O

Oberhand, die [2*] in der Wendung: die Oberhand gewinnensich als stärker erweisen, sich gegen etw., jmdn. durchsetzen [D]
‘[…] wenn in Reschke nicht der Professor die Oberhand [194.25] gewonnen hätte.’‘Vermischt mit Gewinnsucht hat Pietätlosigkeit Oberhand [215.24] gewonnen.’
Oberlid, das [1*] Pl. -eroberes Augenlid [°]
‘Selbst wenn er sprach, blieben Chatterjees von den Oberlidern [49.17] ungleich tief verhängte Augen unbeteiligt […]’
Oberlippenbärtchen, das [1*] /Vkl./kleiner Schnurrbart [° D Oberlippenbart]
‘Sein graumeliertes Oberlippenbärtchen [14.13].’
Oberstudienrat, der [1*]Studienrat einer höheren Rangstufe [D]
‘Weißt Du noch, damals, kurz nach Stalingrad, als Oberstudienrat Korngiebel [42.19] plötzlich ohne Parteiabzeichen...’
Objekt, das [1*] Pl. -eGegenstand, auf den das Interesse, das Denken, das Handeln gerichtet ist [D1a]
‘Noch einmal, als wollte er Abschied nehmen von den blankgetretenen Objekten [61.6] seines forschenden Eifers, ging der Professor Bodenplatten ab […]’
Obstblüte, die [1*]das Blühen, Blütezeit der Obstbäume [D]
‘Die Obstblüte [276.7] hatte unter Nachtfrost gelitten.’
Obszönität, die [1*] Pl. -en bildungsspr.in das Schamgefühl verletzender Weise auf den Sexual-, Fäkalbereich bezogene Äußerung; unanständige, schlüpfrige Darstellung [° D2, D obszön 1]
‘Wie nach einem Rohrbruch ergießen sich Obszönitäten [84.14] […]’
Ocker, der/das [1*]gelbbraune Farbe [Dc]
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament - die Außenfelder in Grün, Weiß und Ocker [124.2] gehalten’
Ofen, der [1*] Pl. Öfenaus Metall od. feuerfesten keramischen Baustoffen gefertigte Vorrichtung mit einer Feuerung, in der durch Verbrennung von festen, flüssigen od. gasförmigen Brennstoffen od. durch elektrischen Strom Wärme erzeugt wird […] [D1] UnkenrufeOfen, der in einem Krematorium der Einäscherung der Leichen dient [°]
‘An eine Wiederinstandsetzung des alten Krematoriums am Michaelisweg, dessen Öfen [133.17] erst kürzlich ausgelagert worden waren, konnte vorerst nicht gedacht werden.’
Offenheit, die [3*]1.freimütige Wesensart; rückhaltlose Ehrlichkeit [D1]
‘Sogar meine Korrespondenz mit der Danziger Zentralstelle in Lübeck erlaubt nunmehr Offenheit [108.16].’
2. Aufgeschlossenheit; Bereitschaft, sich mit jmdm., etw. unvoreingenommen auseinander zu setzen [D2]
‘Nur neue Offenheit [244.19] kann einem gesamteuropäischen Kulturverständnis entsprechen...’
3. Ü ohne Beschränkung, Eingrenzung; Ungewissheit [°]
‘Offenheit [82.4], die nur Satzzeichen als Gehege duldet.’
Öffentlichkeit, die [1*]als Gesamtheit gesehener Bereich von Menschen, in dem etw. allgemein bekannt [geworden] u. allen zugänglich ist [D1]
‘Weil über die Gruben hinweg nur kurz und maßvoll geredet wurde, nahm die polnische Öffentlichkeit [215.10] keinen Anstoß an diesem deutschsprachigen Auftrieb […]’
Offizier, der [2*] Gen. -sjmd. mit der militärischen Rangstufe Offizier, die die Dienstgrade vom Leutnant bis zum General umfasst [° D1a,b]
‘[…] der Offizier [35.26] im Verwaltungsdienst der Handelsmarine schaut gleichmütig drein.’‘Der Atlas aus dem Nachlaß des Offiziers [181.17] der Handelsmarine macht Angebote.’
MilizoffizierÖffnungszeit, die [1*] Pl. -enZeit (4), in dem ein Geschäft, Büro o. Ä. besetzt, für den Pulikumsverkehr geöffnet ist [°]
‘Auf einem Foto, das beide zeigt, stehen sie vor einer Haustür, neben der ein Notar auf einem Messingschild die Öffnungszeiten [115.8] seines Büros wie für ewig festgeschrieben hatte.’
Ohnmacht, die [2*]Schwäche, Machtlosigkeit, Unmöglichkeit zu handeln [D2]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht [200.20] westlichen Denkens erkennen.’‘Mir liegt mit ihrer gekrakelten, seiner säuberlichen Signatur vor, was ihre gemeinsame Ohnmacht [215.19] zu Papier gebracht hat:’
Ohr, das [2*] Pl. -enGehörorgan bei Mensch u. Wirbeltier, dessen äußerer Teil je ein meist an beiden Seiten des Kopfes ansitzendes, […] muschelartig gebogenes, knorpeliges Gebilde ist [D]
‘Abseits, auf leerem Sockel, zwei junge Burschen mit Stöpseln in den Ohren [224.19].’‘[…] wartete in langer Reihe vor einem der Beichtstühle, in denen die Priester ihr Ohr [256.28]hinhielten […]’
Ohrenschützer, die [1*] Pl.zwei ovale Klappen aus Stoff od. Wolle, die als Kälteschutz die Ohrmuscheln bedecken [D]
‘[…] zudem Ohrenschützer [140.28] und Skier für die Soldaten an der Ostfront gestapelt und verpackt wurden.’
Ohrwurm, der [1*]Wortspiel zu Melodie singbare, in sich geschlossene Folge von Tönen […][D1a] und Ohrwurm ugs. Lied, Schlager, Hit, der sehr eingängig, einprägsam ist [D3] Grass
‘[…] gelang es dem Witwer und der Witwe, eine Idee abzustimmen, deren einfache Melodie sich als Ohrwurm [37.7] erweisen sollte […]’
Ökonomie, die [1*] veraltendWirtschaftswissenschaft, -theorie [D1]
‘[…] er in Cambridge […] Ökonomie [46.9] studiert und in London erste Geschäftserfahrungen gesammelt habe […]’
Oktober, der [2*]zehnter Monat des Jahres [D]
‘Seine Geschäftsreise ist zwischen Ende September und Anfang Oktober [170.22] datiert.’‘[…] nur im Brief vom 4. Oktober [170.25] lese ich:’
Öl, das [1*]a)aus tierischen od. pflanzlichen Zellen gewonnenes od. synthetisch hergestelltes flüssiges Speisefett [° D Fett 1]
‘[…] Pilze in Essig und Öl [143.4], dazu Butter und Brot […]’
b) durch [Tief]bohrung geförderter, dickflüssiger, fettiger Rohstoff von meist schwärzlicher Färbung [D Erdöl]Ölpreis; ÖlquelleOlive, die [1*] Pl. -novale, fest-fleischige, ölhaltige, meist bräunlich gelbgrün gefärbte Frucht des Ölbaums [D1]
‘[…] dazu Käse aus Frankreich, Mortadella und Salami in Scheiben, dänisches Bier und spanische Oliven [276.26].’
Ölpreis, der [1*] Pl. -ePreis für [Erd-, Heiz]öl (b) [D]
‘Zum Beispiel stimmt ihn fröhlich, daß die gestiegenen Ölpreise [161.10] das Benzin teurer und teurer machen, […] weshalb seinem Rikschabetrieb immer mehr Kundschaft zulaufe.’
Ölquelle, die [2*] Pl. -nStelle, an der Öl (b) durch Bohrung erschlossen wird, austritt [D]
‘Unabhängig von den demnächst heißumkämpften Ölquellen [161.27], garantieren wir einen fairen Preis.’‘[…] brennende Ölquellen [261.12] und die Flucht der Kurden […]’
ÖlscheichtumÖlscheichtum, das [1*]arabisches Herrschaftsgebiet, das Ölquellen besitzt [° D Scheich 1a]
‘Weit weg […] löste der Überfall des Irak auf das Ölscheichtum [152.6] Kuwait eine Krise aus […]’
Oma, die [1*] fam.Großmutter [D1]
‘So sprachen Opa und Oma [128.18] väterlicherseits.’
OmiOmi, die [1*]Koseform von Oma [D1]
‘»Hier liegt unsere liebe Mutti und Omi [23.4]«’
Opa, der [1*] fam.Großvater [D1]
‘So sprachen Opa [128.18] und Oma väterlicherseits.’
Oper, die [1*]einzelnes Werk aus der Gattung von musikalischen Bühnenwerken mit Darstellung einer Handlung durch Gesang u. Instrumentalmusik [° D1a,b]
‘In jeder Oper [13.18] hätten sie ihr Duett singen können, schon wüßte ich, nach wessen Musik.’
Opfer, das [1*]durch persönlichen Verzicht mögliche Hingabe von etw. zugunsten eines andern [D2]
‘[…] daß man auf deutscher Seite kein finanzielles Opfer [178.23] scheuen werde.’
Opferkerze, die [1*] Pl. -nKerze, die jmd. in der Kirche anzündet, um für jmd., etw. [im Gebet] zu bitten [°]
‘Da Alexandra ›Kirchen höchstens drei Stück pro Tag‹ sehen will, um überall spargeldünne Opferkerzen [297.6] zu entzünden, bleibt viel Muße zum Bummeln und für ihren geliebten Espresso.’
Optimismus, der [1*]zuversichtliche, durch positive Erwartung bestimmte Haltung angesichts einer Sache, hinsichtlich der Zukunft [Db]
‘Schon scheitern die so viel Optimismus [205.19] vorspiegelnden Joint venture-Geschäfte.’
Orbis-Bus, der [1*] Pl. -segroßer Kraftwagen mit vielen Sitzen zur Beförderung von Personen der Hotelkette Orbis [Register] [° D Bus 1]
‘Weil die Orbis-Busse [72.18] mit den pauschal reisenden Touristengruppen von ihren Tagesausflügen nach Marienburg und Pelplin, Elbing und Frauenburg noch nicht zurück waren […]’
Orbis-Hotel, das [1*]Orbis [Register]; Hotel
‘[…] folge ich ihm bis zum Orbis-Hotel [44.11] Hevelius […]’
Orchesterdirigent, der [1*]Leiter eines größeren Ensembles aus Instrumentalisten, in dem bestimmte Instrumente mehrfach besetzt sind [° D Dirigent 1, Orchester 1]
‘[…] indem er mit Gesten, vergleichbar einem Orchesterdirigenten [198.12], hier beschwichtigte, dort dämpfte […]’
Orchestermuschel, die [1*]muschel-, halbkugelförmiger Bau auf einer Bühne im Freien, in dem ein Musikensemble auftritt [° D Orchester 1]
‘[…] welche Musikstücke beim nachmittäglichen Konzert aus der Orchestermuschel [221.23] im Kurgarten zu hören waren;’
Ordnung, die [3*] o. Pl.1.durch Ordnen (1) hergestellter Zustand, das Geordnetsein, ordentlicher, übersichtlicher Zustand [D1]
‘[…] er verzichtete darauf, Ordnung [172.29] in ihre Kraut-und-Rüben-Bibliothek zu bringen.’‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit von dem wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung [176.9] einkehren zu lassen […]’‘Geld, ausreichend viel Deutschmark sollte dort Ordnung [180.10] stiften.’
Neuordnung; Ordnung [Brakup Missingsch] 2. Art u. Weise, wie etw. geordnet, geregelt ist; Anordnung [D5a]FriedhofsordnungOrganisationstalent, das [1*]Talent zum Organisieren [D1]
‘Jener junge Mann namens Dr. Torsten Timmstedt hat […] Reschkes eher beiläufiges Organisationstalent [237.29] verdrängt, schließlich professionell überboten.’
Organisieren, das [1*] → organisierenetw. sorgfältig u. systematisch vorbereiten, aufbauen; für einen bestimmten Zweck einheitlich gestalten [D1a]
‘[…] der sich, außer beim Organisieren [140.23] der Kartoffelkäferaktionen, durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat […]’
OrganisationstalentOrganisierte, der/die [1*] Pl. -njmd, der sich mit anderen in einem Verband o.Ä. zusammenschließt [°D organisieren 2a]
‘Im Jäschkentalerweg erstritt sie einen Versammlungsraum für die knapp dreihundert Organisierten [220.13], die, alt und unnütz geworden, nicht wußten, wie ihnen plötzlich geschah.’
Organistenjubiläum, das [1*]festlich begangener Jahrestag der [beruflichen] Tätigkeit als Orgelspieler [° D Jubiläum]
‘[…] ein Herr Augustin Habernoll […] sein 75jähriges Organistenjubiläum [96.22] feierte […]’
Orgel, die [5*]meist in Kirchen aufgebautes, sehr großes Tasteninstrument mit mehreren Manualen, einer Klaviatur für die Füße u. verschieden großen Pfeifen, die Registern zugeordnet sind, die die verschiedensten Instrumente nachahmen u. die verschiedensten Klangfarben erzeugen können [D]
‘Ihr kauft mit Deutschmark Orgel [29.3] ganz neu für Kirche Marii Panny.’‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel [29.8] und Orgelprospekt war wiederum von zündender Qualität.’‘Gralath gehörte zu den Stiftern der Orgel [228.13] für die Kirche zum Heiligen Leichnam […]’‘Die Orgel [228.15] wurde […] gleich nach Kriegsende ausgelagert und nach Bytów gebracht.’‘Als ihr außer einer nicht deutlich genug deklarierten Spende zur Finanzierung der Orgel [286.15] für die Kirche zum Heiligen Leichnam nichts angehängt werden konnte […]’
Orgelprospekt; OrgeltonOrgelprospekt, der [2*]Schauseite der Orgel [D Prospekt 4]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, die ihr den Orgelprospekt [28.30] der Johanniskirche […] bis ins Detail vertraut gemacht hatte […]’‘Doch der Nachweis deutsch-polnischer Zusammenarbeit in Sachen Orgel und Orgelprospekt [29.9] war wiederum von zündender Qualität.’
ProspektOrgelton, der [1*]Orgel; Ton (2a)
‘Er […] läßt aber nun ihr »übersinnliches Mit- und Ineinander« mal als brausenden Orgelton [86.13], mal von gezupftem Instrument nachhallen.’
Original, das [2*]1.a)erste, ursprüngliche Form [vor Zerstörung und Wiederherstellung] [°]
‘Er habe mit Eltern und Brüdern schräg gegenüber in der Hundegasse gewohnt, in dem schlicht gegiebelten Haus ohne Beischlag, genauer, in dessen Original [36.26].’
b) vom Künstler, Verfasser o.Ä. selbst geschaffenes, unverändertes Werk, Exemplar o.Ä. [D1]Originalzeichnung 2.ugs. jmd., der unabhängig von der Meinung anderer in liebenswerter Weise durch bestimmte Besonderheiten auffällt [D3]
‘Konsistorialrat Karau galt sie als Original [221.7].’
Originalzeichnung, die [1*] Pl. -enOriginal (1b); Zeichnung
‘Diese Originalzeichnungen [101.3] begeistern meine Studenten.’
Orkan, der [2*] Pl. -esehr heftiger Sturm [D]
‘Doch diesem Orkan [101.29] folgten fünf weitere […]’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen […] den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane [102.13].’
Ornament, das [2*] Pl. -e Kunst(skulptierte, eingelegte, gemalte o.ä.) Verzierung eines Gegenstandes mit meist geometrischen od. pflanzlichen Motiven [D]
‘[…] mit ihrem ganz in Majolika gefertigten Ornament [124.1] […]’‘Er schlug überlieferte Embleme und Ornamente [150.19] vor.’
OrnamentvergoldungOrnamentvergoldung, die [1*]Ornament; Vergoldung
‘[…] zumal Alexandras Tätigkeit als Vergolderin oft über Monate auf die Schrift- und Ornamentvergoldung [74.9] hölzerner und steingehauener Epitaphe konzentriert war […]’
Ort, der [10*]lokalisierbarer, oft auch im Hinblick auf seine Beschaffenheit bestimmbarer Platz [an dem sich jmd., etw. befindet, an dem etw. geschehen ist od. soll] [D¹Ort 1a]
‘Was ich über den Ort [9.14] ihrer Begegnung weiß […]’‘Plötzlich und für den Ort [24.9] zu laut entlud sie sich:’‘Ja doch, schrecklich sei es gewesen, einen wüsten, wie vom Mutwillen heimgesuchten Ort [25.7] vorzufinden.’‘Die herbstlichen Bäume gaben dem Ort [26.9] der Vergänglichkeit ihren wortlosen Kommentar...’‘Dann sprach Reschke vom Bedürfnis des Menschen, zuletzt dort zur endlichen Ruhe zu kommen, wo er vor Flucht oder erzwungener Umsiedlung seinen Ort [38.2] gehabt […] habe.’‘Auf einen dritten, sozusagen neutralen Ort [115.26] hätten die beiden sich einigen können, etwa auf Prag.’‘Weil am 21. Juni gleichzeitig, wenn auch an anderem Ort [135.4], Hochpolitisches stattfand […]’‘Mein ehemaliger Mitschüler wird sich häufig am Ort [161.33] ihrer ersten Begegnung, im Fachwerkhäuschen, mit dem Bengalen getroffen […] haben.’‘Den nur noch Ehrenvorsitzenden der Friedhofsgesellschaft wurde die windstill gehaltene Küche […] zum zentralen Ort [252.31].’
*an Ort und Stelle unmittelbar, direkt am Ort des Geschehens […] [D¹Ort 1a*2]
‘Ein kleiner Streit […] hielt das Paar an Ort [13.13] und Stelle […]’
Ortsangabe; OrtsbezeichnungOrtsangabe, die [1*]Pl. -nOrt; Angabe
‘So ausführlich sind mir, mit Hilfe der Tontechnik, seine Orts- [128.2] und Zeitangaben, ihre Beschwerden und die Unkenrufe zum Trio gemischt.’
Ortsansässige, der/die [1*]jmd., der in einer bestimmten Ortschaft, Stadt o.Ä. ansässig, wohnhaft, zu Hause ist [° D¹Ort 2a; D ortsansässig]
‘Doch vorher hatte sich das Paar unter Touristen und Ortsansässige [155.23] gemischt:’
Ortsbezeichnung, die [1*] Pl. -enName eines Orts [°]
‘Übrigens sagten sie alle Gassennamen und Ortsbezeichnungen [59.30] wie altgewohnt auf; und Mister Chatterjee verstand.’
Ortsgruppe, die [2*] Pl. -norganisatorische Einheit auf örtlicher Ebene als Teil einer bestimmten Partei, eines Verbandes o.Ä. [D] Unkenrufe Ortsgruppe des Bund der Danziger e.V. [°]
‘Etliche Ortsgruppen [88.11], mit Sitz in niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Städten, hätten positiv geantwortet, andere nicht frei von Mißtrauen.’‘[…] Mitteilungen […], die ihm von immer mehr Ortsgruppen [93.23] der organisierten Landsmannschaft geliefert wurden.’
OrtsstelleOrtskenntnis, die [2*] Pl. -sejmds. Kenntnis (2) der örtlichen Gegebenheiten [D]
‘Was ich über den Ort ihrer Begegnung weiß, mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis [9.15] mit des Witwers forschendem Fleiß […]’‘Als Pole bedaure er, mit seinen Orts- [243.22] und Grundbuchkenntnissen der neuen deutschen Landnahme zugearbeitet zu haben.’
Ortsstelle, die [3*] Pl. -nNiederlassung einer Ortsgruppe [°]
‘Die meisten Ortsstellen [97.17] der organisierten Landsmannschaft beantworten mein Rundschreiben mit Interesse.’‘Und dankenswerterweise haben beinahe alle Ortsstellen [97.20] meinen Fragebogen in Umlauf gebracht.’‘[…] etliche Ortsstellen [136.10] der organisierten Landsmannschaft hatten Beobachter, der Bund Frau Johanna Dettlaff geschickt.’
Ortswechsel, der [2*]Wechsel (b) des Wohnortes [D]
‘[…] gefördert durch den gewünschten, ja, heiß ersehnten Ortswechsel [192.12], steigerte sich die Hinfälligkeit der Senioren.’‘Als Hunderttausende ihr Bündel schnürten, waren sie, zufällig oder aus unbeirrbarer Seßhaftigkeit, dageblieben oder hatten den Ortswechsel [217.11] in Richtung Westen verpaßt:’
Ossi, der [1*] Pl. (m+f) -s ugs., oft abwertendaus Ostdeutschland, aus den neuen Bundesländern stammende Person; Ostdeutsche(r) [° D ¹Ossi, D ²Ossi]
‘Ihr Mann, der als Buchhändler über die ›viel zu vielen Ossis [184.15]‹ zu klagen wußte […]’
Ost [3*] o.Art. zwischen Ost und West[…] zwischen östlichen u. westlichen Gebieten, Landesteilen o.Ä. [D1a]
‘Er notiert nur ihre plötzliche Sorge, es könne, wenn zwischen West und Ost [76.15] die Mauer wegfalle, alles anders, schwieriger werden:’‘Oder willst Du in Gdańsk machen zwei Friedhöfe mit Ruhe sanft Ost [90.1] und Ruhe sanft West?’‘Davon ist so gut wie nichts überliefert, allenfalls geben die Briefe und sein Tagebuch Hinweise auf Schwierigkeiten beim Telefonieren zwischen Ost [92.19] und West.’
Ostblockstaat, der [1*] meist Pl. -eneiner der politisch eng zusammenarbeitenden Gruppe von sozialistischen Staaten Osteuropas u. Asiens [° D Ostblock]
‘Weil sie in ihrer Umhängetasche aus Kalbsleder jederzeit zwei von den sechs mit sich führte, leitete er diese Vorsorge von der in allen Ostblockstaaten [17.31] herrschenden Mangelwirtschaft ab:’
Osten, der [3*]1. meist o. Art. gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.Himmelsrichtung, in der (bei Tagundnachtgleiche) die Sonne aufgeht [D1]
‘Die Wohnung im dritten Stock lag am Ende der Gasse, die wie alle nach Osten [32.5] laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’
Ostfront; Nordost 2. gegen Osten (1), im Osten gelegener Bereich, Teil (eines Gebietes, Landes, einer Stadt o.Ä.) [D2]
‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter und dessen Familie als »vertriebene Flüchtlinge von Osten [20.14] weg nach westliche Gegend« vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen geschlagen:’
3. (zur Zeit der Handlung noch existierende) Gesamtheit der sozialistischen Länder Osteuropas u. Asiens, bes. die Ostblockstaaten im Unterschied zu den kapitalistischen westlichen Ländern [° D3b]
‘[…] Plastiktüten sind im Osten [18.5] immer noch rar.’
Osterferien, die [1*] Pl.[Schul-]ferien in der Osterzeit, in der die christlichen Kirche, die Auferstehung Christi feiert [°D; D Ostern]
‘Deshalb ließen sie die Osterferien [117.1] verstreichen und gaben einander erst Mitte Mai einen dritten Termin.’
Ostfront, die [1*](bes. im Ersten u. Zweiten Weltkrieg) im Osten (1) gelegenes militärisches Kampfgebiet [° D; D Front 2b]
‘[…] in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen […] und Skier für die Soldaten an der Ostfront [140.29] gestapelt und verpackt wurden.’
Ostseelage, die [1*]Ostsee [Register]; Lage (2)
‘[…] Ostseelage [176.26], Strandkiefernwälder und kaschubische Seeufer seien erwünscht.’
Ostseesud, der [1*] Grass[schmutziges] Wasser der Ostsee [Register] [°]
‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud [268.15]« nach Jahren Distanz zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. O. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-8157-D