K

Käfer, der [1*]1.(in vielen Arten vorkommendes) über die ganze Erde verbreitetes, zu den Insekten gehörendes Tier [D1] Kartoffelkäfer 2.ugs. junges Mädchen [D2]
‘Ihm unterliefen Ausdrücke wie »flotter Käfer [52.28]« und »klein, aber oho«.’
Kaffee, der [10*]a)anregendes, leicht bitter schmeckendes, meist heiß getrunkenes Getränk von dunkelbrauner bis schwarzer Farbe aus gemahlenem, mit kochendem Wasser übergossene Kaffeebohnen [° D2b,3]
‘Es muß ein langes Gespräch bei immer neu aufgebrühtem Kaffee [37.11] gewesen sein […]’‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee [39.7] wird sie immer wieder […] in Wallung gebracht haben’‘Zum Frühstück […] wollte Reschke Herbata, weil er Tee dem grützigen Kaffee [55.3] vorzog […]’‘Er hat sogar den zwischendurch servierten Kaffee [113.4] protokolliert […]’‘Mit dem Engel mußte der Kaffee [240.3] warten.’‘Nur auf eine Tasse Kaffee [242.28] war Wróbel mitgekommen.’‘Während Reschke den Kaffee [242.30] aufgoß […]’‘Beim Vergolden wurde viel Kaffee [253.4] getrunken.’
Kaffeetasse; Kaffeewasser b) zum Abschluss eines Essens servierter Kaffee (a) [°]
‘Und erst beim Kaffee [36.15] in Mokkatäßchen, grützig, wie ihn die Polen lieben, holte das Friedhofsgespräch den Nichtraucher, die Raucherin wieder ein.’‘Kein Wort über die Friedhofsgesellschaft bis zum Kaffee [293.5].’
Kaffeetasse, die [1*] Pl. -nKaffee (a); Tasse
‘Die Herren durften keinen Wind machen und saßen abseits mit ihren Kaffeetassen [243.4].’
Kaffeewasser, das [1*]Kaffee (a); Wasser (a)
‘Dort hatte die Piątkowska gerade […] ihren Alexander gebeten, Kaffeewasser [239.30] aufzusetzen […]’
Kahn, der [1*]kleines, offenes, flaches Boot zum Rudern od. Staken [D1]
‘Keinen Kahn [277.31], kein Segel, nur zwei schwimmende Enten erwähnt er, im Gegenverkehr.’
Kaiserzeit, die [1*] UnkenrufeZeit (2b) der ↑Kaiserlichen Werft [Register] [°]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- [214.22] und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks vorgelagert […]’
Kalbshaut, die [1*]Haut (b) eines jungen Rindes [° D Kalb 1a]
‘[…] die geschnitzelte Kalbshaut [252.16], aus der Alexandra auf dem Küchenherd den Leim zubereitet […]’
KalbslederKalbsleder, das [1*]aus Kalbshaut durch Gerben gewonnenes, meist zähes, sehr reißfestes Material [° D Leder 1]
‘Weil sie in ihrer Umhängetasche aus Kalbsleder [17.29] jederzeit zwei von den sechs mit sich führte […]’
Kaliber, das [1*] ugs.Art, Sorte [D5]
‘[…] zumal diese Frau von besonderem Kaliber ist [119.20]. ’
Kalkstein, der [1*]meist aus [Meer]wasser abgesetztes, vorwiegend aus Kalkspat bestehendes Sedimentgestein, das als Rohstoff bes. in der chemischen u. der Bauindustrie Verwendung findet [D]
‘An anderer Stelle wußte er, hinter Unkraut versteckt, eine hohe Stele aus Kalkstein [174.29], davor einen verrosteten Schiffsanker.’
KalksteinplatteKalksteinplatte, die [1*]Kalkstein; Platte
‘Dann fand ich im Schutt […] eine Kalksteinplatte [196.8], auf der unter unleserlichem Namen zwei Hände im Flachrelief einen Schlüssel fassen.’
Kalkulieren, das [1*] →kalkulieren Kaufmannsspr.entstehende Kosten für etw. im Voraus berechnen; veranschlagen [D1]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Kalkulieren [108.29] von Überführungskosten […] so viel Spaß, nein, wohl mehr innere Freude bereiten könnte.’
Kälte, die [3*]1.als niedrige [Außen]temperatur messbares Kaltsein der Luft, wobei man einen starken Mangel an Wärme empfindet [D1]
‘Typhus, Hunger, die Kälte [37.23].’‘Die haben nie durchgemacht Vertreibung und Flucht in Kälte [187.5].’
2. Unverbindlichkeit, Unfreundlichkeit aus Mangel an innerer Teilnahme [D2a]
‘Diese Kälte [185.31]! Diese Kaltschnäuzigkeit!’
Kaltschnäuzigkeit, die [1*] ugs.betont gleichgültige, herzlose Art [° D]
‘Diese Kälte! Diese Kaltschnäuzigkeit [185.31]!’
Kamelhaar, das [2*] o.Pl.zu Decken, Mänteln u.a. verarbeitetes Gewebe aus dem graugelben bis dunkelbraunen, teils grobem u. steifem, teils weichem u. feinem Fell der Kamele, großer (in Wüsten- u. Steppengebieten beheimateter) Säugetiere [mit einem od. zwei Höckern] [° D; D Kamel 1a]
‘[…] nicht nur ihn, auch seine Hausschuhe aus Kamelhaar [172.31] liebte sie.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar [251.29] dem Kreidegrund auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’
Kamera, die [4*] Pl. -sFotoapparat [Db]
‘Sicher ist: vorm Kauf fotografierte er die Pilze und nannte die Firmenmarke seiner Kamera [12.21] japanisch.’‘[…] als wäre die japanische Kamera [18.19] nur geborgt,’‘[…] blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera [205.3], als wäre sie mit der Rikscha verwachsen.’‘Kein Klicken der Kameras [296.23] mehr.’
KameratascheKameratasche, die [2*]Kamera; Tasche (2)
‘[…] gab ihm sein Tweedjackett zur Cordhose ein saloppes Aussehen, passend zur Kameratasche [12.4]:’‘So, ohne Baskenmütze und Kameratasche [60.18], laß ich ihn laufen […]’
Kammgarnanzug, der [3*]Anzug aus feinem, glatten Garn [aus Wolle], dessen glatte Oberfläche durch Kämmen entsteht [° D Kammgarn 1]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich […] einen schwarzen Kammgarnanzug [132.23] […]’‘Jedenfalls kamen nur Trauergäste ins Bild und Reschke, natürlich im neuen Kammgarnanzug [134.24] […]’‘Weder war Reschke im schwarzen Kammgarnanzug [215.6] dabei […]’
Kampf, der [1*]heftig ausgetragene Kontroverse zwischen Gegnern hinsichtlich ihrer Auffassungen, Interessen, Ziele [D2b]
‘Seit' an Seit' gestellt und notfalls Rücken an Rücken; denn für die kommende Sitzung, die Anfang April stattfinden sollte, war Kampf [207.10] angesagt.’
Kampfstoff, der [1*] Pl. -ein einem bewaffneten Konflikt zur Durchsetzung des Kriegszieles verwendetes radioaktives Material, giftige chemische od. krankheitserregende biologische Substanzen [° D; D Kampfmittel 1]
‘[…] doch seine Empörung verliert sich im Allgemeinen, sobald er chemische Kampfstoffe [190.10] »deutsches Gift« nennt:’
Kandelaber, der [1*] Pl. - mehrarmiger, säulenartiger Ständer für Kerzen, Lampen [Da]
‘Nicht nur Erna Brakup, auch Alexander und Alexandra standen vor der von steinernen Kandelabern [130.25] flankierten Rathaustreppe.’
Kännchen, das [1*] /Vkl./für Flüssigkeiten bestimmtes, kleines Gefäß mit Henkel, Schnabel [u. meist Deckel] [° D Kanne 1a]
‘Der Steingutkrug sollte als Wärmflasche gefüllt und ein Kännchen [242.8] Hustentee aufgebrüht werden.’
Kanthaken, der [1*] Gen. -sHolzstange mit einem rund gebogenen Stück Metall, zum Kanten u. Fortbewegen von Lasten [° D; D Haken 1a]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens [226.1] hob Wróbel zwei Dielen aus dem Bohlenbelag.’
Kanzel, die [1*]auf einer Säule ruhende od. erhöht an einem Pfeiler angebrachte, von einer Brüstung umgebene kleine Plattform im vorderen Teil der Kirche, von der aus der Geistliche predigt [D1]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher […] und sonntags der Pastor von der Kanzel [128.25].’
Kanzler, der [2*] Gen. -s/kurz für Bundeskanzler/ Leiter der Bundesregierung in der Bundesrepublik Deutschland […] [D Bundeskanzler 1] Unkenrufe Kanzler Helmut Kohl [Register]
‘[…] indem die Piątkowska das bekümmerte Gesicht ihres Ministerpräsidenten mit des westdeutschen Kanzlers [98.18] Standardausdruck vergleicht:’‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend Tölpeleien des amtierenden Kanzlers [129.18] zu überdecken […]’
Kapelle, die [1*]kleineres, einfaches, meist nur für eine Andacht u. nicht für regelmäßige Gottesdienste einer Gemeinde bestimmtes Gotteshaus [D ¹Kapelle 1]
‘Die Abdankung fand in der Kapelle [255.23] seitlich des Friedhofs Matarnia statt.’
Abdankungskapelle; Königliche Kapelle [Register]; Nebenkapelle; SeitenkapelleKapital, das [6*] Gen. -s1.Vermögen eines Unternehmens; Grundkapital; Anlagekapital [D1b]
‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein, daß die anfallenden Überführungs- und Nutzungskosten […] nur unerheblich das Kapital [157.28] minderten.’‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals [158.4] samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘[…] begann der Professor der Kunstgeschichte, mit dem Kapital [170.8] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital [279.25] der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
Gründungskapital; Grundkapital; Startkapital 2. verfügbare Geldsumme, die bei entsprechendem Einsatz geeignet ist, dem Besitzer od. Nutznießer nennenswerten Gewinn zu bringen [D2a]
‘Zusätzliches Kapital [179.18] stellten Privatversicherungen, später die Volkswohlfahrt.’‘Reschke handelte richtig, als er […] Kapital [206.6] der Friedhofsgesellschaft in die Rikschaproduktion steckte.’
Kapitalbeteiligung, die [3*]Mitgliedschaftrecht, das durch Kapitaleinlage (Geld- oder Sacheinlage) bei einer Handelsgesellschaft erworben wird [W Beteiligung]
‘[…] indem er Ferienhäuser in attraktiver Lage suchte und Kapitalbeteiligung [55.16] sowie interessierte Kundschaft anbot.’‘[…] die dreißigprozentige Kapitalbeteiligung [163.17] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft an S. Ch. Chatterjees Fahrradrikschaproduktion […]’‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um kürzere Erbpacht, eventuelle Kapitalbeteiligung [235.5] der Friedhofsgesellschaft und garantierte Arbeitsplätze […]’
Kapitalismus, der [2*]Wirtschaftsform, die durch Privateigentum an Produktionsmitteln u. Steuerung des Wirtschaftsgeschehens über den Markt gekennzeichnet ist [D]
‘Man kann nicht einerseits den Kapitalismus [56.2] wollen und andererseits die Unschuld vom Lande spielen.’‘[…] ist ihm der Kapitalismus [93.5] Lastesel aller Beschwerden, auch der eigenen:’
Kappe, die [1*]eng am Kopf anliegende Kopfbedeckung mit od. ohne Schirm [D1]Rennfahrerkappe Üflache, gewölbte Bedeckung, haubenähnliches Dach [°]
‘[…] als der Turm der Marienkirche, weil baufällig, bis zur stumpfen Kappe [49.29] hoch eingerüstet stand.’
SchneekappeKarnevalsschlager, der [1*] Pl. - leicht eingängiges, meist anspruchsloses Lied [über den Fasching], das [regelmäßig] in der Fastnacht[szeit] gesungen, gespielt wird [° D Karneval; D Schlager 1]
‘Sogar Kölsche Karnevalsschlager [40.5] sang sie kürzlich, als wir, um Tonbandaufnahmen zu machen, ins Werder fuhren.’
Karnevalsumzug, der [1*]Umzug (2) zur Zeit des Narrentreibens in der Fastnacht[szeit] [° D Karneval]
‘In Düsseldorf und anderswo mußte sogar der Karnevalsumzug [102.2] am Rosenmontag abgesagt werden;’
Karpfen, der [1*]großer Süßwasserfisch mit hohem, blauem bis blaugrünem Rücken, helleren, oft goldgelb glänzenden Seiten u. einem vorgestülpten Maul mit vier Barteln [D]
‘Offenbar keine Spezialität, denn in Reschkes Aufzeichnungen sind zwar die Suppe aus roten Beten, die Piroggen und der Karpfen [76.2] in Braunbiersoße, doch nicht der Nachtisch vermerkt.’
KarpfenteichKarpfenteich, der [1*] Pl. -ekleineres stehendes Gewässer in dem Karpfen gehalten werden [° D Teich]
‘[…] dazu Karpfenteiche [178.16] zu Füßen des Olivaer Waldes.’
Karren, der [1*]*den Karren laufen lassen ugs. sich um eine Sache nicht [mehr weiter] kümmern [D ¹Karre 1a*]
‘Das hieße, den Karren [144.4] laufen lassen, denn anhalten kann ihn niemand mehr...’
Karriere, die [1*]erfolgreicher Aufstieg im Beruf [D1]
‘[…] mancher Assistent, Dozent oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere [103.7] eingefädelt.’
Kartei, die [3*]Sammlung von Karten gleicher Größe u. gleichen Formats für einheitliche Aufzeichnungen, die nach bestimmten Ordnungsprinzipien wie Sachgruppen, Alphabet o.Ä. sortiert sind u. in [Schub]kästen zur Einsichtnahme aufbewahrt werden [D]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr […] Grundlagen für eine Kartei [85.26] schaffen...’‘Es hieß, man wolle Einblick in die Kartei [112.26] gewähren.’‘[…] die sich allerdings nicht in die Kartei [142.1] der im Computer versammelten Beerdigungswilligen einreihen wollte.’
Karteileiche, die [1*] scherzh.registriertes, aber nicht aktives Mitglied einer Organisation [Db]
‘Na, war ich Karteileiche [275.17], wie man auf deutsch sagt, lange vor achtundsechzig schon, als in Warszawa antisemitische Schweinerei ging los...’
Kartoffelkäfer, der [3*] Pl. - an den Blättern der Kartoffelpflanze als Schädling auftretender Blattkäfer (1), ursprüngl. aus dem westl. Nordamerika, bis 15 mm lang, gelb-schwarz gestreift [° D; Bro]
‘Dann, nach lustigen Schulgeschichten, in denen es um Freundinnen, unter ihnen zwei jüdische, um Ferien auf dem Land und um das Absammeln von Kartoffelkäfern [27.11] ging, sei ihr abrupt der Faden gerissen:’‘Und von Kartoffelkäfern [241.13] muß mehrmals und zwischen Hustenanfällen die Rede gewesen sein […]’‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern [298.12] gefüllt hatte...’
Biest; Coloradokäfer; KartoffelkäferaktionKartoffelkäferaktion, die [3*]Kartoffelkäfer; Aktion (b)
‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre die obligaten Kartoffelkäferaktionen [107.19] organisiert […] hat?’‘[…] der sich, außer beim Organisieren der Kartoffelkäferaktionen [140.24], durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’‘[…] als er während der Kriegsjahre die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen [167.19] organisiert und zum Feldzug gegen den amerikanischen Coloradokäfer umbenannt hat.’
Kartoffelschälen, das [2*]das Abziehen der äußeren Schicht der Kartoffel, einer essbaren Gemüseknolle [° D schälen 1a; D Kartoffel 2]
‘Dann bestand er darauf, ihr beim Kartoffelschälen [33.26] zu helfen.’‘Notierenswert war ihm, daß nicht nur er beim Kartoffelschälen [34.25], auch sie beim Pilzeputzen zur Brille habe greifen müssen:’
Kaschube, der [2*] Pl. -(m+f) -nAngehöriger eines westslawischen Stammes [D1]
‘Da der Fahrer kein Pakistani, sondern semmelblond ist, könnte er Pole und wenn nicht Pole, dann Kaschube [204.4] sein.’‘Auf Matarnia liegen fast nur Kaschuben [258.13].’
Käse, der [1*]aus Milch (von Kühen, Schafen od. Ziegen) hergestelltes Nahrungsmittel, das als Brotbelag od. auch -aufstrich gegessen wird [D1]
‘[…] dazu Käse [276.24] aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven.’
SchmelzkäseKasse, die [3*]1.das jmdm. zur Verfügung stehende Geld [D3a]
‘Zweimal wurde das Mittagessen für vierzehn Personen aus dieser Kasse [117.22] bezahlt.’
Kassenbericht*Kasse machen ugs. viel Geld verdienen, erwirtschaften o.Ä. [D3a*]
‘Relativ jung, strahlen sie wenig Profil, aber viel Nettigkeit aus, verbunden mit jenem lässigen Leistungswillen, der fortan zugunsten der Friedhofsgesellschaft Kasse [273.19] machen wird.’
2. *jmdn. zur Kasse bitten ugs.von jmdm. Geld fordern [D2b*]
‘Die hinlänglich bekannte Vergnügungssucht der Enkel- und Urenkelgeneration will man dafür zur Kasse [246.7] bitten.’
Kassenbericht, der [1*]Kasse (1); Bericht
‘[…] in Reschkes erstem Kassenbericht [114.30] sind sie mit 20 000 DM beziffert.’
Kassette, die [2*] Pl. -na)Magnetband u. zwei kleine Spulen, die fest in ein kleines, flaches, rechteckiges Gehäuse aus Kunststoff eingebaut sind [D3]
‘Ich verfüge über ein halbes Dutzend Kassetten [129.9].’
Videokassette a) /kurz für →Videokassette/ [°]
‘Nach mehrmaligem Abspielen der Kassette [134.12], die allerdings ohne Tonspur läuft, könnte ich sagen: Ich bin dabeigewesen.’
Kassettendecke, die [1*] Archit.oberer Abschluss eines Raumes od. Stockwerks mit vertieften, meist verzierten Feldern [° D; D Decke 3]
‘Dort täuschte die von Granitsäulen getragene Kassettendecke [122.24] Beständigkeit vor;’
Kassettenfeld, das [1*] Pl. -er Archit.vertieftes viereckiges Feld (1b) in einer Decke [D Kassette 5]
‘[…] doch setzt der Blick über die nach oben hin sich verjüngenden Kassettenfelder [296.5] Mut frei, denn ein älterer Herr […]’
Kastanie, die [4*] Pl. -n/kurz für Rosskastanie/ Baum mit großen, handförmigen Blättern, meist weißen od. roten, in aufrecht stehenden Blütenständen angeordneten Blüten u. […] Früchten [D Rosskastanie]
‘Hohe, Schatten versprechende Kastanien [67.23], Ulmen, Trauerweiden.’‘[…] einzelne Baumgruppen, hier Ulmen und Kastanien [137.17] […]’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien [159.26] bestanden sind […]’‘Die Hauptallee und vier Queralleen auf ansteigendem Gelände von Linden bestanden, dazu Kastanien [222.30] […]’
Kasten, der [1*] ugs. abwertendgroßes, unschönes Gebäude [D6a]
‘Er […] nannte den immer noch als Schule betriebenen Kasten [19.16] »meine ehemalige Penne« und erklärte ihr umständlich diesen Schülerausdruck.’
NeubaukastenKatakombe, die [1*] meist Pl.: -n(in frühchristlicher Zeit) unterirdische Anlage zur Beisetzung von Toten [D]
‘Aber in die Katakomben [297.13] will Alexandra auf keinen Fall.’
Katalog, der [1*]1.lange Reihe, große Anzahl, zusammenfassende Aufzählung [D2]
‘Im Katalog [38.12] der Menschenrechte müßte endlich auch dieser Anspruch verbrieft sein.’
2.nach einem bestimmten System geordnetes Verzeichnis von Gegenständen, Namen o. Ä. [D1]SargkatalogKatalysator, der [1*] Kfz-T.Vorrichtung in Kraftfahrzeugen, mit deren Hilfe das Abgas von umweltschädlichen Stoffen gereinigt wird [D2]
‘[…] hätte nostalgisch ein Peugeot 404, ledergepolstert, doch mit aufwendig eingebautem Katalysator [63.14] zu ihm passen können.’
Katasteramt, das [2*]amtliche Stelle, die die Register über alle Grundstücke eines bestimmten Bezirks führt [D]
‘[…] weil er das Vorleben der aus Trümmern erwachsenen Stadt allenfalls auf dem Katasteramt [146.21] fand.’‘Ob sich der Angestellte beim Katasteramt [293.24] als Autor der Chronik sah?’
Kate, die [2*]kleines, ärmliches Haus [aus Holz] [D]
‘[…] als rechts und links von ihrer Kate [217.21] […] kastenförmige Neubauten hochgezogen wurden.’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate [264.29] Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind […]’
FischerkateKategorie, die [1*] Pl. -nGruppe, in die jmd. od. etw. eingeordnet wird; Klasse, Gattung [D4]
‘Mein Mitschüler schwankt zwischen den Kategorien [96.13] und sagt »Umsiedler«, wenn er »Vertriebene« meint […]’
Kauf, der [4*]1.das Erwerben von etw. gegen Bezahlung [° D kaufen 1a]
‘Sicher ist: vorm Kauf [12.20] fotografierte er die Pilze […]’‘[…] schon beim Kauf [16.30] der Steinpilze […]’‘Was im Tagebuch steht, begründet den Kauf [187.23] pelzgefütterter, »sündhaft teurer Stiefeletten« für die Piątkowska;’
2. etw., das gegen Bezahlung erworben wurde [° D1; D kaufen 1a]
‘Wieder ist kein Autotyp angegeben, doch muß es ein teures Modell gewesen sein, denn der Kauf [284.27] geriet zum Ärgernis.’
Käufergier, die [1*] Grassheftiges, maßloses Verlangen etw. käuflich zu erwerben [° D Gier]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis‹ zu klagen wußte und angestrengt locker deren Käufergier [184.16] auf Ratschlagliteratur zur Betriebswirtschaft und zum Arbeitsrecht bewitzelte […]’
Kaufhaus, das [2*] Pl. -häusergroßes Geschäft des Einzelhandels, in dem Waren aller Art verkauft werden [D]
‘[…] doch welche Kaufhäuser [222.6] in Langfuhr, im heutigen Wrzeszcz, gestanden hatten […] erfuhr sie durch die Brakup.’‘Nun weiß ich, wo ist Kaufhaus [222.12] Sternfeld gewesen und wie billig waren da hübsche Sachen.’
Kaufmann, der [1*]jmd., der [eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hat u.] beruflich Handel, Kauf u. Verkauf betreibt [D1]
‘[…] vom Schöffen und Ratsherrn Angermünde über den Kaufmann [74.13] Schwartzwaldt […] ’
Kauz, der [1*]zu den Eulen gehörender Vogel [D1]
‘Kein Wunder, daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz [126.12] und Eule, Aberglauben gefördert hat.’
Kehrtwende, die [1*]Wandel in der Richtung eines Geschehens od. einer Entwicklung in die konträre Richtung; Drehung um 180 Grad [° D ¹Wende 1a
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen, mehrmals, nach jeder Kehrtwende der Geschichte […]’
Keilschrift, die [2*]aus einer Bilderschrift entwickelte, aus keilförmigen, kantigen Zeichen bestehende Schrift (1b) [°D]
‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift [62.4] mein Name eingemeißelt […]’‘Man müßte das Moos aus der Keilschrift [224.9] kratzen, um mehr zu hören.’
Kellerraum, der [1*] Pl. -räumeteilweise od. ganz unter der Erde liegender Raum (2) eines Gebäudes [° D Keller 1a]
‘[…] dort hatte sich in den Kellerräumen [148.31] ein Video-Verleih eingemietet […]’
Kellerwohnung, die [1*]Wohnung im Souterrain [°]
‘[…] wo ihnen niemand die Kellerwohnung [217.14], das Mansardenloch streitig machte.’
Kellner, der [1*] Pl. (m+f) - Berufsbez.Angestellter in einer Gaststätte, der die Gäste bedient [D]
‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] Arbeitsplätze für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche, Kellner [235.8]...’
KellnerinKellnerin, die [1*]/w. Form zu Kellner/
‘Solange noch das Kurhaus baufällig stand, half sie als Kellnerin [217.24] aus, später fand sie Arbeit beim Konsum.’
Kenntnis, die [4*] Pl. -se1.o.Pl.das Kennen einer [Tat]sache, das Wissen von etw. [D1]
‘Nach meiner Kenntnis [160.6] von Kröten, die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten sein;’
von etw. Kenntnis nehmen etw. beachten [D1]
‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde zur Kenntnis [16.12], doch handelte er sie wie bloße Tatsachenbehauptungen ab.’
jmdn. von etw. in Kenntnis setzen jmdn. über etw. unterrichten [D1]
‘Vielbrand, der tätig geworden war, ohne das geschäftsführende Paar in Kenntnis [209.13] zu setzen, sprach von 37000 Umbettungsanträgen […]’
2. Pl. [Fach]wissen, Sach- u. Erfahrungswissen [D2]
‘Ermüdend hat er seine Kenntnisse [194.28] über die Begräbnispraxis in Kirchen ausgebreitet.’
Deutschkenntnisse; Grundbuchkenntnis; OrtskenntnisKennzeichen, das [1*]charakteristisches Merkmal; Zeichen, an dem jmd., etw. zu erkennen ist [D1]
‘Viel von dem, was heute wichtig tut, verkümmert unter dem Kennzeichen [124.31]: Es war einmal.’
Keramikschale, die [1*] Pl. -n[mit künstlerischen Mitteln gestaltete] Verkleidung aus gebranntem Ton [° D Keramik 2]
‘Vor breiter Fensterfront Säulen, deren Betonkerne von genoppten, rundum laufenden Keramikschalen [54.28] ummantelt sind.’
Kerl, der [1*] ugs. Liebhaber [D1b]
‘Ich gebe zu: Alexandra kommt mir näher, als dem Berichtenden erlaubt sein darf, doch meine Einschätzung, nach der ihr ein anderer Kerl [87.14] als Reschke zu wünschen gewesen wäre, zählt nicht.’
Kerze, die [4*] Pl. -nmeist zylindrisches Gebilde aus gegossenem Wachs, Stearin, Paraffin o.Ä. mit einem Docht in der Mitte, der mit offener Flamme brennend Licht gibt [D1]
‘Wie gut, daß Alexandra vorsorglich Tannenzweige mit Kerzen [182.22] drauf in eine Vase gestellt hatte.’‘Während ich etwas Passendes suchte, hat sie die beiden Kerzen [187.1] auf den Tannenzweigen angezündet […]’‘Um den Sarg Tulpen und Kerzen [256.14] gestellt.’‘Kerzen [265.2], Blumen, der Geruch und so weiter.’
Kerzenlicht; OpferkerzeKerzenlicht, das [1*]Licht (1a) einer od. mehrerer brennender Kerzen [D]
‘Bei Kerzenlicht [73.22] aßen sie […]’
Kette, die [1*]1.a)[Hals]schmuck aus beweglich ineinander gefügten Metallgliedern, miteinander verbundenen Plättchen, auf eine Schnur aufgereihten Perlen, Schmucksteinen o. Ä. [D1b]Bernsteinkette b) zum Trocknen und Aufbewahren von Pilzen, Beeren o.Ä. verwendete Schnur, auf die die Lebensmittel wie Glieder einer Kette (a) aufgefädelt werden [°]
‘[…] gereiht auf langer, zur Kette [77.30] geknüpfter Schnur: getrocknete Steinpilze […]’
2. Gesamtheit von gleichartigen u. unter gleichem Namen geführten Betrieben, die an verschiedenen Orten sich befinden, aber zu einem Unternehmen gehören [D2d]HotelketteKeyboard, das [1*][Geräteteil mit der] Tastatur eines Personalcomputers [D2]
‘Da ihre Idee bombig einschlug, kam ihm eine Flut von Spielmaterial ins Haus, das er über das Keyboard [95.1] einfütterte und auf der Hard disk versammelte.’
Kibbuzmützchen, das [1*] /Vkl./nach oben spitz zulaufender Hut ohne Krempe, der seit der Zeit der Gründungen der Kibuzzim, ländlicher Gemeinschaften in Israel, bei der Feldarbeit, inzwischen aber auch viel von Touristen getragen wird [°]
‘[…] sie nun nicht mehr unter breitkrempigem Hut, sondern mit weißem Kibbuzmützchen [295.20].’
Kiefernholz, das [1*]Holz (1) eines auf sandigem Boden wachsenden, harzreichen Nadelbaums mit langen, kantigen, in Bündeln wachsenden Nadeln u. kugeligen bis walzenförmigen, hängenden Zapfen [° D ²Kiefer 1]
‘Die Brakup lag im noch offenen Sarg aus Kiefernholz [256.1].’
Kiepe, die [1*] Pl. -n nordd., md.hoher Tragkorb, der auf dem Rücken getragen u. mit Schulterriemen befestigt wird [D]
‘Es geht um Körbe, Kiepen [100.19], Beutel […]’
Kind, das [10*] Pl. -er1.Mensch, der sich noch im Lebensabschnitt der Kindheit befindet (etwa bis zum Eintritt der Geschlechtsreife), noch kein Jugendlicher ist; noch nicht erwachsener Mensch [D1b]
‘[…] die vorm Hotel bettelnden Kinder [52.20] […]’‘Er strengte sich an, den bettelnden Kindern [57.5] nichts zu geben.’‘Dort hat man mir als Kind [68.5] die Mandeln rausgenommen.’‘War ganz lieb und hab ich verwöhnt wie Kind [116.18] […]’‘Unbedingt mußten wir gemeinsam unter die Neuanschaffung, als seien wir Kinder [155.5] ...’‘Einzig die Kinder [184.28] bereiteten Freude.’‘Ach, wie haben uns Kinder [283.3] die Kopfweiden bei Abendnebel erschreckt […]’
Flüchtlingskind; Kindergrab; Kindheit; Kleinkind 2. von jmdm. leiblich abstammende Person; unmittelbarer Nachkomme [D2]
‘[…] zumal ihre Kinder [54.3] erwachsen und außer Haus sind […]’‘Nur Sophias Kinder [184.5] gaben sich natürlich:’‘[…] ihre drei Kinder [217.17] starben im Seuchenjahr '46 an Typhus.’
MutterkindKinderärztin, die [1*] /w. Form/Fachärztin für Krankheiten, die im Säuglings- u. Kindesalter auftreten [° D Kinderarzt]
‘Ihren Beruf, Kinderärztin [184.31], hat sie aufgegeben.’
Kinderglaube, der [1*]naive Vorstellung; kritiklose Haltung jmdm., einer Sache gegenüber [D]
‘Seitdem dieser Kinderglaube [146.23] Risse zeigte, wollte Wróbel mehr wissen, als in Papieren zu finden war.’
Kindergrab, das [2*] Pl. -gräberKind (1); Grab (a)
‘Alle Steine sagten unter polnischen Namen Sterbedaten ab Ende der fünfziger Jahre auf, nur jene zahlreichen, in einem abseits liegenden Feld gereihten Kindergräber [22.19] nicht, die auf das Seuchenjahr '46 datiert waren:’‘Nicht weit entfernt erschreckten Holzkreuze auf Kindergräbern [175.18] […]’
Kindheit, die [3*]Zeit, in der jmd. aufwächst, heranwächst; Lebensabschnitt eines Menschen als Kind (1) [D]
‘Und rauchend […] habe Alexandra - so heißt sie jetzt in seinen Papieren - von ihrer Kindheit [27.3] und den Jugendjahren in Wilno erzählt […]’‘Ihn erinnerten die Steinpilze an seine Kindheit [34.2], als er mit der Großmutter mütterlicherseits in den Mischwäldern um Saskoschin Pfifferlinge gesucht habe.’‘Ihre Kindheit [241.5], die sie teils auf dem Land, teils in der Niederstadt verbracht hatte, mußte reich an Ereignissen gewesen sein:’
KindheitserinnerungKindheitserinnerung, die [2*] Pl. -enErinnerung (1) an Personen, Ereignisse, die mit der eigenen Kindheit verbunden sind [D]
‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen [141.31]« seiner Sekretärin […]’‘[…] Reschke vergleicht in seiner Kladde die Kindheitserinnerungen [241.16] der Brakup mit eigenen:’
Kinn, das [4*]halbrunder, nach vorn gewölbter Teil des Gesichts unterhalb des Mundes beim Menschen [D]
‘Ihr Kinn [155.30], das sich doppelt vor kurzem Hals wölbt […]’‘[…] seine hohe und steile Stirn, der zu wenig Kinn [156.1] widerspricht.’‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen hebt den Schädel, dessen Kinn [227.20] die Hemdkrause drückt.’‘Die Brosche […] hatte ihr jemand […] knapp unterm Kinn [256.12] befestigt.’
Kino, das [1*] Pl. -sRaum, Gebäude, in dem vor einem Publikum Filme gezeigt werden, in dem Filmvorführungen stattfinden [D1]
‘[…] welche Filme mit Asta Nielsen […] ab wann in den zwei Kinos [222.9] des Vorortes gezeigt wurden […]’
Kino Leningrad [Register]Kirche, die [24*] Pl. -n1.geweihtes Gebäude mit einem od. mehreren [Glocken]türmen, in dem die Mitglieder einer christlichen Glaubensgemeinschaft Gottesdienst abhalten, beten, liturgische Handlungen vollziehen u. a. [D1]
‘Ihr kauft mit Deutschmark Orgel ganz neu für Kirche [29.4] Marii Panny.’‘In Kirche [85.31] von Heiliger Bartłomieja, wo liegt ganz nah bei Dein Hotel Hevelius, ist oft Treffen von Freunde von Wilno und Grodno.’‘Alles, was Wróbel wichtig war, sogar die Linienführung der Straßenbahnen und wer in welcher Kirche [147.17] kurz oder lang gepredigt hatte, konnte die Brakup auf Befragen hersagen.’‘Erwähnt wird der Priester der Petrikirche und dessen einziges Thema: das fehlende Gewölbe im immer noch kriegswüsten Mittelschiff seiner Kirche [173.11].’‘Ermüdend hat er seine Kenntnisse über die Begräbnispraxis in Kirchen [194.29] ausgebreitet.’‘[…] Sankt Johann war Kirche [196.7] der Schiffer, Segelmacher und Fischer […]’‘[…] nur Kirchen [205.17], allerorts wurden ungestalte Kirchen [205.18] gebaut.’‘Eine helle, nahezu wohnliche Kirche [225.15].’‘Sogleich bat er um Zuschuß für das Gewölbe im Mittelschiff seiner Kirche [232.29].’‘Dann aber war mir, als seien die Kirchen [236.9] alle, die Türme, die Mühle, das Zeughaus und die Markthalle von einem inneren Feuer bewohnt […]’‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder nun auch mit überlieferten deutschen Namen […] zu beschriften, wie es schon rechts vom Portal der Kirche [244.9] Sankt Bartholomäi geschehen war.’‘Dort konnte man auf moosgrünem, zu den Rändern hin ornamental gewelltem Schild lesen, wie die Kirche [244.11] laut polnischer, englischer, russischer und deutscher Inschrift genannt sein wollte.’‘Da Alexandra ›Kirchen [297.5] höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
Backsteinkirche; Dominikanerkirche[Register]; Hallenkirche; Hauptkirche; Hospitalkirche; Jakobskirche [Register]; Johanniskirche [Register]; Katharinenkirche [Register]; Kirche zum Heiligen Leichnam [Register]; Kirchenportal; Kirchenschiff; ¹Marienkirche [Register]; ³Marienkirche [Register]; Mennonitenkirche [Register]; Nikolaikirche [Register]; Peterskirche [Register]; Petrikirche [Register]; Pfarrkirche; Sankt Bartholomäus [Register]; Sankt Josef [Register]; Sankt Nikolai [Register]; Sankt Trinitatis [Register]; Schloßkirche 2. durch die Geistlichen, den Klerus repräsentierte, auf bestimmte Weise organisierte u. verwaltete Institution der christlichen Glaubensgemeinschaft [D4]
‘Fragen werd ich, aber vorsichtig, denn mit Kirche [86.4] muß man vorsichtig sein immer, weil in Polen Kirche [86.5] ist alles...’‘Sie berichtet, daß die katholische Kirche [87.28] […] »unsere Idee«, bei allen voraussehbaren Schwierigkeiten, »Gottwohlgefällig« genannt habe.’‘»Das ist wichtig«, schreibt sie, »denn in Polen ist Kirche [88.1] immer da und Regierung mal da und mal weg.«’‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern der Kirche [88.18] lutherischer Spielart - »Das Gespräch mit dem katholischen Klerus steht noch aus« - seien Anfangserfolge zu verbuchen.’‘Hier wollen viele sprechen mit Dir. Solche von Wojewodschaft und von Kirche [109.21].’‘Geeint waren die Deutschen uneiniger denn je; und das freie Polen überließ sich nunmehr den Zwangsverordnungen der Kirche [276.14].’
3. einer bestimmten Konfession angehörende, in einer festen Organisationsform zusammengeschlossene christliche Glaubensgemeinschaft [D3]
‘[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche [93.3] im Dogma soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’‘[…] und Dr. Heinz Karau, Konsistorialrat der Nordelbisch-Lutherischen Kirche [117.10].’
4.o. Pl. Gottesdienst [D2]
‘Es ging um die neuzufassende Friedhofsordnung, um fehlende Hotelzimmer bei in immer größerer Zahl anreisenden Trauergesellschaften und um die orthodoxe Kirche [232.19] im ehemaligen Krematorium.’
Kirchenbank, die [5*] Pl. -bänkeSitz¹bank (a) in der Kirche (1)[D]
‘Jerzy holte aus einem der ehemaligen Spitalgebäude den Priester, der freundlich aufschloß und uns zwischen den Kirchenbänken [225.12] mit seiner Ferne zum Papst bekanntmachte:’‘Alexandra setzte sich in eine Kirchenbank [225.18].’‘[…] machte der Priester ihnen das Angebot, unterhalb der links gereihten Kirchenbänke [225.31] eine Gruft zu besichtigen.’‘[…] rückte plötzlich in der Kirchenbank [256.26] von ihm ab […]’‘[…] empfing die Hostie, kehrte mit niedergeschlagenem Blick zur Kirchenbank [257.5] zurück […]’
¹Bank (b)Kirchenbanner, das [1*] Pl. - Fahne mit religiösen Motiven, die durch eine waagerecht hängende Querstange mit dem Fahnenschaft verbunden ist [° D Banner]
‘Als der geschlossene Sarg aus der Abdankungskapelle getragen, als Kirchenbanner [258.5], drauf Heiligenbilder, entrollt wurden […]’
Kirchengemeinde, die [1*] Pl. -n; Kirchgemeinde, die [1*] Pl.-nunterste Verwaltungseinheit einer Religionsgemeinschaft; Seelsorgebezirk, [Gebiet einer] Pfarrei [D Gemeinde 1b]
‘[…] der gegenüber ein alter, von Buchen und Linden verschatteter Friedhof liegt, der vormals den Kirchgemeinden [21.6] Heiliger Leichnam, weiter oben Sankt Josef und Sankt Birgitten […] diente.’‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab […] Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof der katholischen Kirchengemeinden [65.30] Sankt Birgitten und Sankt Joseph […]’
Gemeinde; KirchgemeindeKirchenportal, das [1*]Kirche (1); Portal
‘Vor dem klassizistisch gegliederten Kirchenportal [228.22] soll Alexandra wieder einmal gelacht haben:’
Kirchenschiff, das [3*] Archit.mittlerer Längsbau in einer Kirche (1) [D]
‘Durch einen Bauzaun und das nur locker mit einem Bretterverschlag gesperrte Seitenportal zum rechten Kirchenschiff [195.15] hatten sie Einlaß gefunden, Wróbel voran.’‘Treppab öffnete sich unter gemauertem Gewölbe ein Raum, nicht breiter als das Kirchenschiff [226.9].’‘»Bin Alexandra dankbar«, schreibt er, »daß ich diesen Blick auf gut zweihundert Jahre währende Ruhe werfen durfte, wenn man die Überführung aus dem Kirchenschiff [228.4] in die Gruft als nur kurze Störung wertet.«’
KirchenschiffsruineKirchenschiffsruine, die [1*]Kirchenschiff; Ruine
‘Ich bin mir sicher, daß er seinen […] Vortrag zusätzlich mit jenen Fundstücken angereichert hat, auf die ihn Jerzy Wróbel im Innern der Kirchenschiffsruine [195.9] von Sankt Johannis aufmerksam gemacht hatte […]’
Kirchgänger, der [1*] Pl. (m+f) - jmd., der [regelmäßig] den Gottesdienst besucht [D]
‘[…] all das von Generationen in Furcht gehaltener Kirchgänger [61.12], später von Touristen abgelaufen, blankgetreten und flächig eingeebnet;’
Kirchgemeinde, dieKirchengemeinde, dieKissenstein, der [1*] Pl. -eliegender Gedenkstein [am Kopfende] einer Grabstätte oder eines Urnengrabs [° WWW064]
‘Holzkreuze und Kissensteine [22.21].’
Kiste, die [4*] Pl. -n1.größerer, rechteckiger, meist aus Holz bestehender [oben verschließbarer] Behälter für Waren o.Ä. [D1]
‘Löblicherweise hat im Mittelschiff eine ordnende Hand begonnen, das Gebein in Kisten [195.28] zu sammeln.’‘Auf einer Kiste [195.29] steht, wie mir Jerzy übersetzte, ›Vorsicht Glas!‹ geschrieben.’
Kisten [Brakup Missingsch] 2. Unkenrufe kastenförmiger Anhänger [einer Rikscha] [°]
‘Die Räder und drangehängten Kisten [204.13] sehen schäbig aus, die Fahrer mürrisch, die Insassen bekümmert.’‘Auf anderer Abbildung schiebt der Fahrer die beladene Kiste [204.16].’
Kiwi, die [1*]kugelige od. eiförmige, behaarte Frucht mit saftigem, säuerlichem, glasigem Fruchtfleisch [D ²Kiwi]
‘War ja alles zu haben, wenn auch teuer, zu teuer, sogar Früchte aus Neuseeland, Kiwi [276.28] genannt.’
Kladde, die [21*][Schmier]heft, meist für einen ersten Entwurf [D1a]
‘[…] seine mal als Tagebuch, dann wieder als Silo zeitraffender Spekulationen geführte Kladde [14.28] […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler nahm diese oft gleichzeitig auftrumpfenden Tatsachen in seiner Kladde [16.12] zur Kenntnis […]’‘In Reschkes Kladde [21.25] ist mit dieser Eintragung die Fügung besiegelt.’‘Und jetzt erst sagte die Witwe, was wörtlich die Kladde [25.30] des Witwers festgehalten hat:’‘In Reschkes Kladde [29.10] steht: »So muß es sein! Warum nicht gleichermaßen sinnvoll auf anderem Gebiet?«’‘Aus seiner Kladde [33.20] weiß ich, daß sie ihm zum Petersiliehacken eine Küchenschürze umgebunden hatte.’‘Genaue Hinweise gibt seine Kladde [39.23] erst später:’‘[…] jedenfalls war Reschke munter genug, sich in seiner Kladde [51.2] detailkrämerisch zu bestätigen.’‘Daß sie ihn per Titel ansprach, kränkte ihn, wenn ich seiner Kladde [74.29] glauben darf.’‘Kurz nach elf […] beugte [er] sich über die Kladde [76.30], öffnete das Etui und setzte die Lesebrille auf.’‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde [106.4] […] über diese Widersprüche gestolpert bin […]’‘Gut, daß Reschke in seine Kladde [133.20] auch Alltagsbanalitäten eingetragen hat:’‘[…] indem er in seiner Kladde [138.27] die Begräbnisriten der Mexikaner und Chinesen in Vergleich brachte […]’‘In der Kladde [158.15] meines Mitschülers lese ich:’‘Seiner Kladde [163.27] sind nur »zukunftweisende Überlegungen« abzulesen.’‘[…] vielmehr mit Schönschrift nur deshalb in seine Kladde [167.15 ] geschrieben, damit ich folgern darf: Reschke kann mit Geld umgehen.’‘[…] hat aber die politischen Ereignisse jener Tage in seiner Kladde [170.25] ausgespart […]’‘Es riß ihn hin, vor versammeltem Aufsichtsrat einen in seiner Kladde [194.27] als »kurzgefaßte Exkursion« entworfenen Vortrag abzuspulen.’‘Später schrieb er in seine Kladde [236.2]:’‘[…] denn Reschke vergleicht in seiner Kladde [241.15] die Kindheitserinnerungen der Brakup mit eigenen:’‘[…] es ist ein Spaziergang […], der sich in Reschkes Kladde [264.26] in die Länge zieht […]’
Klage, die [5*] Pl. -n1.Worte od. Äußerungen, durch die jmd. Missmut, Unmut, Ärger, Beschwerden zum Ausdruck bringt [D2]
‘Erst gegen Schluß seiner Klage [18.11] werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘[…] als trotz Ersatz der Schäden die Klagen [152.23] betroffener Trauerfamilien kein Ende nahmen […]’‘Keine Klagen [183.7] über Speisen und Getränke.’‘In Lübeck hörte man sich Reschkes Sorgen und Klagen [211.11] an.’
2. Ü wehmütiges Rufen der Unken [°]
‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit, schwoll ihre Klage [283.12] - überm Wasser besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Klammersatz, der [1*] Pl. -sätzeSatz, der in einem paarweise angeordneten Schriftzeichen in Form eines halbrunden (od. entsprechend abgewandelten) Kreises von oben nach unten steht; Einschub [° D Klammer 2a]
‘Fast widerwillig gab er in Klammersätzen [16.14] Ereignissen Raum, die allesamt historisch genannt sein wollten […]’
Klammheimlichkeit, die [1*] ugs.etw., das auf ganz heimliche, geschickt-unauffällige Weise geschieht, ausgeführt wird [° D klammheimlich]
‘Mehr war zwischen den beiden nicht, keine Klammheimlichkeit [141.18], nichts, das Alexandra hätte ausstechen können; ’
Klappdach, das [1*]zusammenfaltbares Verdeck [°]
‘Weißrot gestreift das Klappdach [57.28] zum Schutz der Fahrgäste bei widrigem Wetter.’
Klappstuhl, der [1*] Pl. -stühleStuhl, der zusammengelegt werden kann [° D]
‘Beide saßen barfuß auf Klappstühlen [143.8], er mit hochgekrempelten Hosenbeinen.’
Klasse, die [1*]Gruppe von [ungefähr gleichaltrigen] Schülern, die zu gemeinsamem Unterricht zusammengefasst sind [D1a]
‘Ich soll Präservative - Frommser genannt - in der Klasse [42.15] verteilt haben.’
Klassenfoto; Klassenlehrer; Klassenstärke; KlassentreffenKlassenfoto, das [1*] Pl. -sKlasse; Foto
‘Hinzu kamen Klassenfotos [96.1] diverser Volks- und Mittelschulen […]’
Klassenlehrer, der [1*]Lehrer, der für die pädagogische Betreuung u. die organisatorische Leitung einer Klasse verantwortlich ist [D]
‘[…] so viel verkniffener Ernst, flankiert vom Schuldirektor und Klassenlehrer [96.9]:’
Klassenstärke, die [1*]Gesamtzahl der Schüler einer Klasse [D]
‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre, als wir in Klassenstärke [298.8] auf die kaschubischen Äcker mußten.’
Klassentreffen, das [1*]arrangiertes Zusammentreffen der Schüler einer Klasse [nach dem Schulabschluss] [D]
‘Kommentierte Fotos von Klassentreffen [95.30] sagten ihm, wie viele restliche, inzwischen hochbetagte Schüler immer noch reiselustig waren.’
Klausel, die [1*][als Einschränkung] eingefügte od. hinzugesetzte Bestimmung, Bedingung, bes. in einem Vertrag [D1]
‘Eine Klausel [120.5], die ohne Gegenstimmen, bei nur einer Enthaltung, angenommen wurde...’
Klawittergrab, das [2*] UnkenrufeGrab (a) der Familie ¹Klawitter [Register] [°]
‘Nur Chatterjee konnte beim nächsten Treffen - »Klawittergrab [211.25]« - Fortschritte auflisten, die Reschke » atemberaubend« nannte.’‘Also besuchten sie nicht das Klawittergrab [225.5], sondern die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam […]’
Kleid, das [1*]zur Oberbekleidung von Frauen u. Mädchen gehörendes, einteiliges Kleidungsstück, das den Ober- u. Unterkörper [sowie die Arme] u. die Beine (in unterschiedlicher Länge) bedeckt [D1]
‘Die Brosche […] hatte ihr jemand - vielleicht Freund Wróbel - am hochschließenden Kleid [256.12], knapp unterm Kinn befestigt.’
SonntagskleidKleidung, die [2*]Gesamtheit der Kleider, Garderobe [° D]
‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende angepaßte Kleidung [167.3], der Partnerlook entsprach, wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘Der Fahrer steckt in uniformähnlicher, dennoch sportlicher Kleidung [204.28]:’
BerufskleidungKleinbahngleis, das [1*] Pl. -eEisenbahngleis einer [schmalspurigen] Eisenbahn von nur lokaler Bedeutung [° D Kleinbahn]
‘Also werden sie auf der Chaussee neben den Kleinbahngleisen [159.2] in Richtung Stutthof, Frische Nehrung unterwegs gewesen sein.’
Kleinbehälter, der [1*]etw. mit geringem Fassungsvermögen, das zum Aufbewahren u. Transportieren beliebiger Gegenstände dient [° D Behälter a]
‘Und hier […] wurden in zwei Gemeinschaftsgräbern die ersten Lieferungen sterblicher Überreste in jeweils hundert schlicht hölzernen Kleinbehältern [215.5] bestattet.’
Kleincomputer, der [1*]Kleinrechner; Personalcomputer [D]
‘Abwechselnd spielten sie mit dem Kleincomputer [166.1].’
Kleingarten, der [1*] Pl. -gärtenkleines, [zusammen mit gleichartigen Gärten] für sich liegendes, begrenztes Stück Land [am, um ein Haus] zur Anpflanzung von Gemüse, Obst, Blumen o.Ä. [° D; D Garten]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten [7.12]:’
Kleingärtnerglück; SchrebergartenKleingärtnerglück, das [1*]sich in einem Kleingarten manifestierendes Glück (2) des Besitzers; Schrebergartenidylle [°]
‘So gepflegt und genutzt sich das Kleingärtnerglück [64.24] mit Zäunen abgrenzte […] Reschke schlug dennoch Umkehr vor.’
Kleinhäuschen, das [1*] /Vkl./kleines, beengtes Haus (1b) [mit nur wenigen Zimmern] [°]
‘Die Hälfte eines der Kleinhäuschen [240.22] in Fachwerk, unterm Teerpappendach und mit Verandavorbau, war Erna Brakups Zuhause.’
Klainhäuschen[Brakup Missingsch]Kleinigkeit, die [1*] Unkenrufe Pl. -kleine, unbedeutende Sache [Da]
‘Nicht alles. Aber viele Kleinigkeit [74.27] schon.’
Kleinkind, das [2*] Pl. -erkleines Kind (2) [vom dritten] bis zum sechsten Lebensjahr [D]
‘Mehr oder weniger brüchige Parkbänke, darauf Männer mit Bierflaschen befaßt oder Mütter mit Kleinkindern [67.25].’‘[…] indem er Benutzer der Parkanlage, Frauen mit Kleinkindern [137.20], Rentner, Lesende, einen einsamen Trinker und kartenspielende Arbeitslose vorführt’
Kleinkram, der [2*] ugs., meist abwertend Kleinigkeiten, kleine Angelegenheiten [Db]
‘Wieder fehlen genaue Angaben, spart er den technischen Kleinkram [93.16] aus, den ich, weil starrsinnig ohne Computer tätig, nicht aus dem Hut zaubern kann.’‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram [99.15] im Universitätsbereich […]’
Kleinmeister, der [1*] Pl. - weniger bekannter, unbedeutenderer Künstler [°]
‘Viel bieten natürlich die holländischen Kleinmeister [100.22].’
Kleinspende, die [1*] Pl. -nSpende eines geringen Betrags [°]
‘Hinzu kommt, daß, neben vielen Kleinspenden [139.22], beachtliche Beträge, darunter einige aus Übersee, auf dem seit Anfang Juni eröffneten Spendenkonto verbucht worden sind.’
Kleinstadt, die [1*] Pl. -städtekleinere Stadt (a) mit überschaubaren, aber auch beschränkteren Verhältnissen [D]
‘Bald zwang drohender Kollaps alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte und Kleinstädte [212.29] - zum autofreien Verkehr.’
Kleintransport, der [1*] Pl. -eBeförderung von [leichten bis mittelschweren] Sachen, Gütern [in begrenztem Umfang] [°]
‘Die von ihr angeregten Kleintransporte [203.16] waren so beliebt, daß Chatterjee Spezialrikschas in seinen Montagehallen produzieren ließ […]’
Kleinumzug, der [1*] Pl. -umzügeUmzug (1) mit wenig Hausrat [°]
‘Übrigens hat sie Chatterjee auf die Idee gebracht, die Fahrradrikscha als Transportmittel für Kleinumzüge [202.30] anzubieten.’
Kleinwüchsige, der/die [1*]jmd., der eine unterdurchschnittliche Körpergröße hat [°]
‘[…] der sich, wie viele Kleinwüchsige [157.17], berufen sah, Großes zu tun.’
Klerus, der [3*]katholische Geistlichkeit; Priesterschaft [D]
‘[…] nachdem er […] den Machtzuwachs des katholischen Klerus [52.24] beklagt [hatte]’‘Gewiß habe er den nach Preußen emigrierten Hugenotten mehr vertraut als dem katholischen Klerus [75.25].’‘Das Gespräch mit dem katholischen Klerus [88.19] steht noch aus […]’
Klicken, das [1*] → klickeneinen kurzen, feinen, metallisch klingenden Ton von sich geben [Da]
‘Kein Klicken [296.23] der Kameras mehr.’
Klima, das [3*]1. Met.für ein bestimmtes geographisches Gebiet typischer jährlicher Ablauf der Witterung [D1a]
‘Demnächst will man in Großversuchen das veränderte Klima [259.28] nutzen und im Werder Reis pflanzen, in der Kaschubei Sojabohnen anbauen.’‘Sie zeigt an, wie asiatisch vorbestimmt Europas Zukunft ist: […] überreich an Göttern, zudem wohltätig verlangsamt, weil neu temperiert und im feuchtwarmen Klima [282.26] geborgen...’
2.durch bestimmte Ereignisse od. Umstände hervorgerufene Atmosphäre od. Beziehungen zwischen Personen, Gruppen, Staaten o.Ä. [D2]
‘In Litauen hatte die beim letzten Volksentscheid laut gewordene Gegenstimme der Minderheiten […] kein gutes Klima [211.6] für Alexandras Wünsche zur Folge:’
Klimaveränderung, die [3*] Pl. -enKlima (1); Veränderung
‘Doch meinen Hinweis auf die globale Klimaveränderung [11.16] hat sie einfach verlacht.’‘Glaub mir bitte, Alexandra, nicht nur mich macht die beginnende Klimaveränderung [102.9] besorgt […]’‘Ich schicke Dir mit gleicher Post einige Artikel zu diesem Thema, weil ich nicht weiß, ob und wieweit Eure Zeitungen über Klimaveränderungen [102.15] berichten.’
Klinik, die [2*]Krankenhaus [das auf die Behandlung bestimmter Erkrankungen spezialisiert ist] [D1]
‘[…] sagte er, mit Blick auf die zu Beginn der zwanziger Jahre gebaute Klinik [68.5]:’‘Die Klinik [192.13] war vonnöten, denn auf polnische Krankenhäuser wollte man sich nicht verlassen.’
Seniorenklinik; StudentenklinikKlinker, der [1*]kleiner, sehr hart gebrannter, oft glasierter Ziegelstein [D]
‘Dann kommt das hexenhaushafte Backsteinhaus am Park- beziehungsweise Friedhofseingang ins Bild und mit ihm jenes auf gelben Klinker [137.26] montierte Messingschild […]’
KlinkerbauKlinkerbau, der [1*]Klinker; Bau (2)
‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau [66.14], mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen, das Krematorium stand.’
Klischee, das [1*] Pl. -s bildungsspr. abwertendeingefahrene, überkommene Vorstellung [D2b]
‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler Klischees [74.5], was Polen und Deutschen als typisch nachgesagt wird […]’
Klopfzeichen, das [1*]durch mehrmaliges, leichtes Schlagen auf, gegen etw. gegebenes Zeichen (3a) [° D; D klopfen 1a]
‘[…] verschwand nach dem Klopfzeichen [256.29] des Priesters im Beichtstuhl […]’
Kloster, das [1*] Gen. -sGebäude[komplex], in dem Mönche od. Nonnen von der Welt abgesondert leben [Da] Unkenrufe /kurz für Dominikanerkloster [Register]/
‘[…] und mit den Resten des Klosters [9.27] gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts abgerissen werden mußte.’
Klosterküche; KlostermauerKlosterküche, die [1*]Kloster; Küche (1)
‘Ersatzweise wurde er »Kiek in de Köck« genannt, […] weil er ans Dominikanerkloster grenzte und täglichen Einblick in die Töpfe der Klosterküche [9.24] erlaubte […]’
Klostermauer, die [1*]Kloster; Mauer (b)
‘Besser gelingt ihm das Ziegelwerk der Klostermauer [8.1]: » Von Schorf befallen...«’
Klunker, der [1*] Pl. - ugs.großer Schmuckstein […] [D]
‘[…] daß Frau Dettlaff, eine rüstige Mittsechzigerin, mit einer Bernsteinkette, gereiht aus rundgeschliffenen Klunkern [113.8], behängt war, wird erwähnt.’
Knabberzeug, das [1*] o. Pl. ugs.süßes od. salziges Knabbergebäck, Nüsse o. Ä [D]
‘Zur Couch und den Sesseln gehörte ein Tischchen, auf dem Knabberzeug [261.10] stand.’
Knabe, der [1*] geh.[größerer] Junge [D1]
‘»Du hast Körper wie Knabe [90.31]!« ruft sie.’
Kneipe, die [2*] ugs.kleines, einfaches, aber auch gemütliches Lokal, das man v.a. aufsucht, um dort etwas Alkoholisches zu trinken [D1]
‘[…] schlurfte er zielstrebig auf eine Kneipe [45.3] zu […]’‘Zwischen den engstehenden Wänden der Kneipe [46.24] wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’
Kneipenbekanntschaft; KneipengastKneipenbekanntschaft, die [3*]1. Bekanntschaft (2), die jmd. in einer Kneipe gemacht hat [°]
‘Dennoch schätzte er seine Kneipenbekanntschaft [45.27] anfangs als »nur kurios« ein.’‘Mister Chatterjee, der wie Reschke ein Exportbier trank, war sogleich in der Lage, die Besorgnisse seiner Kneipenbekanntschaft [47.12] zu zerstreuen:’
2. Bekanntschaft (1), die sich auf eine Kneipe beschränkt [°]
‘Eine bloße Kneipenbekanntschaft [51.27] hieß bei ihm » die alles krönende Begegnung«.’
Kneipengast, der [1*]Kneipe; Gast (1)
‘Offenbar kannte sie den Bengalen nicht nur als Kneipengast [50.14].’
Knickerbockers, die [1*] Pl. weite Überfallhose mit Bündchen unterm Knie [D]
‘Rennfahrerkappe, kragenlos überfallendes Hemd, Hosen, die den vorzeitlichen Knickerbockers [204.29] ähneln, alles unifarben graublau.’
Knie, das [2*] Pl. - vorderer Teil des Gelenks zwischen Ober- u. Unterschenkel mit der Kniescheibe [° D1a; D Kniegelenk]
‘Der auf linkem Knie [254.1] kniende Engel muß in seinem geflickten Zustand erbärmlich ausgesehen haben:’‘[…] kehrte mit niedergeschlagenem Blick zur Kirchenbank zurück, ging abermals auf beide Knie [257.6], bewegte die Lippen […]’
KniestrumpfKniestrumpf, der [1*] Pl. -strümpfegewirkter od. gestrickter Teil der Kleidung, der den Fuß u. das Bein bis zum Knie bedeckt [° D Strumpf]
‘Ihre Seitenscheitel und Zöpfe, Propellerschleifen und Schillerkragen, ihre Kniestrümpfe [96.6] und Ringelsöckchen […]’
Knitterfalte, die [1*] Pl. -nunregelmäßige, durch Sitzen od. Drücken entstandene kleine Falte (2) bes. in einem Stoff [D Knitter]
‘[…] deren mittelalterliche bis barocke Geschichte der Vergolderin vom Schnitzwerk der Hochaltäre bis hin zu den Knitterfalten [222.5] verzückter Heiliger bekannt war;’
Knoblauchwurst, die [1*]mit einer streng riechenden Wurzelknolle gewürztes Nahrungsmittel aus zerkleinertem Fleisch [mit Innereien, Blut], das in [künstliche] Därme gefüllt wird [° D Knoblauch b; D Wurst 1]
‘Alexandra hatte zum Picknick eingekauft, das sie am Ufer eines Sees nahe Zuckau auf hübsch rotblau besticktem Tuch breitete: grobe Knoblauchwurst [143.1], mit Zwiebeln und Schnittlauch vermengten Quark […]’
Knochen, der [5*] Pl. - a)harter, hauptsächlich aus Kalk bestehender Teil des Skeletts [D1a]
‘[…] nur die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen [195.5], diese, nach Reschke, » anschaulichste Darstellung des Todes«.’‘Knochen [195.20] über Knochen [195.20], Schädelfragmente, Beckenschalen und Schlüsselbeine zuhauf.’‘Auch dort Knochen [196.10] und Schädelschalen...«’
Knöchlein b) Knochen (a) von Schlachttieren [D1b]
‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen [61.3] […]’
Knochengebein, das [2*] Unkenrufefür Gebein
‘[…] wo als Neubau mit Flachdach das Spezialkrankenhaus für Studenten über eingeebnetem Gräberfeld oder, wie die Witwe sagte, »auf Knochengebein [67.14] von Tote« erbaut worden war.’‘›Kann nicht mehr hören von Tod und Knochengebein [297.14]!‹ ruft sie.’
Knochengerüst, das [1*] Pl. -eSkelett [D]
‘Er lobte die Anatomie der im Relief aus Gräbern auferstandenen Knochengerüste [28.15], sie erinnerte ihn an den goldenen Anfangsbuchstaben auf schwarzem Grund im unteren Breitoval.’
Knöchlein, das [1*]/Vkl. zu Knochen (a)/
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein [195.23], wie wenn der Krieg sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Koch, der [1*] Pl. (m+f) Köche Berufsbez. jmd., der im Kochen, Zubereiten von Speisen ausgebildet ist, der berufsmäßig kocht [D]
‘Beim Antrag »Bungagolf« ging es nur noch um […] Arbeitsplätze für ausschließlich polnische Bauarbeiter, Gärtner, Hausangestellte, Köche [235.8], Kellner...’
Koffer, der [3*]größeres rechteckiges Behältnis mit aufklappbarem Deckel u. Handgriff zum Tragen an einer Schmalseite, das dazu bestimmt ist, Kleider u. andere für die Reise notwendige Dinge aufzunehmen [D]
‘[…] wogegen er Tabletten, Tropfen, Pastillen im Koffer [51.7] hatte: Reschkes Reiseapotheke.’‘Und sie soll, als schon sein Koffer [80.8] griffbereit neben ihm stand, gesagt haben:’‘Trinkgeld für den Portier, der den Koffer [80.14] nicht tragen durfte.’
Aktenkoffer; KofferträgerKofferraum, der [1*]von außen zugänglicher Bereich, meist im Heck des Pkws, in dem größeres Gepäck (Koffer o. Ä.) verstaut werden kann [D]
‘[…] ein fliegender Händler bietet neuerdings aus dem Kofferraum [18.3] seines Polski Fiat Bananen an […]’
Kofferträger, der [1*]jmd., der einen Koffer in der Hand hält und transportiert [°] Unkenrufe Alexander Reschke [Register] [°]
‘Und als Chatterjee den Kofferträger [80.24] bemerkte und nach wenigen Schritten neben ihm war, nannte er den Pakistani frisch angestellt:’
Kohlrübenwinter, der [1*]Winter, während dem aus Mangel an anderen [konservierbaren] Nahrungsmitteln [eigentlich als Futtermittel gezogene] gelbfleischige Gemüsewurzeln einen großen Teil der Ernährung ausmachen [° D Kohlrübe]
‘Immer wieder […] kam sie klagend auf den Grippe- und Kohlrübenwinter [241.12] '17.’
Kohlweißling, der [1*] Pl. -egelblich weißer Schmetterling mit schwarzer Zeichnung an den Spitzen der Flügel, dessen gelbgrüne Raupen in großer Zahl als Schädlinge an Kohl auftreten [D]
‘Libellen über dem Wasser, Hummeln, Kohlweißlinge [143.11], was noch?’
Kollaps, der [2*][…] Zusammenbruch [D3]
‘Nachdem sich Chatterjee, gefordert durch Reschkes Fragen, ausführlich über den bevorstehenden Kollaps [59.4] des Autoverkehrs in allen europäischen Ballungszentren […] geäußert [hatte]’‘Bald zwang drohender Kollaps [212.27] alle europäischen Metropolen - und später die mittelgroßen Städte und Kleinstädte - zum autofreien Verkehr.’
Kollege, der [6*] Pl. (m+f) -na)jmd., der mit anderen zusammen im gleichen Betrieb tätig ist; Arbeitskollege [Da]
‘Ferner beklagt er den bürokratischen Kleinkram im Universitätsbereich […] und die neonationalen Töne seiner Kollegen [99.18];’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen [102.10] meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände der Kollegen [106.14] […] durchgesetzt hatte.’‘Reschke hat sie in die Universität mitgenommen und dort mit Kollegen [114.12] und seinen praxisbezogenen Studiengängen bekanntgemacht.’‘Gewiß, man grinste, doch Reschke ließ sich vom Spott seiner Kollegen [131.30] nicht irritieren […]’‘Meine jüngste Tochter ließ nur Gespräche über ihre Halbtagsstellung als Sozialpädagogin zu, das heißt, sie klagte über alles: den Job, die Sozialfälle, die Kollegen [184.9], die Bezahlung.’
b) jmd., der mit anderen zusammen im gleichen Beruf tätig ist [Db]KolleginKollegin, die [4*] Pl. -nen/w. Form zu Kollege (b)/
‘Eine ihrer Kolleginnen [155.19] und Jerzy Wróbel waren in der Hundegasse dabei.’‘In der zweiten Rikscha gleichen Modells sitzen die Trauzeugen Jerzy Wróbel und Helena, eine Kollegin [290.4] der Piątkowska, als Vergolderin mehr auf Schrift spezialisiert.’‘Kein Wunder, daß Jerzy Wróbel und Alexandras Kollegin [292.25] leicht ins Gespräch gekommen sind.’‘Das meinte auch Alexandras Kollegin [294.4] Helena.’
Kollekte, die [1*] Pl. -nSammlung von Geldspenden im od. nach dem Gottesdienst [D]
‘Weil auf Jerzy Wróbel, der immer im Vergangenen stocherte, und auf Stefan Bieroński, für den nur ertragreiche Kollekten [207.13] zugunsten des Gewölbes seiner Pfarrkirche zählten, wenig Verlaß war […]’
Kolonialsprache, die [1*]Amts sprache (1) in einer auswärtigne Besitzung eines Staates, die politisch u. wirtschaftlich von diesem abhängig ist [° D Kolonie 1] Unkenrufe Englisch [°]
‘Doch vorerst waren Reschkes unverbesserliches Englisch und der bengalische Gebrauch der einst herrschenden Kolonialsprache [48.19] einander noch ungewohnt.’
Kolonne, die [2*] Pl. -na)in langer Formation marschierende Truppe [D1a]
‘[…] wir - zwei Hitlerjungs, in einer Schulbank zwar, doch nicht im selben Fähnlein bei Morgenfeiern in Kolonnen [102.26] aufmarschiert […]’
b) für bestimmte Arbeiten im Freien zusammengestellter Trupp [D1d]
‘[…] worauf er den Zugewinn als »stille Reserve« verwaltet hat, damit sich unsere Kolonne [170.3] […] zum Schlußfest in der Gutsscheune Kelpin ein paar Extras leisten konnte:’
Koloß, der [1*]Gebilde von gewaltigem Ausmaß [D Koloss a]
‘[…] fürchtete er andererseits nationalen Überschwang und - wie er in einem Leserbrief schreibt - »lastend wie einen Alptraum, den Koloß [105.17] in der Mitte Europas«.’
Kolossalbau, der [2*]Bau (2) von riesenhafter Größe [u. beeindruckender Wucht] [° D kolossal 1]
‘Er umrundete den spätgotischen Kolossalbau [44.19] im rechten Bogen […]’‘Den schlanken Rathausturm verdeckte der Kolossalbau [235.25] der Marienkirche, die alles überragte.’
Komik, die [1*](von Worten, Gesten, einer Situation, Handlung o.Ä. ausgehende) belustigende, zum Lachen reizende Wirkung [° D; D komisch 1]
‘Schließlich entdeckten selbst Vielbrand und Frau Dettlaff die Komik [286.8] der Geschenkaktion.’
Kommando, das [2*] Pl. -skurzer [in seinem Wortlaut festgelegter, militärischer] Befehl [D1a]
‘Schweiß, Trillerpfeifen, Kommandos [69.6] und Langeweile.’‘[…] die ehemalige Maiwiese; meinerzeit für Großaufmärsche vor Tribünen, Siegheilrufe, Marschmusik, Kommandos [214.30] und Gauleiterreden geeignet.’
Kommende, das [1*]etw., das eintreten, sich ereignen wird [°]
‘Mein Vorwissen, besser, meine schon früh ausgeprägte Gabe, Kommendes [45.25] rückgespiegelt zu sehen, war auf Irritation gefaßt.’
Kommentar, der [3*]1.persönliche Anmerkung [D3]
‘Und wahrscheinlich hat der Witwer einen entsprechenden Kommentar [13.3] gegeben;’‘Nur Erna Brakups Kommentar [179.30] wurde als Stimmenthaltung gewertet:’
Ü bestimmte Note, Stimmung [°]
‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar [26.10]...’
2.kritische Stellungnahme zu einem aktuellen Ereignis od. Thema (in Presse, Rundfunk o. Ä.) [D2]ZeitungskommentarKommunionsbank, die [1*] kath. KircheHolzgestell vor dem Altarraum, auf dem die Gläubigen zum Empfang der Hostie nach der Wandlung niederknien [° D Kommunionbank; D Kommunion 1]
‘[…] kniete später zwischen anderen in Schwarz vor der Kommunionsbank [257.2] […]’
Kommunismus, der [2*]politische Richtung, Bewegung, die sich gegen den Kapitalismus wendet u. eine zentral gelenkte Wirtschafts- u. Sozialordnung verficht [D2]
‘Weil Politik immer redet in alles rein und weil ich kapiert hab' zu spät, was Kommunismus [70.7] hieß, aber nicht war, ist überall schrecklich geworden.’‘[…] um sogleich den Kommunismus [93.1] für alles kommende Unheil verantwortlich zu machen […]’
Kommunist, der [1*]Anhänger, Verfechter des Kommunismus [Da] Grass Kommunistin [°]
‘Da bleib' ich Kommunist [160.29], auch wenn ich raus bin aus Partei […]’
KommunistinKommunistin, die [3*]/w. Form zu Kommunist/
‘Man merkt ihr immer noch an, daß sie mal eine stramme Kommunistin [247.23] gewesen ist […]’‘Sie, als langjährige Kommunistin [286.20], sollten wissen...’‘Selbst von einer Kommunistin [286.21] sollte man erwarten dürfen...’
Kompaktheit, die [1*]fest gefügte, einheitliche Beschaffenheit [° D; D kompakt a]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit [278.17] dieser Siedlung […] nichts Hinderliches im Weg steht.’
Komplex, der [2*]a)in sich geschlossene Einheit von Gebäuden [Db]
‘[…] so das Herrenhaus Pelonken mit Nebengebäuden und Fischteichen, obgleich dieser Komplex [178.26] nach langjähriger Einquartierung militärischer Einheiten augenfällig vernutzt war.’
Gefängniskomplex b) Grass aus mehreren Flächen bestehendes, zusammenhängendes Gelände [°]
‘[…] der Park Akademicki, ein insgesamt elfeinhalb Hektar großer Komplex [118.6], wurde, ausgenommen das Areal der Studentenklinik, […] unter Pachtvertrag genommen […]’
Kompliment, das [2*] Pl. -elobende, schmeichelhafte Äußerung, die jmd. an eine Person richtet, um ihr etw. Angenehmes zu sagen, ihr zu gefallen [D1]
‘Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten [39.22].’‘So viel Rücksichtnahme führte dazu, daß man sich Komplimente [271.13] machte.’
Komplott, das [1*]geheime Planung eines Anschlags gegen eine Regierung, auch eine Privatperson [D]
‘Neuerdings begann sie sogar ein Komplott [288.26] zu wittern:’
Komponente, die [3*]Bestandteil, Element eines Ganzen [D]
‘Die litauische Komponente [53.6] wertet er als »einleuchtend und wünschenswert« […]’‘Die litauische Komponente [119.1] der Idee, der »Polnische Friedhof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis, wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort und beklagte - wie zuvor ich - stehend das Scheitern der litauischen Komponente [246.25] im Gesellschaftsvertrag.’
VertragskomponenteKomponist, der [1*] Pl. (m+f) -njmd., der Musikstücke schreibt, Tonkünstler [°]
‘Nie nennt er Komponisten [187.9], nicht mal Chopin.’
Kompromiß, der [2*]Übereinkunft durch gegenseitige Zugeständnisse [D Kompromiss]
‘Die litauische Komponente […] wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben, ein Kompromiß [119.4], den sich die Piątkowska hatte abzwingen müssen.’‘Nach kurzem Hin und Her […] soll Erna Brakups Einwand […] einen Kompromiß [151.18] gefördert haben […]’
Konditionstraining, das [2*]auf die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Ausdauer ausgerichtete sportliche Übungen [° D; D Kondition 2b ]
‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining [60.7] […]’‘Er komme leider nicht mehr dazu, als sein eigener Angestellter Rikscha zu fahren, worunter sein Konditionstraining [201.16] leide […]’
Konfekt, das [1*]Pralinen o.Ä. [D1]
‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke - Konfekt [186.19] für Alexandra, für mich ein recht hübsches Brillenetui, Jugendstil - ließen wir liegen.’
Konferenzraum, der [1*]Raum (2), der für Besprechungen [von organisatorischen o.ä. Fragen] vorgedehen ist [° D; D Konferenz 1]
‘Natürlich war es das zentral gelegene Hotel Hevelius, in dem die Piątkowska Einzelzimmer und einen Konferenzraum [117.17] im siebzehnten Stockwerk vorbestellt hatte.’
Konfession, die [1*]Religionszugehörigkeit, Bekenntnis [° D Bekenntnis 3b]
‘Obgleich reformierter Konfession [75.21], sei Chodowiecki der väterlich polnischen Herkunft verbunden geblieben.’
Konfitüre, die [1*]Marmelade aus nur einer Obstsorte [mit Früchten od. Fruchtstücken] [D]
‘Zum Frühstück, für das er kurz vor neun im Hotelrestaurant einen freien Tisch fand, wollte Reschke […] Konfitüre [55.4] und Weißkäse bestellen.’
König, der [2*][nach dem Kaiser] höchster weltlicher Herrscher od. Repräsentant in bestimmten Monarchien [° D 1a]
‘[…] dieser endlose Reigen der Stände, vom Patriziat bis zu den niederen Gewerken, ob König [89.2] oder Bettler, sie alle tanzen in die Grube, so bis heute.’
Polenkönig Ü mächtiger Staatsmann [°]
‘Nun will Elektriker König [205.14] von Polen sein […]’
Konjunktiv, der [1*] Sprachw.Modus, mit dem etw. nur mittelbar u. ohne Gewähr wiedergegeben, als möglich vorgestellt, irreal dargestellt wird; Möglichkeitsform [D]
‘Was soll heißen das, könnte, sollte, dürfte! Ist schöne Konjunktiv [38.28].’
Konjunktivsatz, der [1*] Pl. -sätze Sprachw.Satz, dessen Prädikat in der Möglichkeitsform steht [° D; D Konjunktiv]
‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder - und besonders nach längeren Konjunktivsätzen [39.8] des Professors in Wallung gebracht haben […]’
Konjunkturverlauf, der [1*] Wirtsch. Verlauf (1) der gesamtwirtschaftliche Lage (mit bestimmter Entwicklungstendenz) [° D Konjunktur a]
‘Die Vorsorge für den Tod ist frei von Rücksicht auf den Konjunkturverlauf [142.20].’
Konkurrenz, die [1*] o.Pl.das Konkurrieren, mit andern in Wettbewerb Treten, bes. im wirtschaftlichen Bereich [° D1; D konkurrieren a]
‘Die junge Frau sprachlos deutscher Herkunft wies sich als Teilhaberin eines privaten Reiseunternehmens aus, das der staatlichen Agentur »Orbis« Konkurrenz [249.27] zu machen begann.’
Konkurs, der [2*]Einstellung aller Zahlungen einer Firma, eines Unternehmens wegen Zahlungsunfähigkeit [D1]
‘Unsere hochbetagten Landsleute sind sogar bereit, leerstehende oder vom Konkurs [177.2] bedrohte Gewerkschaftsheime zu beziehen, selbstverständlich nach gründlicher Renovierung.’‘Für acht weitere Häuser, darunter Hotels, die vorm Konkurs [191.23] standen, mußten Pachtverträge abgeschlossen werden, selbstverständlich mit Vorkaufsrecht.’
Konsequenz, die [2*] Pl. -enFolge, Auswirkung [D2]
‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen [24.18] des Krieges und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘[…] spiegelt nun mit Hilfe jener Voraussicht, die er kurz zuvor an einem kaschubischen Seeufer erprobt hatte, die räumlichen Konsequenzen [281.31] der in Planung befindlichen » Bungagolf«-Projekte […]’
Konsistorialrat, der [13*] Gen. -es ev. Kirchea)[Amtstitel für ein] Mitglied des Konsistoriums, der obersten Verwaltungsbehörde, einer konsistorial verfassten Landeskirche [° D, D Konsistorium 2]
‘Ein aus Elbing stammender Konsistorialrat [88.21], der sich aktiv beteiligen will, sagte mir, solch ein Friedhof stimme ihn als Verheißung jetzt schon fröhlich.’
b) Unkenrufe Konsistorialrat (a) Dr. Heinz Karau [Register]
‘[…] Dr. Heinz Karau, Konsistorialrat [117.9] der Nordelbisch-Lutherischen Kirche.’‘[…] dessen Versöhnung beschwörenden Namen wir dem Konsistorialrat [125.6] Karau, mithin einem Gottesmann verdanken […]’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat [133.28] Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau [136.31] […]’‘Konsistorialrat [177.30] Dr. Karau nannte den Lebensabend »die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Konsistorialrat [197.2] Karau gestand, »hin- und hergerissen« zu sein.’‘Konsistorialrat [221.6] Karau galt sie als Original.’‘Konsistorialrat [231.28] Karau und Hochwürden Bieroński warnten in deutsch-polnischer Übereinstimmung vor den Gefahren des Zentralismus.’‘Konsistorialrat [244.21] Karau griff das Stichwort Europa auf […]’‘Das fiel Konsistorialrat [247.20] Karau ein.’‘Konsistorialrat [269.12] Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung »einen Wasserkopf« und »absurd bürokratisch«.’‘Der hoch aufgeschossen sitzende Herr […] ist, kurz nach erwünschtem Rücktritt, Konsistorialrat [273.11] Karau;’
Konsole, die [1*]Pl. -n Archit.Vorsprung (als Teil einer Wand, Mauer), der etw. trägt od. auf dem etw. aufgestellt werden kann [D1]
‘[…] vorbei an Konsolen [291.14], die Wendeltreppe hinauf […]’
Kontakt, der [4*] Pl. -eVerbindung, die jmd. (einmal od. in bestimmten Abständen wieder) für eine kurze Dauer herstellt; Fühlung [D1]
‘Wie ich Dir, Liebste, zusicherte, werde ich nach meiner Rückkehr mit Personen und Personengruppen, nicht zuletzt mit kirchlich orientierten, Kontakt [85.25] aufnehmen und zugleich Grundlagen für eine Kartei schaffen...’‘Reschke schreibt von ersten Kontakten [88.8] mit der organisierten Landsmannschaft.’‘[…] während er und sein vorerst nur halbtags besetztes Sekretariat vorsorglich mit der Visaabteilung der polnischen Botschaft Kontakt [133.4] hielten […]’‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt [133.9] mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag geschlossen hatte.’
TelefonkontaktKonto, das [7*] Pl. Kontenvon einem Unternehmen, bes. einer Bank, für einen Kunden im Rahmen längerer gegenseitiger Geschäftsbeziehungen geführte laufende Gegenüberstellung u. Abrechnung von Ein- u. Ausgängen bzw. Gut- u. Lastschriften [D]
‘Mir liegen die Kopien von Spesenabrechnungen vor, beglichen von jenem Konto [117.19], das vom Gesamtdeutschen Ministerium mit einer Starthilfe ausgestattet worden war.’‘Trotz erheblicher Neben- und Unterhaltskosten schnellten die Konten [157.23] in unerwartete Höhe.’‘Geschäftig schreibt er über »unumgängliche Transaktionen« und »die fällige Neuordnung der Konten [167.8]«.’‘Am Aufsichtsrat vorbei, hat er Gespür bewiesen, Konten [170.11] gesplittet […]’‘[…] schmerzhaft für Reschke, weil er, zwecks Anschubfinanzierung, einige Konten [179.17] erleichtern mußte, darunter »stille Reserven«.’‘Dann bat Alexandra darum, den litauischen Paragraphen aus dem Gesellschaftsvertrag zu streichen und das gesondert geführte Konto [247.1] ›Versöhnungsfriedhof Wilno‹ sozialen Zwecken zu verpflichten:’‘Da bei Prüfung aller Konten [279.22] offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
Kontoauszug; Kontonummer; Kontostand; Sonderkonto; Spendenkonto; SperrkontoKontoauszug, der [1*]Pl. -auszüge Bankw.Ausdruck, auf dem Bewegungen und Höhe eines Kontos vermerkt sind [°]
‘Keine Kontoauszüge [163.26] belegen die riskante Eigenmächtigkeit.’
Kontonummer, die [1*] Bankw.Nummer eines Kontos [D]
‘[…] noch fehlten […] der Aufsichtsrat und - weil auf dieser Welt nichts umsonst ist - das Gründungskapital samt Kontonummer [41.13].’
Kontostand, der [5*]Pl. -stände Bankw.Stand (3b) eines Kontos [D]
‘Am 31. März betrug der Kontostand [115.17] 317 400 Deutschmark.’‘Erfreulich ist der Kontostand [139.19].’‘Der Kontostand [157.18] der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk nicht abträglich war.’‘Trotz der günstigen Kontostände [158.3] muß gesagt werden, daß ein Drittel des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘Der Kontostand [163.23] der Friedhofsgesellschaft erlaubte die Transaktion.’
Kontur, die [3*] Pl. -en ÜLinie, durch die etw. begrenzt ist; Umriss[linie][D]
‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke Kontur [18.29]:’‘Man wollte geeignetes Gelände finden und der Idee als Projekt zu fester Kontur [62.25] verhelfen […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler, den ich nun rückblickend in festeren Konturen [107.17] zu sehen beginne […]’
Konzentration, die [1*]Verdichtung, Sammlung [°]
‘Die hohe Zahl der Anträge verlange Konzentration [196.17].’
Konzentrationslager, das [1*]Gen. -s nationalsoz.(zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Lager (a), in dem Gegner des nationalsozialistischen Regimes sowie Angehörige der als minderwertig erachteten Völker und andere nicht erwünschte Personengruppen in grausamer Weise unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten [und in großer Zahl ermordet] werden [D1]
‘Ich nehme an, daß sie nicht weiter nach Stutthof und zur Gedenkstätte des gleichnamigen Konzentrationslagers [160.26] gefahren sind.’
Friedhofs-KZKonzept, das [1*]klar umrissener Plan, Programm für ein Vorhaben [D2]
‘Begierig griffen die zuständigen Politiker sein Konzept [210.27] auf […]’
VerkehrskonzeptKonzert, das [2*]Aufführung eines od. meist mehrerer Musikwerke [in einer öffentlichen Veranstaltung] [D1b]
‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert [221.23] aus der Orchestermuschel im Kurgarten zu hören waren;’
Ü das Durcheinanderklingen [°]
‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert [213.1] vertraut werden […]’
Konzession, die [1*]Pl. -en Amtsspr.befristete behördliche Genehmigung zur Ausübung eines Gewerbes [D1]
‘[…] erteilten […] in Athen erst nach erwiesenen Gefälligkeiten die Konzessionen [210.30] für innerstädtischen Rikschabetrieb.’
Kooperationsvertrag, der [1*]Vertrag (a) über eine Zusammenarbeit, auf wirtschaftlichem Gebiet [° D Kooperation]
‘Die Überführung der Leichen sollte von einem Beerdigungsinstitut übernommen werden, das Kontakt mit einem Institut in Gdańsk gesucht und bald darauf einen Kooperationsvertrag [133.11] geschlossen hatte.’
Kooperationswille, der [1*]Wille zu [wirtschaftlicher] Zusammenarbeit [° D Kooperation]
‘Dennoch klagte Reschkes Tischnachbar über mangelnden Kooperationswillen [55.27] auf polnischer Seite.’
Kopf, der [6*]oft rundlicher [durch den Hals mit dem Rumpf verbundener] Körperteil des Menschen u. vieler Tiere, zu dem Gehirn, Augen, Nase, Mund u. Ohren gehören [D1]
‘Er, zum Stolpern neigend, leicht schleppend und gut einen Kopf [14.11] größer als sie.’‘»Na, sehen Sie«, sagte die Piątkowska beim Auftragen der dampfenden Schüsseln, »mein Mann war noch höher raus bißchen. Fast zweimal Kopf [35.31] größer.«’‘Das alles habe sie müde und traurig gemacht. »Ich muß sitzen bißchen und Kopf [225.4] ruhen.«’‘Es sind männlich langgliedrige Hände, deren Gebein, im Gegensatz zum Kopf [227.14], der skelettiert ist, von Haut, sichtbar bis zum Faltenwurf der Leichenhemdärmel, zusammengehalten wird;’‘[…] legte den Kopf [257.3] samt Hut in den Nacken, empfing die Hostie […]’‘Zwar stand ich da wie das Bild eines Rufers: den Kopf [296.26] in den Nacken gelegt […]’
Flachkopf; Hinterkopf; Köpfchen; Kopfende; Kopfkissen; Kopfnicken; Kopfschmerz; Kopfschütteln; Kopftuch; SchweinskopfKöpfchen, das [1*]/Vkl. zu Kopf/
‘[…] wie dünn ihr Haar das schrumplige Köpfchen [256.7] deckte.’
Kopfende, das [2*]a) Seite eines Bettes o.Ä., an der der Kopf liegt [Da]
‘Überm Bett, genauer, überm ausladenden Kopfende [242.11] des Bettgestells, hing vielfarbig ein Herz-Jesu-Bild […]’
b) oberes od. vorderes Ende [Db]
‘Es gibt Fotos von dieser Sitzung am langen Tisch, an dessen Kopfende [272.26] die Gesellschafter Dettlaff und Marczak geschäftsführend vorsitzen […]’
Kopfkissen, das [1*]zum Bettzeug gehörende weiche Unterlage, auf dem der Kopf liegt [° D; D Kissen]
‘Das zum Sandstein gehärtete Kopfkissen [227.20] hebt den Schädel, dessen Kinn die Hemdkrause drückt.’
Kopfnicken, das [1*][mehrmalige] Bewegung des Kopfs von oben nach unten (zum Zeichen der Bejahung, Zustimmung, des Beifalls, Verstehens o.Ä. od. als Gruß)[° D nicken 1a]
‘Gerhard Vielbrands stehende Rede […] löst nicht nur bei Marczak und Hochwürden Bieroński heftiges Kopfnicken [193.15] aus […]’
Kopfrechnen, das [1*] → kopfrechenendie Bestimmung von Zahlen[größen] ohne aufzuschreiben [° D; D rechnen 1a]
‘[…] Johanna Dettlaff, der Reschke nachsagt, sie habe sich bei den Verhandlungen durch damenhaftes Lächeln und blitzschnelles Kopfrechnen [122.12] ausgezeichnet […]’
Kopfschmerz, der [1*]Kopf; Schmerz
‘Ein leichter Kopfschmerz [51.5] war ihm wichtig und die Möglichkeit beginnenden Sodbrennens;’
Kopfschütteln, das [1*][kurze Hin- und Herbewegung des Kopfes als] Ausdruck der Verneinung od. der Verwunderung, des Unverständnisses [° D; D schütteln 1a]
‘Mehr als amüsiertes Kopfschütteln [281.1] wird den noch jungen Leuten nicht eingefallen sein.’
Kopftuch, das [2*]Tuch, das um den Kopf gebunden getragen wird [D]
‘Sein Bemühen, die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen ihr Kopftuch [7.22] zu bestimmen:’‘Sie hat ihr Kopftuch [190.20] mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt […]’
Kopfweide, die [4*] Pl. -n(auf feuchtem Boden, am Wasser) als Baum wachsende Pflanze, deren oberes Stammende kugelförmig verdickt ist, weil es regelmäßig gestutzt wird und die Pflanze an der Schnittstelle zahlreiche neue biegsame Zweige austreibt, die wirtschaftlich genutzt werden können [° D ¹Weide; WWW075]
‘[…] als sie auf der Chaussee von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen zwischen Chausseebäumen parkten, um Kopfweiden [126.25] zu fotografieren […]’‘Das Tagebuch sagt nicht, ob sie diese Bitte an einem Seeufer oder zwischen Kopfweiden [127.18] ausgesprochen hat.’‘Unkengeläut, das wir im Frühling des vergangenen Jahres, das früh, gewiß zu früh begann, zwischen Kopfweiden [280.18] im flachen Werder aufgenommen hatten, wurde uns behilflich.’‘Ach, wie haben uns Kinder die Kopfweiden [283.4] bei Abendnebel erschreckt […]’
Kopie, die [5*] Pl. -n1.Abschrift, Durchschrift od. sonstige originalgetreue Reproduktion, Doppel eines Schriftstücks o.Ä., bes. Fotokopie [D1]
‘Mir liegen die Kopien [117.18] von Spesenabrechnungen vor […]’‘Eine Kopie [118.1] des Gesellschaftervertrages liegt mir nicht vor.’‘[…] einige der Steinmetzwerkstatt empfohlene Muster, die mir in Kopie [150.17] vorliegen, wollten barocke Grabsteingestaltung wiederbeleben.’‘Mir liegen nur Kopien [280.27] der geschriebenen Texte vor […]’
2.genaue, originalgetreue Nachbildung eines Gegenstands, meist eines Kunstwerks o. Ä. [D3]
‘[…] die Kopie [113.10] eines aus Silber getriebenen und teilvergoldeten Bechers der Danziger Brauerzunft […]’
Korb, der [4*] Pl. Körbeaus biegsamem [von Pflanzen stammendem] Material geflochtener, meist offener Behälter (mit Griffen, Henkeln o.Ä.) [D1a]
‘Vor den Auslagen einer Bäuerin, die in einem Korb [7.8] gehäuft und auf Zeitungspapier gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot, fanden Witwer und Witwe einander.’‘Den Korb [8.5] füllten Maronen.’‘Es geht um Körbe [100.19], Kiepen, Beutel […]’‘Eine Studentin, die am Seminar zum Thema Körbe [104.24], Einkaufsnetze, Plastiktüten teilgenommen hatte, sagte mir:’
Henkelkorb; PicknickkorbKorkenschluß, der [1*] Grassoberes Stück des Flaschenhalses, das mit einem Verschluss [aus Kork] zugemacht wird [°]
‘Selbst bei Dauerregen durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß [298.11] mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Kornblume, die [1*] Pl. -n(bes. auf Getreidefeldern wachsende) zu den Korbblütlern gehörende Pflanze mit schmalen Blättern u. einzeln stehenden Blüten von leuchtend blauer Farbe [D]
‘Hier gab es noch Mohn- und Kornblumen [142.27] und Bauern hinterm Pflug und Pferd.’
Körper, der [4*] Gen. -s; Pl. - a)das, was die Gestalt eines Menschen od. Tieres ausmacht; äußere Erscheinung eines Menschen od. Tieres, Gestalt; Organismus eines Lebewesens [D1a]
‘[…] doch hat er dem Ansturm des mit Rock und Kostümjacke bekleideten Körpers [71.28] standgehalten […]’‘Im Weihnachts- und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers [90.27] auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’‘Da Rotbauch- und Gelbbauchunken kleiner als Erdkröten sind und er das Längenmaß der platten Körper [160.14] mit fünf, zweimal mit fünfeinhalb und mit sechs Zentimetern angibt […]’
b) Rumpf [D1b]
‘»Du hast Körper [90.31] wie Knabe!« ruft sie.’
Körpermaß, das [1*] Unkenrufe Sg.Maß (1)
‘[…] Erdkröten, die sich bis zu fünfzehn Zentimeter Körpermaß [160.18] auswachsen.’
Korrektur, die [1*]Pl. -en bildungsspr.[Ver]änderung [D2]
‘Nach letzten Korrekturen [118.27] seitens der Rechtsbeistände […] unterzeichneten Aleksandra Piątkowska und Alexander Reschke als geschäftsführende Gesellschafter den Vertrag.’
Korrespondenz, die [4*]1.a)o. Pl.Austausch von schriftlichen Äußerungen, [geschäftlichen] Mitteilungen [D Schriftverkehr a]
‘Sogar meine Korrespondenz [108.15] mit der Danziger Zentralstelle in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit.’‘Doch einen Großteil der Korrespondenz [141.15] konnte er seiner Sekretärin überlassen […]’
b)Grass mündlicher Austausch von Neuigkeiten [°]
‘Reschke und die Piątkowska haben einen Gutteil ihrer Korrespondenz [92.15] übers Telefon abgewickelt.’
2. veraltend Übereinstimmung [D2]
‘In seiner Erklärung - und auf dem Tonband - weist er darauf hin, daß dieses Gerät, in Korrespondenz [280.4] mit seinem Bochumer Heimcomputer, bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste geleistet habe;’
Kostbarkeit, die [1*] Pl. -ensehr wertvoller Gegenstand [Da]
‘[…] dort sollten ihm Kostbarkeiten [129.30] gezeigt werden, darunter solche, die unter den Händen der Piątkowska vor Jahren neuvergoldet zu Glanz gekommen waren.’
Kosten, die [6*] Pl.finanzielle Ausgaben [D]
‘Von Alexandra Piątkowska ist anzunehmen, daß sie kopfrechnend die Kosten [54.22] der Friedhofsgesellschaft zu ermitteln versuchte.’‘Für diese Wünsche werden außerdem die niedrigen Kosten [148.25], insbesondere bei Urnenüberführungen, gesprochen haben […]’‘Auf seine Kosten [193.18] und Nutzen nennende Weise, die per saldo immer Gewinn versprach, hatte Vielbrand einen Vorschlag eingebracht […]’‘Ich bitte unsere polnischen Freunde, zu begreifen, daß uns die immensen Kosten [194.6] bewußt sind.’
Begräbniskosten; Kostenfrage; Nebenkosten; Nutzungskosten; Überführungskosten; Unterhaltskosten*auf jmds. Kosten von, mit jmds. Geld [D1*]
‘[…] das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen und obendrein Nachtwächter einzustellen, selbstverständlich auf Kosten [153.2] der Friedhofsgesellschaft.’‘[…] schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten [176.10] der Friedhofsgesellschaft.’
Kostenfrage, die [1*]Frage (2) der mit einer bestimmten Sache verbundenen Kosten [D]
‘Dabei spiele die Kostenfrage [177.10] eine untergeordnete Rolle.’
Kostüm, das [5*]1.zweiteiliges, aus Rock u. dazugehöriger Jacke bestehendes Kleidungsstück für weibliche Personen [D1]
‘Sie trägt ein in Essen gekauftes und im Tagebuch oft erwähntes Kostüm [115.10]: weinrot.’‘Kühl muß es gewesen sein, denn Alexandra trägt einen breiten Wollschal überm Kostüm [290.8].’‘[…] sie hatte sich zum weitkrempigen Hut ein knappsitzendes Kostüm [290.12] schneidern lassen […]’‘Im beigen Leinenanzug, der nun schon knittert, im neapelgelben Kostüm [292.3] […] sehen die beiden aus, als seien sie schon unterwegs und weit weg.’
Kostümjacke; Reisekostüm 2.Ü Verkleidung [°]
‘Er versteckt die Geschlechtsorgane der beiden Liebenden nicht mehr in wechselnden Kostümen [86.12] […]’
Kostümjacke, die [2*]den Oberkörper bedeckendes, bis an od. über die Hüfte reichendes, meist langärmeliges Kleidungsstück, das zu einem Kostüm (1) gehört; Caban [° D Jacke]
‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer irritiert haben, doch hat er dem Ansturm des mit Rock und Kostümjacke [71.28] bekleideten Körpers standgehalten […]’‘Sie zog den mausgrauen Regenmantel, die Kostümjacke [78.3] aus […]’
Krabbenfleisch, das [1*]essbares Fleisch (3) der Krabbe, eines im Meer lebenden Tier mit zurückgebildetem Hinterleib, nahezu kreisrundem Körper u. großen Scheren am ersten Beinpaar [° D Krabbe 1]
‘Aus Dosen sollten grönländisches Krabbenfleisch [276.23] und norwegischer Räucherlachs gegabelt werden […]’
Kraft, die [3*]1.Vermögen, Fähigkeit zu wirken [D1]
‘Ich weiß nicht, woher Alexandra die Kraft [186.28] nimmt, nach alledem gelassen zu bleiben, ja, schon wieder heiter zu sein.’‘Ihrer stummen Hilfe leite sich jene Kraft [245.23] ab, die der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft vonnöten gewesen sei.’
Arbeitskraft (1) 2.*außer Kraft setzen ungültig, unwirksam werden lassen [D6]
‘[…] weil die erklärte Bereitschaft […] durch keinen Beschluß außer Kraft [211.17] gesetzt werden könne.’
3.Physik physikalische Größe, die Ursache von Änderungen der Bewegung frei beweglicher Körper od. die Ursache von Änderungen der Form ist [D5]SchubkraftKram, der [2*] ugs. abwertend nicht näher bezeichnete [unnütze, wertlose] Gegenstände, Sachen, Zeug [D1]
‘Ich hätte ihm seinen Kram [15.23] zurückschicken sollen, aber wohin?’‘Da er mir seinen Kram [295.20] von Rom aus geschickt hat, bin ich unsicher, ob sie bis Neapel gekommen sind.’
Krämerseele, die [1*] Pl. -nkrämerhaft engherziger Mensch [D]
‘Sie beweist Krämerseelen [282.20], welch begrenzten Wert Besitztitel haben.’
Kran, der [1*] Pl KräneVorrichtung, die aus einer einem Gerüst ähnlichen, fahrbaren Konstruktion mit Führerhaus [u. einem (beweglichen) Ausleger] besteht, die zum Versetzen od. Heben von Lasten od. sperrigen Gegenständen benutzt wird [D1]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen [214.23] und Docks vorgelagert […]’
Krankenbesuch, der [2*] Pl. -eBesuch (1a), den jmd. bei einem Kranken, Leidenden macht [° D]
‘Die beiden gingen kaum noch aus, wenn man von den Krankenbesuchen [253.1] bei Erna Brakup absieht […]’‘Wie berichtet, fuhr das Paar zu Krankenbesuchen [284.19] mit der Straßenbahn.’
Krankenhaus, das [1*] Pl. -häuserGebäude, in dem sich im körperlichen od. geistigen Wohlbefinden Beeinträchtigte [über längere Zeit] zur Untersuchung u. Behandlung aufhalten [° D; D krank 1a]
‘Die Klinik war vonnöten, denn auf polnische Krankenhäuser [192.14] wollte man sich nicht verlassen.’
Krankenhauswesen, das [1*]Gesamtheit der [stationären] Gesundheitsversorgung [°]
‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun wieder Deutsche geboren werden, doch dürfen wir das ohnehin überforderte Krankenhauswesen [270.25] unserer polnischen Freunde nicht zusätzlich belasten.’
Krankenkasse, die [2*] Pl. -nInstitution, die jmdn. gegen die Kosten, die durch eine Krankheit (a) entstehen, versichert [D]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, über weitere Eigenleistungen und später fällige Zuschüsse der Kranken- [93.28] und Sterbekassen hinaus, bis zu 1 000 DM im voraus zu zahlen […]’‘[…] den Rest zahlten Kranken- [157.27] und Sterbekassen […]’
PrivatkrankenkasseKrankenlager, das [1*] geh. Zeit des Krankseins, die im Bett verbracht werden muss [D2]
‘[…] als der Freund eintraf und von Erna Brakups Krankenlager [240.2] berichtete.’
Krankheit, die [2*] Pl. -ena)körperliche, geistige od. seelische Störung, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist [Da]
‘[…] nur ihre Krankheiten [185.3] machen sie gesprächig: Atemnot, Hautjucken und so weiter.’
Krankenkasse b)o. Pl.Zeit[spanne] in der jmd. leidend, nicht gesund ist [°]
‘[…] oder Herr Otto Maschke im Alter von 91 Jahren » nach langer Krankheit [96.25] sanft eingeschlafen ist«.’
Kranz, der [3*] Pl Kränzein der Form eines Rings geflochtene od. gebundene Blumen, Zweige o.Ä [D1]
‘Verboten ist das Anbringen von Fotografien, künstlichen Kränzen [150.12] und Tafeln aus Glas oder Emaille...’‘Als jedoch Blumengebinde und Kränze [152.17] von frisch aufgeschütteten Grabhügeln verschwanden […]’‘[…] fuhr vorm Friedhofsportal in einem Taxi S. Ch. Chatterjee vor, um sich mit Kranz [258.10] und Schleife dem Trauerzug einzureihen;’
Kranzdiebstahl; Kranzschleife; KranzverkäuferKranzdiebstahl, der [1*] Pl. -stähleheimliches Entwenden eines Kranzes [° D Diebstahl]
‘Wenngleich die Blumen- und Kranzdiebstähle [154.18], trotz Nachtwächterdienst, nie ganz aufhörten, war zumindest die Friedhofsruhe wieder gewahrt.’
Kranzschleife, die [1*] Pl. -nlanges breites Band an einem Kranz für einen letzten Gruß o.Ä. an einen Verstorbenen [D]
‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf, ohne Kranzschleifen [152.19] zwar, doch immer noch ansehnlich frisch, bei Blumen- und Kranzverkäufern […] erwerben können […]’
Kranzverkäufer, der [1*] Pl. (m+f) -jmd., der mit Kränzen handelt, sie zum Kauf anbietet [°]
‘Als […] behauptet wurde, man hätte das Diebesgut tags drauf […] bei Blumen- und Kranzverkäufern [152.21] mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Kraut, das [1*]*ins Kraut schießen in unliebsamer Weise rasch zunehmen, sich verbreiten; überhand nehmen [D ¹Kraut 3*]
‘[…] so daß fortan Unausgereiftes nachbarlich ins Kraut [172.11] schießen werde, arm wie reich.’
Kraut-und-Rüben-Bibliothek, die [1*] ugs.unordentliche Bibliothek (c) [° D ¹Kraut 3*]
‘[…] und er verzichtete darauf, Ordnung in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek [172.30] zu bringen.’
Krawatte, die [2*] Pl. -naus Stoff hergestelltes, etwa streifenförmiges, schmückendes Teil bes. der Herrenkleidung, das unter dem Hemdkragen um den Hals gelegt u. vorne in der Weise zu einem Knoten gebunden wird, dass das breitere Ende länger herunterhängt [D1a]
‘Und jetzt erst überprüfte Reschke seine Garderobe und kaufte für sich […] grau in grau gemusterte Krawatten […]’‘Er schenkte ein leiseres Parfüm, sie laute Krawatten [182.8].’
Kreation, die [1*] Pl. -en bildungsspr.[künstlerische] Schöpfung [D2]
‘Nach einer Notiz will Reschke […] eine Ausstellung anregen, in der »etruskische Sarkophage […] und traditionelle Särge zu den neuesten Kreationen [275.3] einen kulturgeschichtlichen Bogen schlagen...«’
Krebs, der [5*] Pl. -e1./kurz für Flusskrebs/[D1b] grauer od. bräunlicher, im Süßwasser lebender Gliederfüßler mit Panzer und Greifscheren, dessen Fleisch als Delikatesse gilt [° Da; D Flusskrebs]
‘»In meiner Jugend gab es hier Krebse [145.6]«, sagte er, als sich unter den Steinen nichts regte.’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg war zu Ende, gab Krebse [145.9] immer noch viel.’
2. Astrol. o.Pl. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 22.6. bis 22.7. [D2a] Unkenrufe plastische Darstellung des Krebses im Tierkreiszeichen [°]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt, der mit Krebs [155.11] und Schütze, Stier und Jungfrau nicht neuvergoldet glänzte, sondern matt erdfarben schimmerte.’‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs [157.3] und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage und Skorpion verlangten nach Gold.’
3. Krankheit, die in einer bösartigen, wuchernden Bildung von Geschwülsten besteht; Karzinom [D4a]
‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau - es war Krebs [33.7] - und seitdem die Töchter außer Haus sind, eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung […]’
Kredit, das [1*]Gen. -s bes. Wirtsch.(im Rahmen eines Geschäfts) befristet zur Verfügung gestellter Geldwert, Betrag; Darlehen [D ¹Kredit 1a]
‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits [150.1] […] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums ein Steinmetzbetrieb nieder […]’
Kreidegrund, der [4*]aus Leimwasser und Schlämmkreide oder Gips bestehender Untergrund, der vor der Vergoldung von Holz mehrmals aufgetragen und jeweils nach dem Trocknen geschliffen wird, so dass eine dichte und völlig glatte Oberfläche entsteht [° WWW077]
‘Dort kniete spätgotisch der Engel, dessen Mastixgrundierung auf Kreidegrund [242.26] weiteren Auftrag von Blattgold erwartete.’‘[…] um sie mit dem Anstauchpinsel aus weichem Kamelhaar dem Kreidegrund [251.29] auf dem Altholz des Engels anzudrücken.’‘[…] die verschiedenen Pinsel, mit denen in acht Schichten übereinander der Kreidegrund [252.15] aufgetragen wird […]’‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- und Rotgold legierte Material der Mastixschicht überm Kreidegrund [254.11] aufgetragen hatte […]’
Kreideschicht, die [1*] Pl. -enin flächenhafter Ausdehnung in einer gewissen Höhe über, unter od. zwischen anderem liegende Masse, die größtenteils aus weißem, weichem Kalkstein besteht [° D Schicht 1; D Kreide 1]
‘Selbst nach dem komplizierten Auftragen der acht leimgebundenen Kreideschichten [254.4] war ihm […] viel von seiner möglichen Schönheit vergangen.’
Kreis, der [6*]1.a)Gruppe von Personen, die sich getroffen, zusammengefunden, eingefunden usw. haben, zusammen sind; Runde [D3a]
‘Bei den Urnenbeisetzungen war der Kreis [149.4] der Leidtragenden kleiner, oft nur auf die engere Familie beschränkt.’‘Nur im kleinen Kreis [155.18] haben sie gegessen.’
b) mehr od. weniger lockere Gemeinschaft von Personen mit gleichen Interessen od. persönlichen Beziehungen [D3b]
‘[…] wie der Dichter und Hofhistoriograph Martin Opitz von Boberfeld […] im Kreis [61.23] der Fruchtbringenden Gesellschaft genannt wurde.’
2. Geom. gleichmäßig runde, in sich geschlossene Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [D1a]
‘Sie hat ihm nicht ohne Stolz im Kreis [155.10] der Tiere und zeichenhaften Gestalten den Löwen gezeigt […]’
Halbkreis 3. [nahezu] ringförmige Gruppierung, Figur, Bewegung [° D2]
‘[…] dabei den inneren und äußeren Kreis [129.25] aus Sicherheitsbeamten und Fotoreportern als natürliche Gegebenheit ertrug […]’
4. (bes. den Gemeinden unmittelbar übergeordneter) Verwaltungsbezirk [D6]
‘[…] Auguste Koschnick, früher Nassenhuben, Kreis [136.4] Danziger Niederung, letzter Wohnsitz Peine, 91 Jahre alt.’
Kreisbauernführer, der [1*] nationalsoz.leitender Vertreter des Reichnährstandes, dem die Bezirks- und Ortsbauernführer unterstellt waren [° WWW078]
‘Nach zackigem Rapport beim Kreisbauernführer [167.22] gelang es ihm, die Prämie pro randvoll gefüllter Literflasche um einen Groschen auf annähernd eine Reichsmark zu steigern […]’
Kreissparkassendirektor, der [1*] Gen. -sLeiter eines [öffentlich-rechtlichen] Geld- u. Kreditinstituts, in der Trägerschaft eines Verwaltungsbezirks [° D; D Direktor 1b; D D Sparkasse 1; D Kreis 6]
‘Als Gattin eines Kreissparkassendirektors [239.9] weiß ich, wovon ich rede […]’
Kreißsaal, der [1*] Med.Entbindungsraum (im Krankenhaus) [D]
‘Sogleich wurde man einig, im Seitenflügel des geräumigen Seniorenheims am Pelonker Weg eine Entbindungsstation mit Kreißsaal [270.30] einzurichten.’
Krematorium, das [10*] Gen. -sAnlage für Feuerbestattungen [D]
‘Das später Park Akademicki genannte Gelände gab zwischen […] der parallel verlaufenden Großen Allee und dem zum Krematorium [65.28] führenden Michaelisweg Raum für den etwa eineinhalb Hektar großen Friedhof […]’‘[…] auf dessen Gelände noch immer als imposanter Klinkerbau, mit Abdankungshalle und zwei Schornsteinen, das Krematorium [66.15] stand.’‘Als sie jenseits vom Michaelisweg […] um das Krematorium [68.17] herum weiteren Raum für Grab- und Urnenfelder ahnten, nahm ihre Begeisterung um gut eineinhalb Hektar zu.’‘Gleich hinter dem Krematorium [68.21] […] ging das Parkgelände hinter brüchigem Zaun in Schrebergärten über.’‘An eine Wiederinstandsetzung des alten Krematoriums [133.17] am Michaelisweg, dessen Öfen erst kürzlich ausgelagert worden waren, konnte vorerst nicht gedacht werden.’‘[…] ab August schon durften wir die ehemalige Abdankungshalle des Krematoriums [135.19] für Trauergottesdienste nutzen.’‘Da es nicht möglich war, das alte Krematorium [148.29] am Michaelisweg wieder in Betrieb zu nehmen […]’‘[…] ließ sich auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums [150.3] ein Steinmetzbetrieb nieder […]’‘Es ging um […] die orthodoxe Kirche im ehemaligen Krematorium [232.19].’‘[…] damals war oberhalb der Vereinigten Friedhöfe das Krematorium [251.19] noch in Betrieb.’
KrematoriumsfriedhofKrematoriumsfriedhof, der [1*]Krematorium; Friedhof
‘[…] für den jenseits vom Michaelisweg gelegenen, eindreiviertel Hektar großen Krematoriumsfriedhof [66.13] […]’
Kremierung, die [1*] Pl. -enEinäscherung [eines Leichnams] [°]
‘[…] weil deren Sargproduktion allenfalls für Kremierungen [133.14] getaugt hätte;’
Kremlherrschaft, die [1*]Regierung Russlands [D Kreml 2b]
‘Es hieß: »Erst muß die Kremlherrschaft [211.10] weg!«’
Krempel, der [5*]Gegenstände, die nicht viel wert sind od. als solche angesehen werden; Zeug [D]
‘Ab wann hatte er vor, mir seinen verschnürten Krempel [14.21] ins Haus zu schicken?’‘Außerdem wirft sein Brief, der mit dem Krempel [39.14] kam, mit Anspielungen um sich, die mich bloßstellen.’‘Da mir mein ehemaliger Mitschüler zwischen den per Post zugestellten Krempel [82.14] seinen Füllfederhalter gelegt hat […]’‘Als hätte er geahnt, wie ich zu ködern sei, steht in jenem Brief, den er mir bald danach mitsamt dem hinterlassenen Krempel [294.16] schickte:’
den Krempel hinschmeißen wegen bestimmter Schwierigkeiten, aus Ärger, Überdruss an einer Arbeit o. Ä. nicht mehr weitermachen [D]
‘Kein Wunder, daß wir ihnen eines Tages, nein, bald nach meinem Heiratsantrag, den Krempel [267.25] hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’
Krempe, die [3*]Pl. -na) /kurz für Hutkrempe/[D]
‘[…] er im seesandfarbenen Leinenanzug unter einem Strohhut mit schmaler Krempe [290.10];’‘[…] sie verschattet von verschwenderisch ausladender Krempe [292.5] […]’
b) Ü Rand an einem Hut (2) [°]
‘[…] den fleischigen, in sich gewondenen Leib der älteren beschatten breitrandige, wulstig mal nach innen, mal nach außen gerollte Krempen [12.29].’
Kreuz, das [2*] Pl. -e1.zwei sich rechtwinklig überschneidende Linien [° D1a]
‘Feierlich, wie Friedhofsalleen sind, beschrieben sie ein Kreuz [67.21], von dem weitere Haupt- und Nebenwege abgingen.’
2.aus zwei od. mehr sich rechtwinklig bzw. schräg schneidenden, verschieden ausgestalteten Balken od. Armen gebildeter Gegenstand, der häufig Zeichen od. Symbol für etw. ist [D2]
‘Und dann weitete sich vor dem Tor zur Leninwerft […] der Platz mit den drei hochragenden Kreuzen [19.27], an denen gekreuzigt drei Schiffsanker hängen.’
Grabkreuz; Holzkreuz; Kreuzende; Kreuzform; MuschelkalkkreuzKreuzende, das [1*] Pl. -nKreuz (2); Ende (2)
‘Dreiblattförmige Kreuzenden [174.27].’
Kreuzer, der [1*] Milit.für Aufklärung, Sicherung von Geleitzügen o.Ä. verwendetes Kriegsschiff [D1]
‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen vom Kreuzer [174.31] SMS Magdeburg […]’
Kreuzform, die [1*]Kreuz (2); Form (b)
‘Während das Beileid ausgesprochen wurde, hat der Videofilm-Kameramann mit langsamen Schwenks die in Kreuzform [137.15] verlaufenden Lindenalleen […] eingefangen […]’
Krieg, der [12*] Pl. -ea)mit Waffengewalt ausgetragener Konflikt zwischen Staaten, Völkern; größere militärische Auseinandersetzung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt [D]
‘Hier wird, was durch Krieg [246.10] verlorenging, mit Wirtschaftskraft wieder eingeheimst.’‘Hunger und Kriege [259.19], ungezählte Tote und Flüchtlingsströme schon unterwegs, bald am Ziel...’
Kriech (a) [Brakup Missingsch]; Kriegsgefangene; Kriegsrecht; Kriegszeit; Vernichtungskrieg b)Gen. -es; o.Pl. Unkenrufe /kurz für den Zweiten Weltkrieg [Register]/ [°]
‘[…] beides preußischneugotische Gebäude, die der Krieg [19.13] ausgespart hatte […]’‘Bald nach Krieg [24.13] schon und später.’‘[…] indem er den Einmarsch in Polen, die Konsequenzen des Krieges [24.18] und den allseits überbetonten Nationalismus als Gründe in etwa dieser Reihenfolge nannte:’‘Nur im Krieg [27.13] war schrecklich in Wilno.’‘[…] den Orgelprospekt der Johanniskirche, der im Krieg [28.31] ausgelagert worden war […]’‘[…] denk, bitte, an den Lübecker Totentanz, den leider der Krieg [88.30] vernichtete […]’‘Als ich mit Mama und Papa hier bin gewesen, gleich nach Krieg [145.9] war zu Ende, gab Krebse immer noch viel.’‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule und Knöchlein, wie wenn der Krieg [195.23] sie erst gestern zutage gebracht hätte, als unter Bomben und Granaten die Stadt im Feuersturm zerfiel...’
Kriech (b) [Brakup Missingsch]; Krieg [Brakup Hochdeutsch]; Kriegsende; Kriegswinter; Nachkriegsbesuch; Nachkriegsliteratur c)Unkenrufe /kurz für den Ersten und Zweiten Weltkrieg [Register]/ [°]
‘[…] alles, was Erna Brakup erzählte, handelte während Kriegszeiten oder trug sich vor den Kriegen [241.5] zu.’
Kriegsjahr d)Gen. -es; o.Pl. Unkenrufe /kurz für den Golfkrieg [Register]/ [°]
‘[…] so wenig mag ich mich mit seiner Einschätzung des gegenwärtigen Krieges [200.14] und dessen globalen Auswirkungen zufriedengeben.’
Kriech (c) [Brakup Missingsch]Kriegsende, das [8*]Krieg (b); Ende (1c)
‘Diese Gasse, die wie die übrige Stadt gegen Kriegsende [30.11] bis auf Fassadenreste niederbrannte […]’‘[…] dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen, von der seit Kriegsende [68.22] in Gdańsk siedelnden weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘Jerzy Wróbel, der aus Grodno stammte, wurde nach Kriegsende [146.17] in die Ruinen der Stadt Gdańsk verschlagen […]’‘Erna Brakup war bei Kriegsende [217.16] eine vierzigjährige Witwe;’‘Also besuchten sie […] die nahbei liegende Kirche zum Heiligen Leichnam, die […] seit Kriegsende [225.9] Polens altkatholischer Minderheit offensteht.’‘Die Orgel wurde, wie uns der altkatholische Priester klagte, gleich nach Kriegsende [228.16] ausgelagert und nach Bytów gebracht.’‘[…] in jener Ableitung der Sütterlinschrift […], die auch Reschke und mir während Schülerzeiten eingepaukt wurde und geläufig blieb, bis sie uns nach Kriegsende [230.7], dank demokratischer Umerziehung, mit anderen Unsitten abhanden gekommen ist.’‘Übrigens wurde in jener Sporthalle kurz nach dem Kriegsende [251.13] einem Gauleiter der Prozeß gemacht, der dem Sportstadion hinterm Versöhnungsfriedhof zeitweilig seinen Namen gegeben hatte;’
Kriegsgefangene, der/die [2*](männlicher od. weiblicher) Soldat, der im Krieg vom Feind gefangen genommen wird, in die Hand des Gegners gerät [D]
‘Zum Beispiel: inmitten Gestrüpp ein von guter Steinmetzarbeit zeugendes Muschelkalkkreuz, dessen Inschrift an französische Kriegsgefangene [174.25] erinnert, die während der Jahre 1870/71 in Lagern gestorben waren.’‘[…] wo Schrebergärten beginnen, ein mutwillig mit Farbe beschmiertes Grab für russische Kriegsgefangene [175.30] des Ersten Weltkrieges entsetzte.’
Kriegsjahr, das [4*]Pl. -eKrieg (c); Jahr (1)
‘[…] war es nicht er, der während der Kriegsjahre [107.19] die obligaten Kartoffelkäferaktionen organisiert [hat]’‘[…] als er während der Kriegsjahre [167.18] die damals zwangsläufigen Kartoffelkäferaktionen organisiert […] hat.’‘Diesmal war der Tod mehrerer Matrosen vom Kreuzer SMS Magdeburg und eines einzelnen Matrosen vom Torpedoboot Nr. 26 auf das Kriegsjahr [175.1] 1914 datiert.’‘Du erinnerst Dich gewiß an die Kriegsjahre [298.8], als wir in Klassenstärke auf die kaschubischen Äcker mußten.’
Kriegsrecht, das [3*]innerstaatliche Regeln, die Veränderungen des für normale Zeiten geltenden Rechts (3) im Krieg (a) betreffend z.B. Verhängung des Ausnahmezustands, Einschränkung der Pressefreiheit, Zwangswirtschaft u.a. [Bro] Unkenrufe von Staats- und Parteichef General Wojciech Jaruzelski [Register] 1981-83 in Polen verhängtes Kriegsrecht [WWW079]
‘[…] kaum hatte der General das Kriegsrecht [31.19] ausgerufen […]’‘Warum bin ich nicht damals schon raus aus Partei und erst zu spät schon, als Kriegsrecht [67.9] kam?’‘[…] Kriegsrecht [275.22] hab' ich nicht schlucken gekonnt […]’
KriegsrechtszeitKriegsrechtszeit, die [1*]Kriegsrecht; Zeit (1)
‘Während der Kriegsrechtszeit [31.27] war zuunterst und hinter eigenem Portal die Regierungsagentur »Polska Agencja Interpress« eingezogen, die nun einen privaten Status suchte.’
Kriegswinter, der [1*]Gen. -sKrieg (b); Winter
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters [140.26] Wollsachen […] verpackt wurden.’
Kriegszeit, die [4*]Pl. -enKrieg (a); Zeit (1)
‘Breitbeinig in Filzstiefeln, wie sie in Kriegszeiten [191.4] getragen wurden, wirft Erna Brakup.’‘Wie in einer Muschel sitzt sie, trägt ihren topfförmigen Filzhut und steckt noch immer in den winterlichen Filzstiefeln aus Kriegszeiten [204.1].’‘Wie auf den Schwarzweißfotos aus Kriegszeiten [205.1] die Warschauer Fahrgäste von starrem Ausdruck sind, blickt auch Erna Brakup unbewegt in die Kamera […]’‘[…] alles, was Erna Brakup erzählte, handelte während Kriegszeiten [241.4] oder trug sich vor den Kriegen zu.’
Kriminalität, die [1*]Gesamtheit der vorkommenden Straftaten [D2]
‘[…] die »seit Zerfall der kommunistischen Staatsmacht« zunehmende Kriminalität [52.23] […]’
Krimi, der [2*]Pl. -s ugs. /kurz für Kriminalroman/Roman, bei dem ein Verbrechen u. seine Aufklärung im Mittelpunkt stehen [° Kriminalfilm]
‘Zwischen Krimis [35.17] und Romanen der polnischen Nachkriegsliteratur stehen sperrig nautische Bände.’‘Weil sich in Alexandras windschiefem Büchergestell zwischen der nautischen Fachliteratur, oder belastet von einem Stoß Krimis [180.31], gewiß ein Atlas fand, sehe ich die beiden über den italienischen Stiefel gebeugt.’
Krimtataren, die [1*] Pl.türkischsprachiges Volk, ursprünglich auf der Krim; 1944/45 nach Zentralasien deportiert [Bro]
‘[…] zählte die Hunderttausende auf, die vertrieben oder zwangsumgesiedelt wurden, alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren [37.19], Juden und Palästinenser […]’
Krise, die [4*] Pl. -nschwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- u. Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins [D1]
‘Weit weg, doch mit Hilfe des Fernsehens nah herangebracht, löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum Kuwait eine Krise [152.6] aus, die bald Golfkrise genannt wurde.’‘Anders die weltweiten Krisen [154.21]:’‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August - und fern jeder Krise [155.1] - eingeweiht:’‘Gesprochen wurde über alles mögliche, zuletzt über Krisen [155.22] nah und fern.’
Dauerkrise; Golfkrise; Krisenmonat; Werftkrise; WeltkrisenlageKrisenmonat, der [1*]Krise; Monat
‘Auf vielfache Weise bewies der August seine Veranlagung zum Krisenmonat [151.29].’
Kritik, die [3*]das Kritisieren, Beanstanden, Bemängeln [D1b]
‘[…] ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste [140.2] Kritik zum Weinen brachte.’‘Ihr vertragt wohl keine Kritik [186.23]?’‘[…] könne eine Würdigung der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu Papier kommen, die, bei aller notwendigen Kritik [293.18], insgesamt positiv ausfallen dürfe;’
Kritzelei, die [1*]Pl. -en ugs. abwertend etw. mit wahllos wirkenden Strichen Gezeichnetes [° D kritzeln 1]
‘[…] dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien [125.21] gelungen waren […]’
Krokus, der [1*] Pl. -se(zu den Schwertliliengewächsen gehörende, auf feuchten Wiesen od. in Gärten wachsende) im Vorfrühling blühende Pflanze mit grasartigen Blättern u. trichterförmigen violetten, gelben od. weißen Blüten [D]
‘Seit Mitte des Monats blühen in den Vorgärten und Parkanlagen Krokusse [102.7] und andere Blumen.’
Krone, die [1*](als Zeichen der Macht u. Würde eines Herrschers bzw. einer Herrscherin) auf dem Kopf getragener breiter, oft mit Edelsteinen verzierter goldener Reif mit Zacken, sich kreuzenden Bügeln o.Ä. [D1a] Unkenrufe Relief einer Krone [°]
‘[…] deren Zierschild [...] zur rechten Seite die Krone [61.18] über der Sanduhr, darunter den Totenkopf und überm Schild einen Schwan zeigt […]’
Kröte, die [14*] Pl. -ndem Frosch ähnliches, plumpes Tier mit breitem Kopf, vorquellenden Augen u. warziger, Giftstoffe absondernder Haut [D1]
‘Zum Beispiel soll ich, was er und andere Schüler bewundert haben wollen, eine lebende Kröte [39.17] geschluckt haben.’‘Mag ja sein, daß ich ein einziges Mal nur, um anzugeben oder aus Gutmütigkeit, weil der gelangweilte Haufen das sehen wollte, eine Kröte [42.3] geschluckt habe.’‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte [42.9], nein, Unke, Rotbauchunke geschluckt, ohne zu würgen, verschluckt, runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr.’‘Also gut, ich habe als Schüler auf Wunsch Kröten [60.9] geschluckt.’‘[…] allerorts lärmten Kröten [125.28], aus deren Brunstgeräusch Reschke Rotbauchunken, die sogenannten Feuerunken, heraushörte.’‘Dem Belag sind deutlich die Umrisse plattgewalzter Kröten [159.13] eingezeichnet.’‘Es ist nicht ein und dieselbe Kröte [159.14].’‘Vier Kröten [159.14] wurden nicht nur einmal, ich bin sicher, mehrmals überfahren.’‘Ich nehme an, daß mehr als vier Kröten [159.20] versucht haben, hier oder dort oder alle an einer Stelle die Chaussee zu überqueren.’‘Einfach platt gemacht, zum Flachrelief geworden, sind sie als Kröten [159.24] dennoch kenntlich geblieben.’‘Eine der typischen Chausseen, die beiderseits von Linden und Kastanien bestanden sind und im Sommer einen tiefgrünen Tunnel bilden, ist den Kröten [159.27] zur Falle geworden.’‘Nach meiner Kenntnis von Kröten [160.6], die, zugegeben, nicht groß ist, dürften es Erdkröten sein;’‘Reschke, den plattgewalzte Kröten [162.3] bestätigt hatten, höre ich unken, indem er jedem ökologischen Sündenfall […] schlimmste Folgen voraussagt;’
Erdkröte; Krötenlärm; Wechselkröte*Kröten schlucken ugs. etw. Unangenehmes [stillschweigend] hinnehmen; sich mit einer lästigen Sache [ohne Sträuben] abfinden [D1*]
‘Wie viele Kröten [98.27] muß ich noch schlucken?’
Krötenlärm, der [1*]Kröte; Lärm
‘Nein, kein Krötenlärm [143.10]. Einmal entfernt ein Motorrad.’
Krücke, die [1*] Pl. -nfür Gehbehinderte gefertigter, bis etwa zum Ellbogen reichender Stock mit kleinem gebogenem Querholz zum Stützen am Unterarm od. längerer, sich verzweigender Stock zum Stützen in der Achselhöhle [D1] UnkenrufeAbbildung einer Krücke [°]
‘[…] dessen Wappen übrigens ein Löwe krönt, der zwei silberne Krücken [272.1] geschultert trägt […]’
Küche, die [16*]1.Raum zum Kochen, Backen, Zubereiten der Speisen [D1]
‘Und in der Küche [32.17] neben dem Wohnzimmer sagte Alexandra Piątkowska:’‘Hier unterbrach bis in die Küche [33.13] hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel vom Rathausturm her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich;’‘Der die Küche [33.29] besetzende Geruch der Steinpilze nötigte beide, sich in Benennungen zu versuchen.’‘»Sie benutzt die Küche [34.14] gelegentlich als Werkstatt«, schreibt Reschke […]’‘In Küche [35.9] ist immer gemütlich […]’‘Zur Küche [54.29] hin weitere Säulen in altziegelroter Verkleidung.’‘Wenn sie in der Küche [166.1] üppig geschnitzte Bilderrahmen grundierte und vom Vergolderkissen weg Blatt nach Blatt neu vergoldete, sah Reschke zu.’‘Nach Schweinebraten zu gekümmeltem Sauerkohl haben sie gemeinsam und beispielhaft in der Küche [181.9] den Abwasch gemacht.’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche [238.21] der Dreizimmerwohnung verlegt hatte […]’‘Oder waren sie auf Gedankenflucht: heimwärts in Alexandras Küche [245.10] zum knienden Engel?’‘Du weißt, Engel wartet auf uns in Küche [250.29].’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche [252.29], in der ein spätgotisch kniender Engel immer mehr Blattgold annahm, zum zentralen Ort.’‘Die Luftfeuchtigkeit in der Küche [253.8] mußte ständig gemessen und auf gleicher Höhe gehalten werden.’‘Als Alexandra Piątkowskas Küche [254.31] ganz und gar vom hochglanzvergoldeten Auferstehungsengel bewohnt war, brachte der städtische Angestellte Jerzy Wróbel die Nachricht vom Tod der Erna Brakup.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche [264.18] und Werkstatt gebracht hatte, waren sie, wie bei allen Besuchen zuvor, mit der Straßenbahn nach Brzeźno gefahren […]’
Klosterküche; Küchenidyll; Küchenschrank; Küchenschürze; Küchentisch 2. Art der Speise, des Zubereitens [D3b]
‘Original polnische Küche [73.24], wie Mama hat in Wilno gekocht.’
Küchenherd, der [1*]Vorrichtung zum Kochen, Backen u. Braten, bei der die Töpfe auf runden, elektrisch beheizten Platten, auf Kochfeldern, auf Gasbrennern od. auf einer über einem Holz- od. Kohlefeuer angebrachten großen Herdplatte erwärmt werden u. in die meist auch ein Backofen eingebaut ist [D Herd 1]
‘[…] die geschnitzelte Kalbshaut, aus der Alexandra auf dem Küchenherd [252.17] den Leim zubereitet, dem später Chinarinde unterrührt wird.’
HerdKüchenidyll, das [1*] Gen. -sZustand des friedlichen und einfachen Lebens in der Abgeschiedenheit der Küche [° D Idyll]
‘Manchmal darf »gute Musik« den Hintergrund des Küchenidylls [252.11] abtönen.’
Küchenschrank, der [1*]zur Küche gehörendes kastenartiges, mit Türen versehenes Möbelstück bes. für Geschirr [° D; D Schrank 1]
‘Ich vermute eine zweite Flasche bulgarischen Rotwein, die sich im Küchenschrank [40.20] der Witwe fand.’
Küchenschürze, die [1*]bei der Arbeit in der Küche getragenes Kleidungsstück, das vor allem die Vorderseite des Körpers [teilweise] bedecket und zum Schutz der Kleidung dient [° D; D Schürze]
‘Aus seiner Kladde weiß ich, daß sie ihm zum Petersiliehacken eine Küchenschürze [33.21] umgebunden hatte.’
Küchentisch, der [3*][viereckiger] Tisch zum Essen und Arbeiten in der Küche [D]
‘Zuerst wollte die Witwe den wachstuchbezogenen Küchentisch [35.9] decken:’‘Der Engel kniete auf dem Küchentisch [242.29]:’‘Der meterhoch kniende Engel auf dem mit Zeitungspapier abgedeckten Küchentisch [251.21].’
Kugel, die [1*] Ürunder, kugelförmiger Kopf [°]
‘Sie hat ihr Kopftuch mehrmals so fest um ihren kleinen, bereits geschrumpften Schädel gewickelt, daß die vermummte Kugel [190.22] grad noch die engstehenden Augen […] preisgibt.’
Kuh, die [2*] Pl. Küheweibliches Hausrind (nach dem ersten Kalben) [D1a]
‘Immer wieder kalbten zwischen Ramkau und Matern Kühe [241.8] […]’‘Dann brüllten von jenseits der Chaussee […] Kühe [277.22] heiser, wie kurz vorm Abstechen.’
Kühlhalle, die [1*]mit Kälte produzierenden Anlagen ausgestattetes Gebäude [° D Kühlhaus]
‘Ferner ist zu berichten, daß ab Februar mit Chartermaschinen Leichen eingeflogen wurden, für die eine Kühlhalle [237.1] […] gebaut werden mußte.’
Kühnheit, die [1*] Pl. -enkühne, forsche, mutige Äußerung [°]
‘Er neigte dazu, erst nach längerer Rede zur Sache zu kommen, wobei er kaum ausgesprochene Kühnheiten [38.24] sogleich wieder fragwürdig werden ließ.’
Kuli, der [3*] Pl. -sa)jmd., der bes. für körperliche Arbeit von einem anderen ausgenutzt wird [D ¹Kuli b]
‘»Soweit kommt noch«, rief Alexandra, »daß polnischer Mensch muß Kuli [121.31] sein!«’‘Seh' ich schon, wie deutsche Herren bringen ihre Türken mit, damit sie aus uns machen polnische Kulis [288.29].’
b) billiger Arbeiter in Süd- u. Ostasien […] [D ¹Kuli a]
‘Übrigens stand er in einem Jogginganzug neben dem Gefährt, das, wenngleich keine der berüchtigten, von Kulis [57.24] betriebenen Laufrikschas, dennoch deplaziert wirkte, gewiß auf den ersten Blick.’
Kultgegenstand, der [1*]Gegenstand (1), der übertrieben verehrt wird [° D Kult 2a]
‘Später beschreibt er liebevoll, ja, tickhaft jede Masche des Gebrauchsgegenstandes, als wollte er ihn zum Kultgegenstand [16.29] erheben;’
Kultur, die [3*] Pl. -ena)o. Pl. Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung [D1a]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe […] Zeugnisse vergangener Kultur [17.14] […]’‘Man wünschte sich diese heiteren Zeugnisse bürgerlicher Kultur [32.2] vor Steinfraß und Moosbefall geschützt.’
Kulturbedarf; Kulturdezernent; Kulturleistung; Kulturverständnis; Sargkultur; Weltkultur b) Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen [D1b]
‘Durch völkerverschmelzende Prozesse erhoffe er den endlichen Austausch der Kulturen [48.14].’
Kulturbedarf, der [1*]Kultur (a); Bedarf
‘Bei Hotelketten, auf Golfplätzen mit Clubräumen und in Seniorenheimen wurde Kulturbedarf [107.4] erfragt.’
Kulturdezernent, der [1*] Pl. (m+f)-enSachbearbeiter mit Entscheidungsbefugnis bei Behörden u. Verwaltungen im Ressort Kultur (a) [° Dezernent]
‘Da […] bei der Bestallung von Kulturdezernenten [106.23] innerhalb städtischer Behörden zumeist politisch entschieden werde, müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Kulturleistung, die [1*]Pl. -enKultur (a); Leistung (2)
‘Wróbel hatte seinen Antrag abgesichert, indem er die Voten einiger namhafter polnischer Historiker zitierte, die schon seit längerem die deutschen Kulturleistungen [244.16] in Polens Westprovinzen anerkannt sehen wollten:’
Kulturverständnis, das [1*]Kultur (a); Verständnis (2)
‘Nur neue Offenheit kann einem gesamteuropäischen Kulturverständnis [244.20] entsprechen...’
Kümmel, der [1*]als Gewürz verwendete kleine, dunkle, sichelförmig gebogene Samenkörner des Kümmels, einer (zu den Doldengewächsen gehörenden) Pflanze mit mehrfach gefiederten Blättern u. kleinen, weißen bis rötlichen Blüten [° D 1,2]
‘[…] Kümmel [10.8] und Mohn in Tütchen, Schmelzkäse und Perlonstrümpfe.’
Kummer, der [1*]Betrübnis über ein schweres Geschick, das eigene Leid [Da]
‘Zunehmend bereitet mir das Tagesgeschehen Kummer [98.13], weil unsere Idee unter der Last deutscher Unverträglichkeiten Schaden nehmen könnte...’
Kümmernis, das [1*]Pl. -se geh.Kummer, Schwierigkeit, die jmdn. bedrückt [D]
‘Einige Wochen oder nur Tage lang sollten alle polnischen Kümmernisse [255.12] vergessen sein.’
Kunde, der [3*] Pl. (m+f) -njmd., der [regelmäßig] eine Ware kauft od. eine Dienstleistung in Anspruch nimmt [u. daher in dem Geschäft, in der Firma bekannt ist] [D ¹Kunde 1]
‘Überwiegend sind es westdeutsche Kunden [59.21], die die Rikscha zu nutzen keine Scheu haben.’‘Werden bald Kunden [73.7] sein alle.’‘Sie gehörte zu meinen besten Kunden [258.23].’
Kundendienst; Kundenwerbung; KundschaftKundendienst, der [3*]o.Pl.[unentgeltliche] Dienstleistung[en], die dem Kunden Kauf u. Nutzung von Waren angenehmer machen od. [wieder] ermöglichen soll[en]; Service [D1]
‘[…] denn Reschke lobte den von Timmstedt eingeführten Kundendienst [238.8] […]’‘Hätte er […] einen landesweiten Kundendienst [238.15] ausgebaut, wäre Trennung die Folge gewesen, nicht auszudenken!’‘Durch eine Lupe erkenne ich […] zur Violine verfremdete Särge, die Timmstedts Kundendienst [273.26] zukünftig, neben herkömmlichen Särgen, die sich zum Fußende hin verjüngen, im Angebot führen wird.’
Kundenwerbung, die [1*]Versuch, Kunden für etw. (bes. eine Ware, Dienstleistung) zu interessieren [indem die Vorzüge lobend hervorgehoben werden]; Reklame [° D werben 1]
‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky - mit direkter Kundenwerbung [73.14] aktiv geworden […]’
Kundschaft, die [6*] o.Pl.Gesamtheit der Kunden [D1a]
‘Viel Kundschaft [10.24] bei offener Tür […]’‘Ringsum war alles Zeuge: […] die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft [13.26];’‘Dieser Herr, der […] Kapitalbeteiligung sowie interessierte Kundschaft [55.17] anbot.’‘[…] weshalb seinem Rikschabetrieb immer mehr Kundschaft [161.13] zulaufe.’‘Mit Unruhe reagiere die Kundschaft [250.12] - wirklich, er sprach von Kundschaft [250.12]! - auf allzu lange Wartezeiten.’
Kunst, die [4*]a)o. Pl. einzelnes Werk, die Werke eines Künstlers, einer Epoche o.Ä.; künstlerisches Schaffen [D1b]
‘Bei all dem geht es mir um Anschaulichkeit und um den Brückenschlag zwischen Kunst [101.8] und Alltag.’‘Und die gegenwärtige Kunst [100.25], bis hin zu Beuys, zelebriert geradezu diese Gegenstände;’‘Ist Kunst [110.30] nicht Fälschung immer bißchen?’‘Aber verstehe, daß deutsche Kunst [110.31] muß hundert Prozent sein.’
Kunstbuchverlag b) schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien od. mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur u. Welt [D1a]KunstgeschichteKunstbuchverlag, der [1*] Pl. -eUnternehmen, das Manuskripte erzeugt u. erwirbt, daraus Druckerzeugnisse mit die Kunst (a) betreffenden Inhalten herstellt u. diese über den Buchhandel verkauft [° D Verlag 1]
‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, Kunstbuchverlage [106.22] in der Regel am Lektorat sparten, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker neue Berufswege einschlagen.’
Kunsterziehung, die [1*]Schulfach, das Zeichnen [Werken] u. Kunstgeschichte umfasst [D2]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde Kunsterziehung [125.19] auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Kunstgeschichte, die [6*]Wissenschaft von der geschichtlichen Entwicklung der bildenden Kunst (b) als Teil der Kunstwissenschaft [D1b]
‘[…] gab sich als Doktor der Kunstgeschichte [23.30] und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’‘Aber Kunstgeschichte [27.23] nur sechs Semester und Professor kein bißchen.’‘Neben Kunstgeschichte [39.24] war ihr in Poznań als Zweitstudium Germanistik möglich.’‘Jedenfalls ging von seinen zeitbedingten Thesen, sei es zur Universitätsreform, sei es zum Sinn studentischer Mitbestimmung, besonders aber zum Verständnis der Kunstgeschichte [103.10], etwas Radikales aus.’‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte [126.3] gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler,’‘Und diesen frühen Einübungen entsprechend, begann der Professor der Kunstgeschichte [170.8], mit dem Kapital der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu arbeiten.’
KunsthistorikerKunsthistoriker, der [8*] Pl. (m+f) -a)Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kunstgeschichte [D]
‘Dabei ging es um praxisbezogene Studiengänge für Kunsthistoriker [106.17].’‘Da Arbeitsplätze in Museen rar seien, […] müsse der zukünftige Kunsthistoriker [106.25] neue Berufswege einschlagen.’‘An anderen Universitäten wurde sein »praxisbezogener Studiengang für Kunsthistoriker [107.16]« kopiert.’‘Kaum in Bochum zurück, übergab er die laufenden Seminare und den praxisbezogenen Studiengang für Kunsthistoriker [131.21] seinen Assistenten […]’
b) der Kunsthistoriker Alexander Reschke [Register] [°]
‘Als Kunsthistoriker [17.3] und obendrein Professor konnte er nicht anders:’‘Doch bin ich froh über dieses Versäumnis, weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker [144.25] und die Vergolderin […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Der Kunsthistoriker [252.18] weiß und verschweigt nicht, daß sich das Handwerk des Vergoldens viertausend Jahre lang treu geblieben ist.’‘[…] für einen Kunsthistoriker [291.25], der eine Vergolderin heiratet, der gemäße Rahmen.’
Künstler, der [4*] Pl. - jmd., der [berufsmäßig] Kunstwerke hervorbringt od. darstellend, aufführend interpretiert [D1]
‘Sie haben mich versöhnt mit großer polnischer Künstler [75.29].’‘Aber du hast mir Nummer gesagt und Stockwerk wie hoch, na, als wir gestritten haben bißchen über großer polnischer Künstler [80.3] in preußische Akademie.’‘Oben schon kahl, doch seitlich noch langhaarig gewellt, schaut aus ihm ein immer erstaunter Künstler [134.31].’‘Zwischen zwei Flaschen Export hat der Professor in Reschke den Bengalen darauf hingewiesen, daß die Stadt Gdańsk […] Künstler [162.29] ins Land gerufen habe […]’
KünstlermonographieKünstlermonographie, die [1*]größere, wissenschaftliche Einzeldarstellung über einen Künstler [° D Monographie]
‘[…] die Gegengabe des Bundes: ein […] Exemplar der bei Velhagen und Klasing 1907 erschienenen Künstlermonographie [113.15] »Aus den Kupferstichen Daniel Chodowieckis«.’
Kunststein, der [1*]zerkleinerte Natursteine, die mit Zement oder Kunstharz wieder zu einer größeren Einheit zusammengegossen sind [° WWW080]
‘Hinter weiteren Verboten stand das Verbot von Kunststein [150.13] geschrieben.’
Kunststoffbeutel, der [1*] Gen. -sBeutel aus einem vollsynthetisch od. durch Umwandlung von Naturprodukten hergestellten Werkstoff, der in vielen verschiedenen Arten gebraucht wird [° D Kunststoff]
‘Und dann beklagt er zwei Seiten lang den Niedergang handgefertigter Produkte und den Sieg des westlichen Kunststoffbeutels [18.9] als ein weiteres Symptom menschlicher Selbstaufgabe.’
Kunststoffgefäß, das [1*] Pl. -eBehälter aus Plastik [°]
‘Indem er Kunststoffgefäße [149.20] unter Verbot stellte, gelang es ihm, die Verwendung von hartgebrannten, aus Töpferton geformten Urnen zu fördern.’
Kunststück, das [1*]ugs. [kein] Kunststück [sein] das ist ganz einfach [D]
‘Na, Kunststück [55.24]! Denen steht doch das Wasser bis zum Hals.’
Kunstwerk, das [1*] Pl. -eErzeugnis künstlerischen Schaffens [Da]
‘In Betracht kommt alles, was in Kunstwerken [100.18] anschaulich geworden ist.’
Kupferstecher, der [1*]Künstler, der Bilder mittels eines Verfahrens erzeugt, bei dem mit dem Grabstichel eine Zeichnung in eine polierte Kupferplatte eingeritzt u. diese dann zur Herstellung von Abzügen in den Vertiefungen eingefärbt wird [° D; D Kupferstich 1]
‘Sie nannte den Zeichner und Kupferstecher [75.12] […] einen »Verräter an polnische Sache« […]’
Kuppel, die [2*]Wölbung [in Form einer Halbkugel] über einem Raum [D]
‘Seine schöne, wenn auch leicht zittrige Stimme erprobte anfangs zaghaft, dann waghalsig die Kuppel [296.9].’‘Schon zupfte Alexandra an mir, wollte gehen, da stellte ich mich unter die Kuppel [296.15] […]’
Kuppelbau; Kuppelöffnung; PantheonkuppelKuppelbau, der [1*] Gen. -sKuppel; Bau (2) Unkenrufe Pantheon
‘Den Besuch dieses Kuppelbaus [295.26] hatte er sich gewünscht.’
Kuppelöffnung, die [1*]Stelle, an der sich die Decke zu einer Kuppel weitet [°]
‘[…] doch ließ ich zum Rund der Kuppelöffnung [296.16] empor eine einzelne Unke rufen: kurz, lang, lang - kurz, lang, lang.’
Kuraufenthalt, der [2*] Pl. -eAufenthalt (a) zu einer Heilbehandlung [° D Kur]
‘Er sagte, seine Gesellschaft plane, den Mitgliedern der Versicherung längere und kürzere Kuraufenthalte [55.19] in Osteuropa, insbesondere in den ehemals deutschen Provinzen, zu ermöglichen.’‘In seinen Aufzeichnungen sah er seines Nachbarn am Frühstückstisch geplante Kuraufenthalte [58.28] und das umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrradrikscha als flankierende Bestrebungen zur Friedhofsgesellschaft.’
Kurbetrieb, der [2*] Gen. -sBetrieb (1a) eines Ortes, an dem Heilverfahren angeboten werden [° D Kur]
‘Das ehemalige Fischerdorf mit Bade- und Kurbetrieb [240.10] bot ein Bild alltäglichen Verfalls.’‘An die Wiederaufnahme des Kurbetriebs [266.24] war damals, als Erna Brakup aufgebahrt lag, nicht zu denken.’
KurhausKurden, die [3*] Pl.Volk mit einer iran. Sprache im Grenzbereich Türkei/Irak/Iran und Nordsyrien ohne eigenen Staat [Bro]
‘Er sah in Hausschuhen zu, sie mit Zigarettenspitze, als zeitweilig Sturmfluten, Brandfackeln und Kurden [261.4] als Flüchtlinge für Meldungen gut waren […]’‘[…] brennende Ölquellen und die Flucht der Kurden [261.12], den verkündeten Sieg und die grob geschätzten Toten […]’‘[…] und schließlich mit den vertriebenen Kurden [281.20] aktuell wird.’
Kurdorf, das [1*]Dorf [mit besonders günstigem Klima od. mit Heilquellen], das die Voraussetzungen zur Durchführung von Heilbehandlungen bietet [° D Kurort; D Kur]
‘Sie übte sich rasch ein notdürftiges Umgangspolnisch ein und hielt ihr Zimmer in dem Kur- [217.19] und Fischerdorf, das nun Brzeźno hieß, wie einen Bunker […]’
Kurgarten, der [1*]zu einem Kurort gehörige Parkanlage [°]
‘Auf Einzelheiten versessen, hörte er, […] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert aus der Orchestermuschel im Kurgarten [221.23] zu hören waren;’
Kurhaus, das [1*]Gebäude mit Einrichtungen für den Kurbetrieb [°]
‘Solange noch das Kurhaus [217.23] baufällig stand, half sie als Kellnerin aus, später fand sie Arbeit beim Konsum. ’
Kurierdienst, der [1*] Pl. -edas Überbringen von vertraulichen Nachrichten o.Ä. durch Boten [° Da; D Kurrier b]
‘Bald gehörten die innerstädtische Paketzustellung und Kurierdienste [203.1] zum Service-Programm.’
Kurlage, die [1*]für die Einrichtung von Orten zur Erholung und Heilbehandlung geeignete Lage (2) [° D Kur]
‘Alles vorzügliche Kurlage [56.28], außerdem vertraut, voller Erinnerungen für jenen Teil unserer Mitglieder, die von hier weg mußten.’
Kurs, der [1*] Pl. -e1.zusammengehörende Folge von Unterrichtsstunden o.Ä.; Lehrgang [D3a]
‘Also sah sein Studiengang Kurse [106.27] für die Bereiche Erwachsenenbildung, Massentourismus, Freizeitgestaltung und Seniorenbetreuung vor.’
2. Marktpreis von Wertpapieren, Devisen o.Ä. [D4]DollarkursKursgewinn, der [1*] Pl. -e Börsenw.Unterschied zwischen einem niedrigen Ankaufspreis u. höherem Verkaufspreis bei Wertpapieren, Devisen o. Ä. [D]
‘Zwischen Hinweisen auf Kursgewinne [167.9] einiger Versicherungskonzerne teilt er mit, daß es ratsam wäre, »hier und dort stille Reserven zu bilden«.’
Kursverfall, der [1*]im Wert fallender Marktpreis von Wertpapieren, Devisen o.Ä. [° D Kurs 4]
‘[…] hätte nicht eine sogleich drangeknüpfte Bemerkung […] das eigentliche Gespräch eröffnet, wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe mit dem Kursverfall [11.9] des Złoty zu vergleichen gewesen.’
Kurve, die [1*]Biegung, Krümmung einer Straße, eines Verkehrsweges [D2a]
‘Auf einer kurvenreichen Strecke muß es sie - doch wer ist Es? - aus der Kurve [299.8] getragen haben.’
Kürze, die [2*] o.Pl.1.geringe zeitliche Dauer [D2]
‘[…] daß sie dort in Kürze [165.5] den Grundstücksmarkt beherrscht, dann in Calcutta viele Jutefabriken in Besitz genommen, sich nicht gerade beliebt gemacht hätten.’
2.o. Pl. knappe, auf das Wesentliche beschränkte Form [° D3; D kurz 3a]
‘Dieser auf Kürze [221.3] eingeschworene Geschäftsmann hat anfangs versucht, den Redefluß der Brakup zu kanalisieren […]’
Kurzvisite, die [1*] bildungsspr. veraltendkurzer, nicht lange dauernder [Höflichkeits]besuch [° D Visite 2]
‘Und Alexandra Piątkowska versicherte Jerzy Wróbel, daß ihr Alexander die Kurzvisite [131.7] des Staatsoberhauptes zwar nicht eingefädelt, doch in terminliche Nähe mit den Verhandlungen gebracht habe.’
Kurzzeitgeschichte, die [1*] Pl. -nzeitnahe, noch nicht lange zurückliegende Geschichte (1) [°]
‘An zwei Stellen der Tagebucheintragungen korrespondieren die Lang- und Kurzzeitgeschichten [267.30] miteinander.’
Kuß, der [1*][sanft] drückende Berührung mit den [leicht gespitzten, leicht geöffneten] Lippen [D Kuss]
‘Und dann ließ die Witwe den Witwer nach einem hastigen Kuß [76.20] [....] vor der Haustür stehn’
HandkußKüste, die [1*]das [unmittelbar] ans Meer angrenzende Festland [° D a]
‘Weiteres Interesse werde aus Niederschlesien und von der Küste [270.6] Pommerns gemeldet.’
Küstengewässer; MittelmeerküsteKüstengewässer, das [1*] Pl. - Zone des Meeres an einer Küste, die zum Hoheitsgebiet eines Landes gehört [D]
‘Obgleich dieser Antrag, mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität der Küstengewässer [236.26], abgelehnt wurde […]’
Küster, der [1*] Pl. (m+f) -Kirchendiener [D]
‘[…] was ihm Totengräber und Küster [132.7] zugetragen hatten […]’
Kutsche, die [1*]von Pferden gezogener, meist geschlossener Wagen zur Beförderung von Personen [D1]
‘Will ich königlich vorfahren, wenn nicht in Kutsche [288.2], dann so.’
Kutter, der [1*] Pl. - motorgetriebenes Fischereifahrzeug; Fischkutter [D2]
‘[…] kam es später dennoch, von Kuttern [236.27] aus, zu »wilden Seebestattungen«, mit denen sich Fischer aus Putzig und Heisternest ein Zubrot verdienten.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. K. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8153-1