bd. 3 sind mit Bleistift Namen von Ausführenden eingetragen: "? ||| Haffner? | Gebhardt | Stolzenberg | Walter."

Lagenordnung/Rastrierung:

Angaben zur Lagenordnung werden noch ergänzt.

Rastrierung / Rastralgrößen

Bd. 1:

  • Ouvertüre, Nr. 1–2, 4-5: Notenzeile ca. 0,6 cm, einzeln 16-zeilig rastriert
  • Nr. 3: Notenzeile 0,7 bis 0.75 cm, einzeln 12-zeilig rastriert;

Bd. 2:

  • Nr. 6: Notenzeile, 0,8 cm, einzeln 11-zeilig rastriert
  • Nr. 7: Notenzeile, 0,8 cm, einzeln 10-zeilig rastriert
  • Nr. 8-9: Notenzeile, 0,8 cm, einzeln 12-zeilig rastriert
  • Nr. 10: Notenzeile 0,65 cm, einzeln 16-zeilig rastriert (das Rastral ist hier etwas größer als das im I. Akt benutzte)

Bd. 3:

  • Nr. 11: Notenzeile ca. 0,7 bis 0,75 cm, 12-zeilig (vermutlich 2 Rastrale)
  • Nr. 12-14: Notenzeile 0,75 cm, 10-zeilig
  • Nr. 15-16: Notenzeile ca. 0,6 cm, 16-zeilig

Die teils auf den verso-Seiten wechselnde Rastrierung (vgl. Nr 6 zu Nr. 7) belegt, dass die Partitur in einigen Abschnitten nummernweise rastriert wurde.

Wasserzeichen

Kettlinien: Abstand ca. 3 bis 3,3 cm, senkrecht zum Text; Schriftzug „Dresden; so auch in Bd. 2 und Bd. 3

Es handelt sich demnach um Papier aus der Dresdner Papiermühle von Carl August Schaffhirt.

Hinweis: In der erhaltenen Posaunenstimme ist als WZ eine Art bekröntes Wappen sichtbar, als Gegenmarke drei ineinander verschlungene Buchstaben, davon der letzte ein "H"; entweder: "JGH" oder "JSH"; die Notenzeilen haben dort eine Höhe von 1 cm und das Papier ist maschinell rastriert.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2015). Freischütz Digital. Release 0.8.0. musicSources. freidi-musicSourceDesc_KA9. FreiDi. Freischütz Digital; Detmold, Erlangen, Frankfurt, Paderborn. https://hdl.handle.net/11378/0000-0000-16CF-F