W

Waage, die [2*]1. *einander die Waage halten geh. sich im Ausmaß, in der Intensität, in der Bedeutung o.Ä. gleichkommen) [D1*]
‘Nach kurzem Hin und Her, bei dem deutsche Rechthaberei und polnische Empfindlichkeit einander die Waage [151.15] hielten […]’
2. o.Pl. Astrol. Tierkreiszeichen für die Zeit vom 24.9. bis 23.10. [D2a] Unkenrufe plastische Darstellung der Waage im Tierkreiszeichen [°]
‘Der Piątkowska gab die Uhr letzte Arbeit: die Sonne zwischen Krebs und Zwillingen und auch der Mond zwischen Waage [157.4] und Skorpion verlangten nach Gold.’
Wacholder, der [1*](zu den Nadelhölzern gehörender) immergrüner Strauch od. kleinerer Baum mit nadelartigen od. schuppenförmigen kleinen, graugrünen Blättern u. blauschwarzen Beerenfrüchten (die bes. als Gewürz u. zur Herstellung von Branntwein verwendet werden) [D1]
‘Gegen die Anpflanzung einer schnellwachsenden Hecke - Reschke schlug Wacholder [154.15] vor - gab es keine Einwände.’
WacholdergebüschWacholdergebüsch, das [1*]Wacholder; Gebüsch
‘Auf der Hinfahrt fiel mir […] jenes kugelige Wacholdergebüsch [125.14] auf, das ich mir sogleich als genügsam vorstellte, geeignet für unsere Friedhofsanlage...’
Wachstuchtasche, die [1*] Pl. -nTasche (2); aus einem einseitig mit einer Art Firnis beschichteten Gewebe, das wasserabstoßend ist [° D Wachstuch 1]
‘[…] verdrängt von häßlichen Wachstuchtaschen [17.14] und radikal entwertet durch den Plastikbeutel.’
Waffenlieferung, die [1*] Pl. -endie Lieferung von Geräten, Instrumenten, Vorrichtungen als Mittel zum Angriff auf einen Gegner, zur Zerstörung von Bauwerken, technischen Anlagen usw. od. zur Verteidigung [° D Waffe 1a]
‘Als noch das Ultimatum lief, hatten ihn eindeutig die deutschen Waffenlieferungen [190.8] in den Irak empört […]’
Waffensystem, das [1*] Pl. -e Milit.militärisches Kampfmittel, das aus dem eigentlichen Angriffs- bzw. Verteidigungsgerät besteht und dem zu seinem Einsatz erforderlichen Ausrüstungen [° D; D Waffe]
‘War es hier die arabische Wüste, in der neue Waffensysteme [154.22] erprobt werden sollten […]’
Wagen, der [28*]1. Auto […] [D3]
‘Das beste ist, wir nehmen den Wagen [62.31]...’‘Wir nahmen den Wagen [63.6]...’‘Als wir den Wagen [63.6] auf dem bewachten Parkplatz abgestellt hatten...’‘Es bleibt bei seiner Umschreibung: »Am besten, wir nehmen den Wagen [63.19]...«’‘Da er seine Forschungen in den Hauptkirchen der Stadt zu Fuß erledigte, hatte er den Wagen [63.21] auf dem bewachten Hotelparkplatz abgestellt.’‘Während Reschke den Wagen [65.20] parkt […]’‘[…] parkte er seinen Wagen [67.1] […]’‘[…] auf dem Weg [70.14] zum geparkten Wagen […]’‘Ein stabiler Wagen [70.28], der Sicherheit garantiert.’‘Er parkte den Wagen [71.9] auf dem Hotelparkplatz.’‘Als Reschke den Wagen [72.11] seitlich vom Hevelius parkte, lag die Stadt schon im Novemberdunkel.’‘Wenn es bei ihr nicht schnell genug mit dem Visum geklappt hätte, wäre ihm die Anreise mit dem Wagen [115.25] oder per Flugzeug möglich gewesen. ’‘Er nahm den Wagen [117.4], drei weitere Personen flogen ab Hamburg:’‘Sie nahmen den Wagen [121.14].’‘[…] als sie auf der Chaussee von Neuteich nach Tiegenhof den Wagen [126.24] zwischen Chausseebäumen parkten […]’‘Das Paar war mit dem Wagen [142.25] in die Kaschubei gefahren.’‘Am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages trafen sie - per Wagen [182.9] - in Bremen ein.’‘Reschke nahm den Wagen [209.29], die Piątkowska benutzte die Eisenbahn, und Chatterjee, nun ja, der flog.’‘[…] über Reschkes Wagen [240.5] steht ja seit Wochen kein Wort geschrieben […]’‘Dann kam der Ärger mit dem Wagen [267.22], dieser Unflat gehässiger Verdächtigungen.’‘Auf einem Notizzettel steht: »Endlich mit neuem Wagen [276.3] ins Grüne.«’‘Der Picknickkorb war im Wagen [277.15] geblieben.’‘[…] jenseits der Chaussee, wo sie den neuen Wagen [277.21] abgestellt hatten […]’‘[…] mein Wagen [284.7] von unbewachtem Parkplatz gestohlen […]’‘Erst als sie in die Kaschubei fuhren, […] hat er mit einer Notiz den »neuen Wagen [284.25]« vorgestellt.’‘[…] Reschkes neuer Wagen [287.19] -jetzt bin ich sicher, ein Volvo - stand, als Ende Mai die Hochzeit Anlaß zur Feier bot, auf dem bewachten Parkplatz […]’‘Ich weiß, daß der neue Wagen [295.8], in dem sie südwärts fuhren, ein Volvo 440 war.’‘Heil, weil aus dem Wagen [299.19] geschleudert, der sich überschlug, überschlug, blieben ein Lederpantoffel und ein gehäkeltes Einkaufsnetz.’
Neuwagen; Privatwagen 2. dem Transport von Personen od. Sachen dienendes, auf Rädern rollendes Fahrzeug, [das mit einer Deichsel versehen ist u. von Zugtieren (bes. Pferden) gezogen wird] [D1a]Leichenwagen; PferdewagenWahl, die [4*]1. Pl. seltenMöglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei od. mehreren Möglichkeiten [D1]
‘[…] immerhin standen noch blaßviolette und weißliche zur Wahl [8.31].’‘[…] kann ich das Schreibwerkzeug - im Gegensatz zum Auto seiner Wahl [82.16] - bestimmen:’‘[…] daß seine Manier, sich altmodisch elegant zu kleiden, auch bei der Wahl [284.1] seines Autos den Ausschlag gegeben haben kann […]’
Wortwahl*dritte Wahl bes. Kaufmannsspr. dritte Güteklasse [D1*]
‘Die Schnittblumen waren dritte Wahl [8.9].’
2.Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe [D2a]Volkskammerwahl; Wahlgang; WahlniederlageWahlgang, der [1*] Pl. -gängeAbstimmung, Stimmabgabe bei der Wahl (2); [D]
‘Jener Ministerpräsident […] konnte sich, als in zwei Wahlgängen [171.20] um das höchste Staatsamt gestritten wurde, bereits im ersten nicht behaupten;’
Wahlniederlage, die [1*]Niederlage bei einer Wahl (2); [D]
‘Ferner beklagt er […] die Wahlniederlage [99.16] der Sandinisten in Nicaragua […]’
Wahn, der [2*] Gen. -s geh.Einbildung, irrige Annahme; falsche Vorstellung, die sich bei jmdm. festgesetzt hat [D1]
‘Doch zu diesem Wahn [92.2] und zum Sinn dieses Wahns [92.3], zu unserem Wahn-Sinn sage ich ja, ja, immer wieder ja...’
Wahn-SinnWahnsinn, der [6*] ugs.großer Unsinn, sehr unvernünftiges, unsinniges Denken, Verhalten, Handeln; grenzenlose Unvernunft [D2]
‘Ist das nicht Wahnsinn [91.24]?’‘Ja, das ist Wahnsinn [91.25]!’‘Bei allem, was geschieht, hat Wahnsinn [91.26] im Spiel zu sein.’‘Jedem offenen Topf ist Wahnsinn [91.28] der passende Deckel. ’‘Und selbst uns, Liebste, mag Wahnsinn [91.29] […]im schmalen Bett ineinandergefügt haben. ’
Rugs. Ausruf der Verwunderung, Begeisterung [° D2]
‘[…] all das hat eine auflagenstarke Zeitung, die unserem Volk täglich zuspricht, auf ein einziges Schlagzeilenwort gebracht: ›Wahnsinn [91.22]!‹ ’
Wahn-Sinn, der [1*] Grasseinem Wahn zugrunde liegender [tieferer] Sinn (2); [°]
‘Doch zu diesem Wahn und zum Sinn dieses Wahns, zu unserem Wahn-Sinn [92.3] sage ich ja, ja, immer wieder ja...’
Währung, die [9*] Pl. -en1.gesetzliches Zahlungsmittel eines Landes od. der Länder einer Währungsunion [D1]
‘[…] unsicher angesichts der an Nullen so reichen Währung [11.2].’‘Ich frage mich, ob er seine Währung [12.14] kopfrechnend in Vergleich zu den vielstelligen Zahlen der Złoty-Scheine gebracht [hat]’‘Da der Złoty nichts tauge, müsse die Währung [70.20] des westdeutschen Staates ihrer zum Projekt gewordenen Idee das Fundament legen.’‘[…] die erbarmungslose Härte der westdeutschen Währung [92.27] […]’‘[…] hatte sie wechselnden Währungen [124.3] ein solides Gehäuse geboten […]’‘[…] zumal die neue, nur begrenzt eins zu eins umgetauschte Währung [148.27] […] knapp wurde.’‘Summen in harter Währung [194.9] mit dennoch vielen Nullen wurden genannt.’‘[…] um diese gegen westliche Währungen [255.10] zu tauschen.’
Landeswährung; Währungsunion2.Währungssystem [D2]
‘Um diese Zeit begann die kurzfristig stabilisierte Währung [205.10] wiederum inflationär zu tendieren […]’
Währungsunion, die [1*]Bund, Zusammenschluss, der darin besteht, dass in einem bestimmten Gebiet eine einheitliche Währung gilt od. eine einheitliche Geld- u. Währungspolitik betrieben wird [° D; D Union]
‘Zurück in Gdańsk, mußte Alexander seine Alexandra beruhigen, die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion [142.10] in Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark Tür an Tür leben müsse.’
Wald, der [6*] Gen. -(e)s; Pl. Wäldergrößere, dicht mit Bäumen bestandene Fläche [D1]
‘Und um schöne Stadt rum stand Wald [27.8], immerzu Wald [27.8]...’‘Doch diesem Orkan folgten fünf weitere, die in den ohnehin kranken Wäldern [101.30] ein unentwirrbares Chaos hinterlassen haben.’‘Und dann erst führte sie Jerzy Wróbel dorthin, wo sich […] ein Parkgelände zu Wald [223.23] verdichtet […]’‘[…] abermals Wald [277.29], dann wieder Felder und inmitten der Felder Baumgruppen.’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See gehügelt ist und Wechsel nur zwischen Feld und Wald [278.8] bietet […]’
Mischwald; Olivaer Wald [Register]; Regenwald; Strandkiefernwald; Waldfriedhof; Waldstück; WaldwieseWaldfriedhof, der [3*]Wald; Friedhof
‘Was mein Mann ist gewesen, liegt auf Waldfriedhof [23.20] Sopot.’‘Hier und überall. Auch auf Waldfriedhof [24.11].’‘Reschke hält fest, daß er das Gelände zwischen Brentau und Matern anfangs als geeignet für einen Waldfriedhof [64.2] gesehen habe […]’
Waldstück, das [1*] Pl. -eTeil eines Waldes [Db]
‘[…] so daß kleinere Waldstücke [278.14] und Baumgruppen dem Willen des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
Waldwiese, die [1*] Pl. -nWald; Wiese
‘Wo Reschke Waldwiesen [64.21] erinnerte und sonntägliche Familienausflüge, bedrängten zeltartig konstruierte Holzhäuser einander, umgeben von Schrebergärten.’
Wallung, die [1*] Üheftige Erregung [D1]
‘[…] das abendliche Gespräch bei zuviel Kaffee wird sie immer wieder […] in Wallung [39.9] gebracht haben […]’
Wälzen, das [1*] →wälzen ugs.(bei der Suche nach etw. Bestimmtem an verschiedenen Stellen lesend) eifrig, über längere Zeit durchblättern; studieren [D3]
‘Ich hätte nie gedacht, daß mir […] das Wälzen [108.31] von Sargkatalogen […] Freude bereiten könnte.’
Wälzer, der [1*] Pl. - ugs.großes, schweres Buch [D]
‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur, dicke Wälzer [18.21] zum Thema barocker Emblematik, in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’
Wand, die [4*] Pl. Wändeim Allgemeinen senkrecht aufgeführter Bauteil als seitliche Begrenzung eines Raumes, Gebäudes o.Ä. [D1a]
‘An den Wänden [35.13] gerahmte Reproduktionen altflämischer Meister […]’‘Zwischen den engstehenden Wänden [46.24] der Kneipe wird ihm das für nahe Zukunft versprochene Gedränge vor Augen gewesen sein.’‘Dem Bett gegenüber hing an der Wand [242.3] eine Uhr, die stehengeblieben war.’‘An allen Wänden [259.20] Menetekel ...’
Wappen, das [8*] Pl. - in stilisierender Darstellung u. meist mehrfarbig gestaltetes, meist schildförmiges Zeichen, das symbolisch für eine Person, eine Familie, eine Dynastie, eine Körperschaft u.a. steht [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen [17.22] des Theologen Aegidius Strauch [deutet]’‘[…] zählte sie das halbe Pferd im roten Feld und die drei Lilien auf blauem Grund im Wappen [28.13] des Jakobus Schadius als vergoldenswert auf.’‘Nach Reschkes Aussage verschlingt, trotz Sprung, noch immer der im Neuwergschen Wappen [61.2] aus Ranken wachsende Hund einen steinernen Knochen […]’‘Auch ist mir kein Grabspruch gewidmet worden, geschweige ein Wappen [62.11].’‘Die Namen und Wappen [74.11] ausgestorbener Patriziergeschlechter […]’‘[…] den Kaufmann Schwartzwaldt, […] dessen Wappen [74.15], trotz Zungenrot und Helmblau, auf Schwarz und Gold beruhte […]’‘[…] bis zu Johann Uphagens Wappen [74.16], in dem des silbernen Schwans höckriger Schnabel ein goldenes Hufeisen trug […]’‘[…] dessen Wappen [271.31] übrigens ein Löwe krönt […]’
Wärmflasche, die [1*]meist aus Gummi o.Ä. bestehender flacher, beutelartiger, mit heißem Wasser zu füllender Behälter, der zur Wärmebehandlung, zum Anwärmen von Betten o.Ä. benutzt wird [D]
‘Der Steingutkrug sollte als Wärmflasche [242.8] gefüllt und ein Kännchen Hustentee aufgebrüht werden.’
Warnung, die [2*]Hinweis auf eine Gefahr [° D warnen 1]
‘Ich frage mich, ob er […] erwogen hat, seinen im Tagebuch notierten Hinweis auf Tschernobyl und die Folgen als nachträgliche Warnung [12.19] auszusprechen.’‘Die im Sejm ausgesprochene Warnung [236.18] vor »deutscher Landnahme« will er schon hier ans Brett genagelt sehen […]’
Warte, die [1*] geh.hoch gelegener Platz, von dem aus die Umgebung gut zu überblicken ist [D1]
‘Fast bewundere ich, wie die beiden, gehoben von ihrer Idee, mehr und mehr abseits ihrer Nationen lebten oder sich ihnen überstellt begriffen, so daß sie aus schrägem Winkel an ihnen vorbei und zugleich von hoher Warte [172.1] auf sie herabsahen.’
Wartebank, die [1*]¹Bank (a);, auf der jmd. Platz nehmen kann, um auf etw. zu warten, etw. entgegenzusehen [° D warten 1a] Ü Menge, die etw. [ungeduldig] erhofft [°]
‘Die Wartebank [97.5] wird immer länger.’
Warteliste, die [1*] Pl. -nschriftliche Aufstellung mit den Namen von Personen, die der Lieferung, Zuteilung, Bewilligung o.Ä. von etw. entgegensehen [° D; D Liste a; D warten 1a]
‘Wartelisten [191.22] wurden notwendig.’
Wartezeit, die [1*] Pl. -nDauer bis etw. [Erwartetes, Ersehntes] eintrifft, Wirklichkeit wird [°]
‘Mit Unruhe reagiere die Kundschaft - wirklich, er sprach von Kundschaft! - auf allzu lange Wartezeiten [250.13].’
Waschbecken, das [1*][an der Wand befestigtes] großes, flaches, schüsselförmiges Gefäß zum Waschen, Reinigen der Hände, des Körpers [° D; D Becken]
‘Nun kann endlich das defekte Waschbecken [133.22] in der Hundegasse ausgewechselt werden […]’
PorzellanwaschbeckenWaschblau, das [1*] früherbei der Wäsche dem Spülwasser zugesetzter blauer Farbstoff, der vergilbten Stoff aufzuhellen vermag [D]
‘Unter den Friedhofsbäumen wandelte sich das Waschblau [32.29] ihres Blicks zum Lichtblau […]’
Wasser, das [8*]a) (aus einer Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung bestehende) durchsichtige, weitgehend farb-, geruch- u. geschmacklose Flüssigkeit, die bei 0°C gefriert u. bei 100°C siedet [D1a]
‘[…] ein Gasherd, auf dem die Piątkowska Wasser [242.7] aufsetzte.’
Kaffeewasser; Wassergraben b) Wasser (a) eines Gewässers; ein Gewässer bildendes Wasser [D1b]
‘Zwischen der Katharinenkirche und der Großen Mühle, an denen vorbei der Radaunekanal kaum noch Wasser [19.6] führt […]’‘Libellen über dem Wasser [143.11], Hummeln, Kohlweißlinge, was noch?’‘Er betrachtet seine Füße unter Wasser [145.1], wie sie verschwimmen, mal so, mal so versetzt, ihm fern, fremd sind.’‘Wróbel ließ einige Steine flach übers Wasser [277.18] springen […]’‘Riefen mehrere zur gleichen Zeit, schwoll ihre Klage - überm Wasser [283.13] besonders hallend - zum endlos schwingenden Ruf...’
Seewasser; Uferwasser; Unterwassergesellschaft; Wasserfläche; Wasserqualität; Wassertemperatur*ins Wasser fallen nicht stattfinden, nicht durchgeführt werden können [D1b*]
‘Vor und nach zu kurzen Aufheiterungen ließen Regenschauer ihr spätes Frühstück ins Wasser [276.31] fallen, dennoch machten sie irgendwo halt. ’
das Wasser steht jmdm. bis zum Hals […] jmd. steckt in Schulden, ist in großen Schwierigkeiten [D1b*]
‘Denen steht doch das Wasser bis zum Hals [55.25].’
Wässerchen, das [1*] Anspielung auf das Grimm-Märchen das tapfere Schneiderlein, in dem ein Riese aus einem Stein Wasser presst Grass /Vkl./Rinnsaal; etwas Zuversicht [°]
‘Er preßt aus allem, was uns zentnerschwer drückt, ein positives Wässerchen [161.9].’
Wasserfläche, die [2*]große, von Wasser (a); bedeckte, eingenommene Fläche (1) [D]
‘Von unbewegter Wasserfläche [143.17] hebt sich solch Geläut besonders ab.’‘[…] das werbende Locken der mit Schallblasen gerüsteten Männchen, die auf der Wasserfläche [283.7] des verzweigten Grabensystems trieben.’
Wasserglas, das [1*] Pl. -gläserbecherartiges Glas (2 a); [D]
‘Sie griff nach der Flasche, sie, die allenfalls am Likörgläschen nippt, goß aus Wassergläsern [212.10] Wódka Wyborowa in sich hinein […]’
Wassergraben, der [2*] Pl. -gräbenmit Wasser (a); angefüllte [Wasser ableitende] längere, schmale Vertiefung im Erdreich [° D; D Graben 1]
‘[…] hier in den Wassergräben [125.26] des eingedeichten Landes, dort im Uferschilf, allerorts lärmten Kröten […]’‘[…] um Kopfweiden zu fotografieren, die am Ufer der Tiege oder längs Wassergräben [126.26] in Reihe standen […]’
Wasserkopf, der [1*] Üübergeordnete Instanz von übertriebener Größe; aufgeblähter Verwaltungsapparat [°]
‘Konsistorialrat Karau und Hochwürden Bieroński nannten die Zentralverwaltung »einen Wasserkopf [269.13]« und »absurd bürokratisch«.’
Wasserqualität, die [1*]Güte des Wassers (a); [D Wassergüte]
‘Obgleich dieser Antrag, mit Hinweis auf die miserable Wasserqualität [236.26] der Küstengewässer, abgelehnt wurde, kam es später dennoch, von Kuttern aus, zu »wilden Seebestattungen« […]’
Wassertemperatur, die [1*] Pl. -enWasser (b); Temperatur
‘Bei höheren Wassertemperaturen [283.8] waren die Intervalle zwischen den Rufen kürzer.’
Wasserzeichen, das [1*] Pl. -(als Markenzeichen einer Papiermühle, als Echtheitsnachweis bei Banknoten u. Wertpapieren) beim Schöpfen angebrachtes Muster, das sich hell abhebt, wenn das Papier gegen das Licht gehalten wird [D]
‘Diese […] Himmelsrichtungen sind ihrem Briefpapier wie Wasserzeichen [92.21] eingeprägt.’
Wechsel, der [2*]a) Pl. selten [(nach gewissen Gesetzen) öfter od. immer wieder vor sich gehende] Veränderung in bestimmten Erscheinungen, Dingen, Geschehnissen o.Ä. [D1a]
‘[…] einem sommerlichen Fest, das, Dominik genannt, seit dem späten Mittelalter allen politischen Wechsel [10.16] überlebt hat […]’‘So unbebaut das Land - wenn man vom Stallgebäude absieht - über dem See gehügelt ist und Wechsel [278.7] nur zwischen Feld und Wald bietet […]’
b) das bewusste Ersetzten von etw. durch etw. anderes derselben Art; Aufgabe einer Sache und Wahl einer entsprechenden neuen [° D wechseln 1a]OrtswechselWechselfälle, die [2*] Pl.Situationen, in die man durch Veränderungen in seinem Leben geraten kann [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch […] deutet und mit den Wechselfällen [17.25] eines streitbaren Lebens in Beziehung setzt […]’‘Unter hochragenden, allen politischen Wechselfällen [25.18] entwachsenen Buchen und Linden […]’
Wechseljahre, die [1*]Zeitspanne etwa zwischen dem 45. u. 55. Lebensjahr der Frau, in der die Menstruation u. die Empfängnisfähigkeit allmählich aufhören; Klimakterium [Da]
‘Wir haben gehabt Glück, Alexander, weil ich hab' Wechseljahre [78.27] vorbei schon […]’
Wechselkröte, die [1*] Pl. -nVorwiegend nachtaktive Kröte, die als östliche Steppenart an Trockenheit, Wärme und Kälte gut angepasst und in trockenem Brachland auf Feldern und in Abgrabungsflächen anzutreffen ist; Bufo viridis [WWW195]
‘[…] war der Professor der Kunstgeschichte gut vorbereitet zum nicht nur naturwissenschaftlichen Vortrag über Scheibenzüngler, Schlammtaucher, Erd- und Wechselkröten [126.5] […]’
Wechselrede, die [2*] Pl. -n bildungsspr.von zwei od. mehreren Personen abwechselnd geführte Rede u. Gegenrede; Zwiegespräch, Dialog [° D Dialog 1a]
‘Allen Wechselreden [51.3] des verstrichenen Tages blieb er hinterdrein.’‘Alexandra hat diesen Wechselreden [144.8], die sich mit den Unkenrufen wiederholten, ein Ende gesetzt:’
Wechselstube, die [2*]Stelle, meist als Filiale einer Bank [an Bahnhöfen u. Grenzübergängen], wo Geld einer Währung in Geld einer anderen Währung umgetauscht werden kann [D]
‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube [10.24] ausgewiesen war.’‘Ringsum war alles Zeuge: der achteckige Wehrturm, dessen neuester Untermieter, die gedrängt volle Wechselstube [13.23] […]’
Weg, der [21*] Pl. -e1.a)Strecke, die zurückzulegen ist, um an ein bestimmtes Ziel zu kommen [D2b]
‘[…] als werde er von nun an daheim, etwa auf dem Weg [18.21] zur Ruhruniversität, seine Fachliteratur […] in einem gehäkelten oder geknüpften Einkaufsnetz tragen.’‘Um den weiteren Weg [20.20] der beiden zum Friedhof abzukürzen:’‘Vorbei am Hotelparkplatz hatte Reschke einen nur kurzen Weg [50.27].’‘[…] auf dem Weg [70.14] zum geparkten Wagen sprach Alexandra Piątkowska vom Erlös ihrer fast schlaflosen Nacht, vom Geld, das als Startkapital nötig sein werde.’‘Doch als sie ihn zum nahen Hotel begleitet hatte und dann allein, bei schlechter Straßenbeleuchtung allein den Weg [76.7] zur Hundegasse nehmen wollte, setzte er sich durch […]’‘[…] worauf er, nun mit seinem Schlurfgang allein, den Weg [76.23] zurück nahm.’‘Verständlich, daß die Piątkowska in ihrem Antwortbrief, der auf polnisch verschlungenen Wegen [84.28] zehn Tage bis nach Bochum benötigte, Einspruch erhebt.’‘[…] denn die Rikschas legten wie die Taxis den nur im Fahrpreis unterschiedlichen Weg [138.6] mit seitlich wehendem Trauerflor zurück.’
Arbeitsweg; Heimweg; Hinweg; Umweg*einer Sache im Weg(e) stehen bewirken, dass etw. nicht durchführbar ist; etw. verhindern [D2b*]
‘[…] damit der geschachtelten Kompaktheit dieser Siedlung, in der ich das Spiegelbild einer mir vom Entwurf her vertrauten Bebauung sehe, nichts Hinderliches im Weg [278.19] steht.’
b) Ü neue Wege gehen neue Methoden entwickeln, anwenden [D2a]
‘Zudem haben mich Gespräche mit dem Management zweier namhafter Beerdigungsinstitute erfahren lassen, daß diese Großunternehmen bereit sind, neue Wege [108.20] zu gehen;’
2. o.Pl. Gang, Fahrt mit einem bestimmten Ziel [D3a]
‘Alexander Reschke scheute den Weg [44.14] an der Markthalle vorbei.’‘Jeder hatte es eilig und machte sich mit wenig Gepäck auf den Weg [209.29].’‘[…] als sich der Trauerzug - Priester und Meßdiener voran, Wróbel gleich hinterm Sarg - zum schwarzen Gewimmel formierte, das seinen Weg [258.8] nahm […]’‘Sie werden ihren Weg [265.21] an der alten Volksschule vorbei durch die Dünen genommen haben. ’‘Schon damals haben wir alle längeren Wege [297.18] mit der Rikscha gemacht, über den Tiber zum Vatikan.’‘Auf dem Weg nach Neapel [298.32] oder auf dem Rückweg ist es geschehen.’
Leidensweg 3. etw., was wie eine Art Streifen - im Unterschied zur Straße oft nicht befestigt - durch ein Gebiet, Gelände führt u. zum Begehen [u. Befahren] dient [D1]
‘Wo Herbstlaub raschelte, schlurfte er auf bemoosten Wegen [22.12]. ’‘Auf Eigenständigkeit aus, suchte Alexandra Piątkowska ihren Weg [22.8] zwischen Gräberfeldern.’‘Dennoch ist der Weg [60.28] an den Seitenkapellen entlang, durchs Mittelschiff oder Querschiff, am Altarraum vorbei, namhaft und vieldeutig gepflastert.’
Hauptweg; Nebenweg; Pelonker Weg [Register] 4. Art u. Weise, in der jmd. vorgeht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; Möglichkeit, Methode zur Lösung von etw. [D4]
‘Deshalb wolle er auf verschwiegenen Wegen [171.5] dessen Wert mehren. ’‘Jedem Problem sei eine Lösung eigen. Man müsse nur wollen, dann finde sich auch ein Weg [196.28].’
Wegerecht, das [1*] o.Pl.Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die sich auf den Bau, die Benutzung u. Unterhaltung öffentlicher Straßen u. Wege beziehen [D]
‘Die verschnürten Akten voller deutschsprachiger Rechtshändel um Grundstücksgrenzen und Wegerecht [146.27] […] machten ihn nicht satt;’
Wehrturm, der [3*] Gen. -s(im MA.) befestigter Turm [D] Unkenrufe der Turm Kiek en de Köck [Register] [°]
‘[…] daß der von achteckiger Grundfläche über sieben Stockwerke hoch ragende Wehrturm [9.19] als nordwestlicher Eckturm zur großen Stadtmauer gehörte.’‘[…] in der das Untergeschoß des ehemaligen Wehrturms [10.23] mit handgemaltem Schild »Kantor« als Wechselstube ausgewiesen war.’‘Ringsum war alles Zeuge: der achteckige Wehrturm [13.22] […]’
Weichselbrücke, die [1*]Weichsel [Register]; Brücke
‘[…] doch sind zwei Wochenendausflüge belegt: die Autofahrt über die Weichselbrücke [124.15] ins Werder und die Fahrt an einen See.’
Weichseldeich, der [1*]aufgeschütteter Erddamm längs der Weichsel [Register] zum Schutz tiefer liegenden Geländes gegen Überschwemmung [° D Deich]
‘Auf der Fahrt durch die Niederung fällt auf, wie krebsartig das östlich der Stadt wuchernde Industriegebiet sich ins flache, nur durch den Weichseldeich [159.8] begrenzte Land frißt.’
Weichselfähre, die [1*]Weichsel [Register]; Fähre
‘Hätten nicht Fotos, die das Paar als Paar ausweisen - etwa beide auf der Weichselfähre [181.31] […] -, als Hinweis auf ihr spätes Verhältnis genug gesagt?’
Weihnacht, die [1*] geh.Weihnachten
‘Schon wieder keine weiße Weihnacht [187.12]...’
Weihnachten, das [4*](am 25. Dezember begangenes) Fest der christlichen Kirche, mit dem die Geburt Christi gefeiert wird [D1]
‘In Briefen, die sich das Paar während der Adventszeit, dann zu Weihnachten [87.25] und zum Jahresende geschrieben hat […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer und Witwe nicht früher wiedergesehen haben, etwa zu Weihnachten [115.22] schon.’‘Sie hatte über Weihnachten [116.17] ihren Sohn Witold zu Besuch […]’‘Weihnachten [184.13] und der ganze Feiertagsrummel sind schon deprimierend genug.’
Weihnacht; Weihnachtsbrief; Weihnachtsfeiertag; Weihnachtsgeschenk; WeihnachtsreiseWeihnachtsbrief, der [1*]Weihnachten; Brief
‘Im Weihnachts- [90.25] und Neujahrsbrief ist es die sonst auf Sachlichkeit eingeschworene Piątkowska, die sich des mageren Körpers auf, unter und neben ihrem Fleisch erinnert.’
Weihnachtsfeiertag, der [1*] Gen. -(e)sWeihnachten; Feiertag
‘Am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages [182.9] trafen sie - per Wagen - in Bremen ein.’
Weihnachtsgeschenk, das [3*]Weihnachten; Geschenk
‘An Weihnachtsgeschenken [183.8] für den Vater, die Mutter habe es nicht gefehlt.’‘Sein Weihnachtsgeschenk [183.31], ein gewiß teurer Dachshaarpinsel für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’‘Die für uns bestimmten Weihnachtsgeschenke [186.18] […] ließen wir liegen.’
Weihnachtsreise, die [1*]Weihnachten; Reise
‘[…] seit der verunglückten Weihnachtsreise [292.13] finde ich keinen Hinweis mehr auf Familie.’
Weilchen, das [6*] /Vkl./[kürzere] Zeitspanne von unbestimmter Dauer [D Weile]
‘Oder: so stehen die beiden mir, damit ich mich gewöhne, ein Weilchen [11.31] und noch ein Weilchen [12.1] Modell.’‘Für ein Weilchen [23.8] lasse ich ihn bei den übriggebliebenen Steinen.’‘[…] während meine Gedanken noch ein Weilchen [60.19] jener Rikscha hinterdrein sind, die, wo auch immer, in Richtung Zukunft rollt...’‘Von Personen umstellt, die abstimmen, dreinreden, aufpassen wollen, dürfen Alexander und Alexandra noch ein Weilchen [122.16] für sich sein;’‘[…] gefiel sich ein Weilchen [74.5] im Austausch nationaler Klischees […]’
Wein, der [1*]aus dem gegorenen Saft der Weintrauben hergestelltes alkoholisches Getränk [D2a]
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein [74.31], seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’
RotweinWeinen, das [1*] → weinen(als Ausdruck von Schmerz, von starker innerer Erregung) Tränen vergießen [u. dabei in kurzen, hörbaren Zügen einatmen u. klagende Laute von sich geben] [Da]
‘So empfindlich las Reschke die Glossen, daß ich mich frage, ob mein Banknachbar aus Schulzeiten etwa jener langaufgeschossene, picklige Junge gewesen ist, den leiseste Kritik zum Weinen [140.2] brachte.’
Weise, die [4*]Art, Form, wie etw. verläuft, geschieht, getan wird [D1]
‘So hat der wuchernde Efeu die gewaltsame Räumung des Friedhofs überstanden und ist auf ihm gemäße Weise [26.12] siegreich, wenn nicht unsterblich geblieben...’‘Auf vielfache Weise [151.28] bewies der August seine Veranlagung zum Krisenmonat.’‘Auf seine Kosten und Nutzen nennende Weise [193.19], die per saldo immer Gewinn versprach […]’‘Da bei Prüfung aller Konten offenbar geworden war, auf welch gewinnbringende Weise [279.23] […] Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt […] hatte […]’
Weisheit, die [1*] o.Pl.auf Lebenserfahrung, Reife [Gelehrsamkeit] u. Distanz gegenüber den Dingen beruhende, einsichtsvolle Klugheit [D1]
‘In früheren Zeiten jedoch ist der Unke Weisheit [126.17] angedichtet worden;’
Weiß, das [4*]1. weiße Farbe, weißes Aussehen [D1]
‘[…] die Außenfelder in Grün, Weiß [124.2] und Ocker gehalten […]’‘Bieroński und die Meßbuben in Weiß [136.6] und Violett.’‘Die Priester und Meßdiener in Weiß [256.13] und Violett.’
2. o.Pl. etw. Weißes [D2] Ü Schnee [°]
‘[…] alles liegt unter dickem Weiß [188.29], die frischgepflanzten Buchsbaumeinfassungen, alle die Gräber zur Winterzeit abdeckenden Tannenzweige.’
Weißkäse, der [1*] landsch.Quark [D]
‘Zum Frühstück […] wollte Reschke […] Konfitüre und Weißkäse [55.4] bestellen.’
Weißgold, das [1*]mit Silber od. Platin legiertes, silbrig glänzendes Gold (1); [D]
‘[…] nachdem sie das zwischen Weiß- [254.10] und Rotgold legierte Material der Mastixschicht überm Kreidegrund aufgetragen hatte […]’
Weißrusse, der [1*] Pl. (m+f) -nEinwohner zu Weißrussland, einem Staat in Osteuropa [° D; D Weißrussland]
‘[…] wenige Weißrussen [211.3] und Ukrainer, viele Russen und Polen, denen die von der Mehrheit geforderte Unabhängigkeit zu wenig Sicherheit versprach […]’
Weitblick, der [1*]Fähigkeit, vorauszublicken, frühzeitig künftige Entwicklungen u. Erfordernisse zu erkennen u. richtig einzuschätzen [D1]
‘Nur du hast Weitblick [279.7] bewiesen.’
WeitsichtWeiterentwicklung, die [1*]Fortführung, Fortsetzung, Neuerung [°]
‘Durchaus vertretbar diese künstlerische Weiterentwicklung [274.2] der klassischen, doch mittlerweile protzig verkommenen Sargform.’
Weitsicht, die [1*]Weitblick
‘Ich hätte Alex […] soviel Weitsicht [206.24] nicht zugetraut […]’
Welle, die [1*] Pl. -nder aus der Wasseroberfläche sich für kurze Zeit hervorwölbende Teil bei bewegtem Wasser [D1]
‘Den Ausschnitt eines Durchgangs breit sah man die Ostsee kleine Wellen [240.21] machen.’
Welt, die [15*]1. (gesamtes) Leben, Dasein, (gesamte) Verhältnisse [auf der Erde] [D3]
‘Als eine Allerweltsgeschichte hätte beginnen können, begann sich die Welt [16.7] oder ein Teil dieser unabänderlichen Welt [16.8] tatsächlich zu verändern […]’‘Nach Reschkes Eintragungen sei einzig die benachbarte Großtankstelle von dieser Welt [26.28] gewesen […]’‘[…] weil auf dieser Welt [41.12] nichts umsonst ist […]’‘[…] daß Reschke in günstiger, seiner Idee zuträglicher Zeit expandierte, als alles ins Rutschen geriet, die Welt [206.27] aus den Fugen war und nichts mehr als sicher galt;’
Weltverlust*jmdn. auf die Welt bringen Geburtshilfe leisten [°]
‘[…] doch wird es in Polen gewiß nicht an Ärzten und Hebammen fehlen, die qualifiziert genug sind, unsere Neu-Danziger Erdenbürger auf die Welt [271.4] zu bringen...’
etw. aus der Welt schaffen etw. bereinigen, endgültig beseitigen [D3*]
‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen aus der Welt [213.5] […]’
zur Welt kommen geboren werden [D3*]
‘[…] der, wie ich, zur Welt [49.28] kam, als der Turm der Marienkirche, weil baufällig, bis zur stumpfen Kappe hoch eingerüstet stand.’
2. o.Pl. Erde, Lebensraum des Menschen [D1]
‘So und nicht anders gehe es überall auf der Welt [58.15] zu.’‘Ach, wie unheilschwanger damals die Welt [259.18] aussah.’‘Alexander und Alexandra sahen von der Couch aus, was die Welt [261.2] zu bieten hatte.’
Welt [Brakup Missingsch]; Weltgesellschaft; Weltkrisenlage; Weltlage *aus aller Weltvon überall her [D1*]
‘[…] Feuerzeuge aus aller Welt [10.7] […]’
3. o.Pl.Gesamtheit der Menschen [D2a]
‘Sonst wird Einheit gefährlich sein, wie war schon oft für ganze Welt [90.5] von Gefahr.’
*alle Welt ugs. jedermann, alle [D2*]
‘Mein ehemaliger Mitschüler […] reagierte empfindlich, als ihm nicht alle Welt [119.25] zustimmen wollte.’‘[…] daß dieser, schon ab Februar mit orkanartigen Stürmen zu früh ausgerufene Frühling alle Welt [124.22] trügt.’
Weltbürger, der [1*] Gen. -sjmd., nach dessen Anschauung alle Menschen gleichwertige u. gleichberechtigte Mitglieder einer die ganze Menschheit umfassenden Gemeinschaft sind u. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Nation von untergeordneter Bedeutung ist; Kosmopolit [D]
‘Noch fehlte den Zahlen des Weltbürgers [46.18] der leibhaftige Beweis.’
Weltgeist, der [1*] Gen. -(e)s; o.Pl. Philos.die Weltgeschichte steuernder, in ihr waltender Geist, allem zugrunde liegendes Prinzip [° D]
‘Dazwischenreden der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes [90.10]«, diese Transparentinschriften.’
Weltgesellschaft, die [2*]von der Bevölkerung der Welt (2); gebildete Gesellschaft (2); [° D]
‘Sehen Sie, bitte, in mir einen Vorboten oder Quartiermacher der zukünftigen Weltgesellschaft [47.22], in der sich die ichbezogenen Angstzustände Ihrer Landsleute verlieren werden.’‘Der prognostizierten Weltgesellschaft [48.15] des Herrn Chatterjee werde eine zukünftige Weltkultur entsprechen.’
Weltjugendfestspiele, die [2*] Pl.vom Weltbund der Demokratischen Jugend (1945 gegründet) seit 1947 regelmäßig organisierte Treffen (bes. kommunistischer und sozialistischer Jugendorganisationen) [WWW196] Unkenrufe die vierten Weltjugendfestspiele 1953 in Bukarest, bei denen das Waffenstillstandsabkommen nach dem Krieg in Korea im Mittelpunkt stand [WWW196]
‘[…] sie gehörte schon '53, bei den Weltjugendfestspielen [31.10] in Bukarest, dazu […]’‘Bei den Weltjugendfestspielen [275.13] in Bukarest hat sie in kurzer Rede Stalin als Befreier Polens gefeiert.’
Weltkrisenlage, die [1*]Situation, in der große Teile der Welt (2); von einer Krise betroffen sind [° Weltkrise]
‘Vielleicht hat die Weltkrisenlage [172.26], deren Bilderflut jeden Haushalt heimsuchte, das Paar so friedfertig gemacht […]’
Weltkultur, die [1*]über die ganze Erde verbreitete Kultur (a) [D]
‘Der prognostizierten Weltgesellschaft des Herrn Chatterjee werde eine zukünftige Weltkultur [48.16] entsprechen.’
Weltläufigkeit, die [1*]Weltgewandtheit, Sicherheit im Auftreten und Umgang [° D; weltgewandt]
‘[…] denn gleich anderen Professoren haben auch ihm Gastdozenturen in Übersee […] jenes Maß an Weltläufigkeit [104.7] vermittelt, das erlaubt, zu Hause nur noch Provinz zu wittern.’
Weltlage, die [1*] o.Pl.(bes. politische) Lage (1) in der Welt (2); [D]
‘Der Kontostand der Friedhofsgesellschaft bewies jedoch, daß die gespannte Weltlage [157.20] dem deutsch-polnischen Versöhnungswerk nicht abträglich war.’
Weltverlust, der [1*]Welt (1); Verlust(1)
‘»Abgesang, nimmermehr, Weltverlust [282.4]«’
Wende, die [1*] mit best. Art. hist.der große politische u. gesellschaftliche Umbruch des Jahres 1989 in der DDR und Osteuropa [° ¹Wende D1b]
‘Als nach der Wende [220.8] in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’
Wendeltreppe, die [1*]Treppe mit spiralig um eine Achse laufenden Stufen [D]
‘[…] vorbei an Konsolen, die Wendeltreppe [291.15] hinauf […]’
Wendemarke, die [1*] ÜZeitpunkt, an dem eine [radikale] Änderung eintritt; [alles] verwandelnde Situation [°]
‘[…] doch wurde mit dem Vorschlag, aufzuhören, solange es schön sei, ihrer Geschichte die Wendemarke [144.15] gekerbt.’
Werbebroschüre, die [1*] Pl. -nDruckschrift von geringem Umfang, in der für ein Produkt o.Ä. Reklame gemacht wird [° D Broschüre]
‘In glanzvollen Werbebroschüren [191.19] gepriesen, war das Projekt unter dem Motto »Den Lebensabend in der Heimat verbringen« ein Selbstgänger.’
Werden, das [1*]das Wachsen, in der Entwicklungsphase begriffen [°]
‘Weil im Werden [160.18] plattgewalzt, waren es sicher Tieflandunken.’
Werft, die [8*]industrielle Anlage für Bau u. Reparatur von Schiffen od. Flugzeugen [D]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs, die Dauerkrise der Werft [49.14], sie redeten jetzt eher belanglos.’‘[…] dahinter Bahngleise, die Siedlung Neuschottland, die Werft [66.29], der Hafen.’‘Und Chatterjee hörte aufmerksam zu, als ich ihm von Johann Wilhelm, dem Gründer der ersten hiesigen Werft [199.26], erzählte...’‘[…] und schwor, bei Klawitter, die Werft [201.9] zur Goldgrube zu machen.’‘Der Werft [212.25] hingegen hat Chatterjees Rundreise gutgetan.’‘Das alles vermehrte Arbeitsplätze und belebte die dahinkümmernde Werft [213.7] […]’‘[…] als die prosperierende Produktionsstätte, die immer noch anhänglich Werft [213.25] genannt wurde […]’‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft [214.23] mit Kränen und Docks vorgelagert, breiteten sich, über acht Hektar groß, die vereinigten Friedhöfe […]’
Klawitterwerft [Register]; Leninwerft [Register]; Pariser-Kommune-Werft [Register]; Schichauwerft [Register]; Werftanlage; Werftarbeiter; Werftgelände; Werftgründer; Werfthalle; WerftkriseWerftanlage, die [1*] Pl. -nWerft; Anlage (1)
‘[…] wie viele Straßen, Plätze, Städte, Stadien und Werftanlagen [272.12] im Verlauf unseres Lebens ihre Namen haben ablegen, ändern, erneuern müssen […]’
Werftarbeiter, der [3*] Pl. -Werft; Arbeiter
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter [128.19] […]’‘Weil mit einem Werftarbeiter [147.19] verheiratet […]’‘Achtundzwanzig ausgesucht tüchtige Werftarbeiter [162.20], sagt Chatterjee, habe er unter Vertrag […]’
Werftgelände, das [2*]Werft; Gelände (a)
‘[…] als Chatterjee auf dem Werftgelände [207.5] mit Freibier und Bratwurst seine vierte Montagehalle einweihte.’‘Zum Zeitpunkt ihres Rücktritts hatte die Friedhofsgesellschaft […] schon eigene Büroräume, und zwar nahe dem Werftgelände [279.19], in der Etage eines Hochhauses, gebaut während der Gierekzeit.’
Werftgründer, der [1*] Gen. -sWerft ; Gründer
‘[…] versprach, mit Hinweis auf den Grabstein des Werftgründers [201.4], dessen Unternehmungsgeist zu beleben.’
Werfthalle, die [1*] Pl. -nWerft; Halle (2)
‘Chatterjees Rikschaproduktion läuft in drei Werfthallen [201.11] auf Hochtouren.’
WerfthallenproduktionWerfthallenproduktion, die [1*] Werfthallen-Produktion, die [1*]Werfthalle; Produktion (1a)
‘Das Farbfoto jedoch, auf dem Erna Brakup Mittelpunkt ist, zeigt ein blitzneues Rad aus der Werfthallen-Produktion [204.21].’‘Nach Reschkes Beschriftungen handelte es sich um das allerneueste Exportmodell der Werfthallenproduktion [289.27].’
Werftkrise, die [1*]Werft; Krise
‘In zwei mittelgroßen Montagehallen, die seit der Werftkrise [162.16] leer stehen, will er produzieren.’
Werk, das [1*] o.Pl.1.einer bestimmten [größeren] Aufgabe dienende Arbeit, Tätigkeit; angestrengtes Schaffen, Werken [D1]
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk [164.4], das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist […]’
Gemeinschaftswerk; Werkentwurf2.Handlung, Tat [D2]Teufelswerk 3. Produkt [schöpferischer] Arbeit [D3a]Jahrhundertwerk 4.technische Anlage, Fabrik, [größeres] industrielles Unternehmen [D5a]RikschawerkWerkentwurf, der [1*]Werk (1); Entwurf (2)
‘Mir jedenfalls steht vor Augen, wie unser Werk, das dem zu Staub verfallenden Menschen gewidmet ist, seinem Werkentwurf [164.5] beigeordnet werden kann.’
Werkstatt, die [5*] Pl. -stättenArbeitsraum eines Handwerkers mit den für seine Arbeit benötigten Geräten [D]
‘[…] weshalb ihr ein langer Arbeitsweg zu den Werkstätten [31.7] der Innenstadt vorgeschrieben war;’‘Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt [34.14] […]’‘Die in Chatterjees Werkstätten [212.30] entwickelte Dreitonklingel ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden […]’‘Sie hatte die holzgeschnitzte Figur aus anderer Werkstatt [253.29] übernommen.’‘Gleich nachdem Wróbel die Nachricht vom Ableben der Alten in die Küche und Werkstatt [264.18] gebracht hatte […]’
SteinmetzwerkstattWerkzeug, das [3*]a) für bestimmte Zwecke geformter Gegenstand, mit dessen Hilfe etwas [handwerklich] bearbeitet od. hergestellt wird [D1a]
‘[…] und weist auf ein Regal voller Flaschen, Dosen und Werkzeug [34.16] hin.’
b)o.Pl.Gesamtheit von Werkzeugen (a),die für eine Arbeit gebraucht werden [D1b]
‘[…] wurden ihr der Leichenwagen, das Gärtnergerät und Werkzeug [145.30] der Totengräber anvertraut.’‘Wie sakrale Gegenstände feiert er, ihr Werkzeug [251.23] […]’
Wert, der [5*] Pl. -e1. einer Sache innewohnende Qualität, aufgrund deren sie in einem gewissen Maße begehrenswert ist [u. sich verkaufen, vermarkten lässt] [D1a]
‘[…] dessen knappes Geld stündlich an Wert [13.29] verlor […]’‘Deshalb wolle er auf verschwiegenen Wegen dessen Wert [171.5] mehren.’‘Sie beweist Krämerseelen, welch begrenzten Wert [282.21] Besitztitel haben.’
Wertverfall 2. positive Bedeutung, die jmdm., einer Sache zukommt [D3]
‘Sogar mit einem Nietzsche-Zitat wollte er mir die Zeitenwende und mit ihr die Umwertung aller Werte [200.24] schmackhaft machen.’
Wert auf etw. legen etw. für sehr wichtig halten, einer Sache für sich selbst Bedeutung beimessen [D3*]
‘[…] weil eine wachsende Zahl » Beerdigungswilliger« auf Feuerbestattung Wert [148.17] legte.’
Wertverfall, der [1*]Verringerung des materiellen Werts (1); [D Wertverlust]
‘Dem widerspricht die Piątkowska so unbeirrt, als hätten sich alle polnischen Zukunftsängste mit dem Wertverfall [89.27] des Złoty verflüchtigt:’
West o.Art.OstWesten, der [9*]1. Westeuropa (im Gegensatz zu den Ländern des Ostblocks) [°]
‘Und als sich Witold, der spät geborene einzige Sohn, gleich zu Beginn der achtziger Jahre […] nach Westen [31.20] absetzte […]’‘[…] und schließlich die Deutschen mit Sack und Pack Richtung Westen [37.22].’‘Das war gegen Ende Februar, als der ostdeutsche Staat in Richtung Westen [98.7] auszulaufen drohte […]’‘Sein Mitbringsel aus dem Westen [121.5], ein handlich tragbarer Personalcomputer, begeisterte Alexandra […]’‘Erika von Denkwitz […] war fünf Jahre alt, als sich ihre Mutter mit ihr […] auf die Flucht in Richtung Westen [141.25] machte.’‘[…] oder hatten den Ortswechsel in Richtung Westen [217.11] verpaßt:’‘[…] war es gar nicht erstaunlich, daß viele, die eigentlich in Richtung Westen [255.21] unterwegs sein wollten, zu Erna Brakups Beerdigung kamen.’‘[…] blieben wir bis auf ein paar Schrammen heil und retteten uns in den Westen [264.6];’
Wästen [Brakup Missingsch]2. meist o. Art. Himmelsrichtung, in der (bei Tagundnachtgleiche) die Sonne untergeht [D1]
‘[…] eine Brücke, die […] alle von Danzig oder Gdańsk nach Westen [20.24] führenden […] Eisenbahngleise überwölbt.’
Nordwest; Westgrenze; WestprovinzWestgrenze, die [3*]Westen (2); Grenze (1a) Unkenrufe die Grenze zwischen Deutschland und Polen, die Oder-Neiße-Linie [°]
‘Als der Chefredakteur einer Studentenzeitung die immer noch nicht ausgesprochene Anerkennung der polnischen Westgrenze [120.3] anmahnte […]’‘Die Tatsache, daß am gleichen Tag […] im Bundestag wie in der Volkskammer die völkerrechtlich wirksame Anerkennung der polnischen Westgrenze [135.16] ausgesprochen wurde […]’‘[…] durften die Polen endlich visafrei über die Westgrenze [255.7] hinweg durch Deutschland nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]’
Westliche, das [1*]etw. aus Westeuropa, -deutschland [°]
‘[…] es mußte schon etwas teuer Westliches [284.13] sein.’
Westprovinz, die [2*] Pl. -enim Westen (2); eines Landes gelegene Provinz (1); [°]
‘Eine Armee deutscher Leichen tritt zur Eroberung unserer Westprovinzen [197.23] an!’‘[…] die schon seit längerem die deutschen Kulturleistungen in Polens Westprovinzen [244.17] anerkannt sehen wollten:’
Wetter, das [20*] Gen. -s; o.Pl.Zustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort, der in Gestalt von Sonnenschein, Regen, Wind, Wärme, Kälte, Bewölkung o.Ä. in Erscheinung tritt [D ²Wetter 1]
‘Sie trafen einander am 2. November bei sonnigem Wetter [16.4], wenige Tage bevor in Berlin die Mauer hinfällig wurde.’‘Übers Wetter [49.13], den Dollarkurs, die Dauerkrise der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’‘Weißrot gestreift das Klappdach zum Schutz der Fahrgäste bei widrigem Wetter [57.29].’‘Ferner beklagt er […] das Wetter [99.17] und die neonationalen Töne seiner Kollegen;’‘Das entsprach Reschkes Befürchtungen, dem allerdings weniger die verstreichende Zeit, weit mehr das Wetter [101.26] Sorgen bereitete:’‘Dabei ist zwischen den Stürmen das Wetter [102.4] mild, zu mild für den Februar.’‘[…] ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter [105.2] und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung und so.’‘Trotz schönen Wetters [134.20] , heiter bis wolkig, waren gottlob nur wenige Neugierige gekommen:’‘Zudem lud das Wetter [135.29] zum Bleiben ein.’‘Sonst steht noch zu lesen, daß das Wetter [187.11] während der Feiertage zu mild, viel zu mild gewesen sei:’‘Als mit dem vorfrühlingshaften Wetter [203.3] der Betrieb auf dem Versöhnungsfriedhof zunahm […]’‘Dort kam zum naßkalten Wetter [240.8] böiger Wind aus Nordwest.’‘Jedenfalls mußte schon die Brakup bei jedem Wetter [241.31]...’‘Reschke beschreibt die Ostsee als trüb, grau, unbewegt, sagt nichts übers Wetter [265.23] […]’‘Dazu das Wetter [267.20].’‘Das Wetter [276.4] wird sie nicht verlockt haben. ’‘Doch als sie zu dritt ins Grüne fuhren, muß das Wetter [276.17] wechselhaft gewesen sein:’‘Das Wetter [280.11] war zu unbeständig.’‘[…] kurz bevor der polnische Papst bei stürmischem Wetter [295.14] zu Besuch nach Polen kam […]’
Herbstwetter; Schönwetter; Sommerwetter*bei jmdm. gut Wetter machen ugs. jmdn. günstig, gnädig stimmen [D ²Wetter 1*]
‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um […] für die bevorstehende Nachbarschaft der beiden, einander so viel Leid nachtragenden Völker gut Wetter [129.20] zu machen.’
Whisky, der [2*]aus Gerste od. Malz hergestellter [schottischer] Branntwein mit rauchigem Geschmack [D]
‘[…] blieben die beiden - den ersten, den zweiten Whisky [72.22] lang - einzige Gäste an langer Theke.’‘Sie wäre womöglich - nach nur zwei Whisky [73.13] - mit direkter Kundenwerbung aktiv geworden […]’
WiderFürWiderborstigkeit, die [1*]Sträuben gegen jmds. Willen, Absicht durch Nichtbefolgen; Eigensinn; Trotz [° D widerborstig b]
‘Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende Widerborstigkeit [52.8] durch Charme wettmachen.’
Widerrede, die [2*] geh.Antwort, Erwiderung [D Gegenrede 1]
‘[…] verstand es, als vielsprachiger Gesprächsleiter jeder heftig werdenden Rede und Widerrede [198.10] die Schärfe zu nehmen […]’
Ü entgegen gesetzte Note [°]
‘Sie nahm den Geruch ihres vorlauten Parfüms mit, er die leise Widerrede [14.15] seines Rasierwassers.’
Widerspruch, der [5*] Pl. -sprüche1. o.Pl.Äußerung, mit der eine Aussage o.Ä. als unzutreffend bezeichnet und mit Gegenargumenten belegt wird [° Widersprechen 1a]
‘Dem geschäftsführenden Paar konnten die Entschlüsse der Aufsicht keinen nachhallenden Widerspruch [180.5] abnötigen.’‘Alexandra, die anfangs Widerspruch [183.26] versucht hatte, wurde stiller und stiller.’‘[…] indem er den Widerspruch [199.1] der Herren Vielbrand und Karau durch die Behauptung: »Auch Umbettungen sind Vertreibung«, provozierte.’
2. das Sichwidersprechen, Sichausschließen; fehlende Übereinstimmung zweier od. mehrerer Aussagen, Erscheinungen o.Ä. [D2]
‘Gleich ihm brachten viele ihre Widersprüche [103.26] auf einen Nenner […]’‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde […] über diese Widersprüche [106.6] gestolpert bin […]’
Widerstand, der [3*] Pl. Widerstände1.das Sichwidersetzen, Sichentgegenstellen [D1]
‘[…] den anderen und armen jedoch, die ihrer Nation immer, selbst bei nicht existierendem Staat, gewiß waren, fehle, da nur im Widerstand [172.9] erfahren, die demokratische Reife […]’
2.etw., was jmdm., einer Sache entgegenwirkt, sich als hinderlich erweist [D3a]
‘Nur zögernd, wie gegen innere Widerstände [55.5], näherte sich die Serviererin weißgerüscht.’‘Nun sagen meine Recherchen, daß er schon einmal - und zwar als Professor - eine Idee gehabt und beharrlich gegen Widerstände [106.14] der Kollegen […] durchgesetzt hatte.’
Widmung, die [1*]persönliche, in ein Buch, unter ein Bild o.Ä. geschriebene Worte [durch die kenntlich gemacht wird, dass es sich um ein Geschenk o.Ä. handelt] [D1]
‘Schließlich das Geschenk der Piątkowska an den Bund: die Kopie eines […] Bechers der Danziger Brauerzunft, mit Widmung [113.12], 1653 datiert;’
Widrigkeit, die [1*] Pl. -enetw., was jmdn. in einem Tun o.Ä. hemmt, behindert; Schwierigkeit; Unannehmlichkeit [D]
‘Danach steht, daß der Besuch in der Gruft […] sie angespornt habe, allen Widrigkeiten [228.20] zum Trotz weiterzumachen.’
Wiederaufbau, der [1*] Gen. -s[nach Zerstörung, Krieg o.Ä.] Erneuerung; erneute Herstellung des früheren Zustands von etw. [° D wiederaufbauen]
‘Alexandras […] Thesen zur Notwendigkeit des Wiederaufbaus [114.15] kriegszerstörter Altstädte fanden bei meinen Studenten Anklang.’
Wiederaufnahme, die [1*]neuer Beginn von etw., das zuvor vorhanden aber [für bestimmte Zeit] unterbrochen war [°]
‘An die Wiederaufnahme [266.23] des Kurbetriebs war damals, als Erna Brakup aufgebahrt lag, nicht zu denken.’
Wiederholung, die [1*]Vorgang o.Ä., der ein weiteres Mal stattfindet, geschieht [° D wiederholen 4a]
‘[…] auch sie wünsche sich »schöne Wiederholung [84.31] und bald« […]’
Wiederinstandsetzung, die [1*] Papierdt.[abermalige] Instandsetzung, Wiederherstellung; Ausbesserung [° D; D Instandsetzung]
‘An eine Wiederinstandsetzung [133.16] des alten Krematoriums […] konnte vorerst nicht gedacht werden.’
Wiederkehr, die [2*] geh.Rückkehr [D1]
‘Aber er will gesehen haben, wie ich eine ausgewachsene Kröte […] runtergeschluckt habe, rein und weg, ohne Wiederkehr [42.11].’
Ü erneutes Auftreten [°]
‘Aber nein, sie schmeckten noch einmal die Nacht im Hotel Kaiserhof nach, den Besuch von Zimmer zu Zimmer, die Wiederkehr [111.22] ihrer gestauten Inbrunst;’
Wiedersehen, das [2*]erneutes Treffen, Aufsuchen von jmdn., etw. nach kürzerer od. längerer Trennung, Abwesenheit [° D wiedersehen]
‘Das Paar hatte sein Wiedersehen [110.7] per Telefon abgesprochen.’‘Ich weiß nicht, ob sie schon in Gdańsk […] geschworen hatten, einander mit einem Wiedersehen [116.26] erst dann zu belohnen, wenn ihre Idee gelernt habe, freihändig zu laufen […]’
Wiedervereinigung, die [2*]erneute Vereinigung von etw., das ursprünglich zusammen, dann jedoch getrennt war [°] Unkenrufe die Deutsche Wiedervereinigung [°]
‘Mein ehemaliger Mitschüler schloß nicht aus, daß nach vollzogener Wiedervereinigung [94.18] mit weiterem Zuwachs zu rechnen sei […]’‘[…] ständig hat er ziemlich negativ rumgefuchtelt, na, über die Zukunft, das Wetter und das Verkehrschaos, über die Wiedervereinigung [105.2] und so.’
Wiese, die [1*][zur Heugewinnung genutzte] mit Gras bewachsene größere Fläche [D]
‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese [21.12] benachbarten Soldatenfriedhof […] wußte die Witwe ein Loch im Zaun.’
WaldwieseWildwuchs, der [1*]vom Menschen nicht beeinflusstes Wachsen (von Pflanzen) [Da]
‘Wróbel voraus, stolperten sie […] über mehrere abgeräumte, vom Wildwuchs [223.12] besetzte Friedhöfe […]’
Wille, der [4*]jmds. Handlungen, Verhaltensweise leitendes Streben, Wollen, bes. als Fähigkeit des Menschen, sich bewusst für od. gegen etw. zu entscheiden; durch bewusste geistige Entscheidung gewonnener Entschluss zu etw.; bestimmte feste Absicht [D]
‘Soweit Reschkes Wille [171.11], den er, neben Mitbringseln anderer Art […] zum Gepäck für die Rückreise zählte.’‘Nach meinem Willen [228.27] tritt sie erst jetzt wirklich zurück […]’‘Kaum hatte Timmstedt seine Pläne offengelegt und mit dem Willen [250.26] zu »flächendeckender Strategie« ein Stichwort geliefert […]’‘[…] so daß kleinere Waldstücke und Baumgruppen dem Willen [278.14] des planenden Architekten und des ausführenden Baumeisters haben weichen müssen […]’
Kooperationswille;Leistungswille; WillensstärkeWillensstärke, die [1*] o.Pl.hohes Maß an Willenskraft, Konzentration des Willens auf etw. [° D]
‘[…] gleichfalls gewinnt die Witwe, wie sie neben ihm Schritt vor Schritt Richtung Friedhof setzt, durch bloße Willensstärke [18.29] Kontur:’
Wimper, die [1*] Pl. -nkräftiges, relativ kurzes, meist leicht gebogenes Haar, das mit andern zusammen in zwei bis drei Reihen angeordnet am vorderen Rand des Augenlids sitzt [D1]
‘[…] wobei die strahlende Helligkeit durch schwarze, ich meine, zu schwarz getuschte Wimpern [33.2] gesteigert wurde.’
Wind, der [5*]a) spürbar stärker bewegte Luft im Freien [D1]
‘Aus nordwestlicher Ecke pustete Wind [80.16] den Gestank der Schwefellöschplätze im Hafen woandershin.’‘Dort kam zum naßkalten Wetter böiger Wind [240.8] aus Nordwest. Regenschauer wie Peitschenhiebe.’‘Selten rillt Wind [278.1] den See.’
Gegenwind; Windjacke*irgendwo weht ein [frischer] Windugs.irgendwo werden andere, strengere o.ä. Methoden angewandt, Maßstäbe angelegt [D1*]
‘Ab Ende März wehte, nach Vielbrands Worten, »ein frischer Wind [238.5]«.’
b) Ü Luftzug, Luftbewegung [°]
‘Die Herren durften keinen Wind [243.3] machen und saßen abseits mit ihren Kaffeetassen.’
Windjacke, die [3*]Sportliches, den Oberkörper bedeckendes, langärmliches Kleidungsstück aus leichtem, meist wasserundurchlässigem Material, das gegen Wind (a) und Regen schützt [° D; D Jacke]
‘[…] Jerzy Wróbel, von dem es heißt, er betreibe in seiner ewigen Windjacke [122.5] spurensichernde Feldforschung […]’‘Seine Windjacke [135.1], die ihm Reschke bei jeder Gelegenheit nachsagt, muß zum gegebenen Anlaß passen.’‘Wróbel […] stand verlegen in seiner Windjacke [175.15] zwischen den Steinen […]’
Windlicht, das [3*]durch einen Behälter aus Glas geschütztes Wachs licht (2b); [D]
‘[…] hier und da bezeugen Windlichter [23.16] an Grabstellen Besuch, der wieder gegangen ist.’‘[…] daß nah und fern weitere Friedhofsbesucher mit Blumen und Windlichtern [25.28] ihrer Toten gedachten.’‘Angesichts zweier Windlichter [29.23] beiderseits der Vase […]’
Windstoß, der [1*] Pl. -stößeplötzlich auftretende, starke Luftbewegung [D]
‘[…] selbst jetzt, nachdem Windstöße [278.29] die Seefläche aufgerauht und das Bild zerstört haben.’
Winkel, der [2*] Math.geometrisches Gebilde aus zwei von einem Punkt ausgehenden u. in einer Ebene liegenden Geraden [D1]
‘[…] so daß sie aus schrägem Winkel [171.30] an ihnen vorbei und zugleich von hoher Warte auf sie herabsahen.’‘[…] so daß der gehobene Deckel einen Winkel [226.30] von etwa fünfundvierzig rad bildete […]’
Winter, der [3*]Jahreszeit zwischen Herbst u. Frühling als kälteste Zeit des Jahres, in der die Natur abgestorben ist [D]
‘Einen richtigen Winter [102.5] hat man schon lange nicht mehr erlebt.’‘Der Herbst wollte nicht aufhören, und der Winter [173.24] versprach, so milde zu werden […]’‘Jetzt durften sie sogar singen: Waldeslust... Am Brunnen vor dem Tore... oder, mitten im Winter [220.16]: Der Mai ist gekommen...’
Grippewinter; Kohlrübenwinter; Kriegswinter; Winters [Brakup Missingsch]; Wintersonne; WinterzeitWintersonne, die [1*]Winter; Sonne (1a)
‘Alle mir vorliegenden Fotos erzählen vom Januarfrost, von der Wintersonne [190.17], vom blau verschatteten Schnee.’
Winterzeit, die [2*] o.Pl.Zeit (4);, in der es Winter ist [D]
‘[…] alle die Gräber zur Winterzeit [188.31] abdeckenden Tannenzweige.’‘Als Reschke wissen wollte, wie das Geschäft zur Winterzeit [202.20] laufe […]’
Wirbelsäule, die [1*]aus gelenkig durch Bänder u. Muskeln miteinander verbundenen Wirbeln u. den dazwischen liegenden Bandscheiben gebildete Achse des Skeletts bei Wirbeltieren u. Menschen, die den Schädel trägt u. dem Rumpf als Stütze dient [D]
‘Ich sah Einzelteile der Wirbelsäule [195.22] und Knöchlein […]’
Wirklichkeit, die [3*][alles] das, Bereich dessen, was als Gegebenheit, Erscheinung wahrnehmbar, erfahrbar ist [D]
‘[…] entsprach die Wirklichkeit [59.12] seinen Visionen:’‘Man könnte meinen, es hätte dieser Ansturm datensetzender Wirklichkeit [90.7] der kaum entfachten Liebe zwischen dem Paar abträglich werden können:’
in Wirklichkeit wie sich die Dinge verhalten [D]
‘Dieser Fred, der sich für einen Schauspieler hält, in Wirklichkeit [186.10] aber seit Jahren von meiner dummen Gret ausgehalten wird […]’
Wirkung, die [2*]durch eine verursachende Kraft bewirkte Veränderung, Beeinflussung, bewirktes Ergebnis [D1]
‘Vom bevorstehenden Papstbesuch war die Rede, von dessen Wirkung [292.28] auf den Zustand Polens sich Wróbel mehr versprach, als die Piątkowska dem Stellvertreter Gottes erlauben wollte.’‘Selbst Alexandras in beiden Sprachen erklärter Protest […] wirkte wie aus dem Fenster gesprochen - nein, ganz blieb ihm Wirkung [208.12] nicht versagt: Erna Brakup war wieder wach.’
AuswirkungWirrnis, die [1*] geh.Verworrenheit, Durcheinander von etw. Geschehendem [Da]
‘Spätestens jetzt fällt mir auf, daß sich in den Papieren meines Mitschülers Einbrüche von Wirrnis [258.27] breitzumachen beginnen.’
Wirtschaft, die [4*]1. Gesamtheit der Einrichtungen u. Maßnahmen, die sich auf Produktion u. Konsum von Wirtschaftsgütern beziehen [D1]
‘[…] daß die gebotene Umorientierung der Wirtschaft [120.12] auf die Gesetze des Marktes, im Interesse Polens, keine Halbheiten dulde […]’‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft [142.16] auf die Beine zu bringen.’
Wirtschaftskraft; Wirtschaftsliberalismus2. *polnische Wirtschaft ugs. abwertend Unordnung, Schlendrian [Ko]
‘Wo wir müssen lernen schon, daß nicht polnische Wirtschaft [40.17] darf sein, nur deutsche noch.’‘Ich mußte Abhilfe fürs nächste Mal versprechen und mir Vorwürfe wie ›Polnische Wirtschaft [174.15]‹ anhören.’
Wirtschaftsgebäude, das [2*]zu einem Kloster, Schloss, Gut gehörendes Gebäude als Küche, Stall, Scheune, Brauhaus, Schmiede o.Ä. (in der Nähe des Wohngebäudes); [D]
‘Absurd, dieser ausgeweidete Trolleybus zwischen Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude [179.2].’‘[…] gleich hinterm übriggebliebenen Wirtschaftsgebäude [215.2] des Cafés Vierjahreszeiten […]’
Wirtschaftskraft, die [1*] o.Pl.Möglichkeiten eines Landes, eines Unternehmens o.Ä. bezüglich der Wirtschaft [° D Finanzkraft]
‘Hier wird, was durch Krieg verlorenging, mit Wirtschaftskraft [246.11] wieder eingeheimst.’
Wirtschaftsliberalismus, der [1*]Grundhaltung, die die freie Entfaltung u. Autonomie der Wirtschaft fordert u. staatliche Eingriffe auf ein Minimum beschränkt sehen will [° D; D Liberalismus 1]
‘Dieser Pan Marczak gefällt mir, wenngleich ich seinen Wirtschaftsliberalismus [120.16] nicht voll und ganz teilen kann...’
Wißbegier, die [1*] o.Pl.Begierde, Verlangen, etw. zu wissen, zu erfahren [D Wissbegier]
‘Nur Jerzy Wróbel trug seine Wißbegier [221.15] der alten Frau unbekümmert […] an.’
Wissen, das [4*]a) Gesamtheit der Kenntnisse, die jmd. [auf einem bestimmten Gebiet] hat [Da]
‘Der gute Wróbel hätte sein katasteramtliches Wissen [179.8] besser unter Verschluß halten sollen.’
Wissenschaftb)Kenntnis, das Wissen (a) von etw. [Db]
‘Gleich hinter dem Krematorium, dessen Abdankungshalle, nach Alexandras Wissen [68.22], von der […] weißrussischen Minderheit für Gottesdienste nach orthodoxem Ritual genutzt wurde […]’‘[…] auf welch gewinnbringende Weise, doch ohne Wissen [279.23] der Aufsicht […], Reschke das verzweigte Kapital der Friedhofsgesellschaft angelegt [hatte]’
etw. wider besseres […] Wissen tun. obwohl man weiß, dass es falsch ist [Db]
‘Abermals wider besseres Wissen [51.15] gehandelt.’
Wissenschaft, die [3*](ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen (a); hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich [D1]
‘Schon oft war der Professor hier eingekehrt: während früherer Besuche in der ärmlichen, doch an Türmen so reichen Stadt, als ihm seine Wissenschaft [45.9] noch kurzweilig gewesen war […]’‘[…] einige in diesem Bereich forschende Kollegen meiner Universität sehen, bei aller der Wissenschaft [102.11] auferlegten Zurückhaltung, den sogenannten Treibhauseffekt als Verursacher der gewalttätigen Orkane.’‘Die im Bundesland Nordrhein-Westfalen für Wissenschaft [107.7] zuständige Ministerin sprach […] von »einer sozial verantwortlichen Tat«.’
WissenschaftlerWissenschaftler, der [1*]jmd., der über eine abgeschlossene Hochschulbildung verfügt u. im Bereich der Wissenschaft tätig ist [D]
‘Im Vergleich dazu waren dem Wissenschaftler [50.6] nur wenige und immer gleich trübe Gesten geläufig […]’
LiteraturwissenschaftlerWitwe, die [83*]a) Frau, deren Ehemann gestorben ist [D]
‘Weil Frau Martha Eggert, die Witwe [136.18] des Egon Eggert, anwesend war […]’‘Erna Brakup war bei Kriegsende eine vierzigjährige Witwe [217.17];’
b) Unkenrufe die Witwe (a) Alexandra Piątkowska [Register] [°]
‘Der Zufall stellte den Witwer neben die Witwe [7.1].’‘Jedenfalls war die Witwe [7.3] schon zur Stelle, als der Witwer anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’‘Vor den Auslagen einer Bäuerin […] fanden Witwer und Witwe [7.10] einander.’‘Obgleich die Dahlien und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe [8.16] für Astern. ’‘Als die Witwe [8.23] aus den drei oder vier Eimern die erste, dann eine weitere, unschlüssig eine dritte Aster zog […]’‘[…] und diese, wählerisch wie die Witwe [8.29], auszuwechseln […]’‘Weder der Witwe [9.6] noch dem Witwer reichte es zum Strauß. ’‘Der Witwer übergab der Witwe [9.9] seine rostrote Beute.’‘[…] schräg gegenüber dem achteckigen »Kiek in de Köck«, fanden sich Witwer und Witwe [10.21] […]’‘Da sagte die Witwe [11.2] mit Akzent:’‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer und Witwe [11.9] mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Er schreibt, es habe, noch während die Witwe [11.11] zahlte, ein Gespräch über Pilze, besonders über die späten, verspäteten Steinpilze begonnen.’‘Die Witwe [11.20] lachte häufig.’‘Jedenfalls fand die Witwe [13.4] in ihrer Umhängetasche ein Einkaufsnetz […]’‘[…] während Witwe [13.29] und Witwer einander wie Zugewinn verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘[…] die Witwe [16.31] fand das Netz im Nachlaß ihrer Mutter […]’‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe [17.12] […] Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘[…] so deutelte er an den geerbten Einkaufsnetzen der Witwe [17.28].’‘Erst gegen Schluß seiner Klage werden ihm wieder die Einkaufsnetze der Witwe [18.11] lieb, prall gefüllt mit Bedeutung.’‘[…] wie er leicht vornübergebeugt neben der stöckelnden Witwe [18.17] schlurft […]’‘[…] und gleichfalls gewinnt die Witwe [18.28] […] durch bloße Willensstärke Kontur:’‘Ein langer, dennoch kurzweiliger Fußweg, denn die Witwe [19.2] unterteilte ihn, indem sie erklärend in knappen, alles verknappenden Sätzen sprach […]’‘Die Witwe [19.28] sagte: »Das war mal gewesen Solidarność« […]’‘Der Witwer will diesem Satz der Witwe [20.4] »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘Rauchend führte die Witwe [20.21] den Witwer aus der Stadt über eine Brücke […]’‘Die Witwe [20.30] führte ihn aus der Stadt hinaus […]’‘Gegenüber […] wußte die Witwe [21.15] ein Loch im Zaun.’‘[…] zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe [21.18] vor:’‘Doch auch den Witwer und die Witwe [22.3] […] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen erschreckt haben.’‘Doch Witwe [23.18] und Witwer hatten keinen Blick frei.’‘Weil sie sich als Witwe [23.26] zu erkennen gegeben hatte […]’‘Die Witwe [24.6] schwieg.’‘Wenn ich Reschkes Notizen folge, versuchte er, die laut gewordene Witwe [24.17] zu beruhigen […]’‘[…] angesichts der beiden schiefstehenden Grabsteine waren sich Witwe [25.21] und Witwer einig […]’‘Und jetzt erst sagte die Witwe [25.29], was wörtlich die Kladde des Witwers festgehalten hat:’‘[…] ist es unvermittelt wieder die Witwe [29.26] gewesen, die der Handlung Auftrieb gab.’‘Nun trug die Witwe [30.3] das Einkaufsnetz. ’‘[…] war die Witwe [31.21] in der vormals engen, nun geräumigen Dreizimmerwohnung allein […]’‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe [32.16] dem Witwer mitsamt angrenzendem Bad.’‘Vielleicht, weil die Witwe [32.25]...’‘Nach letztem Ton kommentierte die Witwe [33.18]:’‘Nachdem die Witwe [34.19] Salzkartoffeln aufgesetzt hatte […]’‘Zuerst wollte die Witwe [35.8] den wachstuchbezogenen Küchentisch decken:’‘Die Fotos auf dem verglasten Geschirrschrank zeigen den Mann der Witwe [35.22] in Marineuniform […]’‘Die Witwe [36.5] hatte zum Schluß Sahne an die Pilze gerührt […]’‘»Ist nach berühmtes Poem von Maria Konopnicka«, sagte die Witwe [36.12].’‘»Wie bei Mama und Papa!« rief die Witwe [37.1].’‘Und jetzt erst […] gelang es dem Witwer und der Witwe [37.6], eine Idee abzustimmen […]’‘Nur wenn die Witwe [39.6] erregt war […]’‘Ich vermute eine zweite Flasche bulgarischen Rotwein, die sich im Küchenschrank der Witwe [40.20] fand.’‘Dann ging der Witwer, nachdem ihn die Witwe [41.20] verabschiedet […] hatte:’‘[…] im Gespräch mit der Witwe [46.20] […]’‘Er hatte die Baskenmütze bei der Witwe [49.3] vergessen.’‘Dann erst stand vom Stolpern vor den Blumeneimern, von rostroten Astern, von der Witwe [52.2] und höherer Fügung zu lesen.’‘[…] wird ihm die von der Witwe [53.3] vorgeschlagene »Polnisch-Deutsch-Litauische Friedhofsgesellschaft« wichtig.’‘Ein Satz der Witwe [53.21], dem nur zuzustimmen ist:’‘[…] wurde Reschke noch einmal das Einkaufsnetz der Witwe [54.8] wichtig.’‘[…] den geknüpften und gehäkelten Maschen aller Einkaufsnetze folgend, die die Witwe [54.16] von ihrer Mutter geerbt hatte […]’‘Die Witwe [62.23] hatte sich halbtags frei genommen.’‘Als sich Witwe [63.22] und Witwer unterm geschwungenen Dreizack des Gottes Neptun trafen […]’‘Auch die Witwe [67.6] erinnerte sich:’‘[…] wie die Witwe [67.14] sagte, »auf Knochengebein von Tote« erbaut worden war.’‘Als Witwe [67.29] und Witwer […] die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’‘Die Witwe [70.1] muß ihn beruhigt haben.’‘Es sei ihm, meldet Reschke, die Witwe [71.12] um den Hals gefallen […]’‘Der körperliche Überschwang der Witwe [71.26] mag den Witwer irritiert haben […]’‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe [72.16] zu einem Drink in die Bar […]’‘Nicht nur er, auch die Witwe [73.6] begriff das […]’‘Erst als die Witwe [74.29] […] seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs verniedlichte […]’‘Worauf die Witwe [75.27] mit ihm anstieß und zum ersten Mal nachgab:’‘Und dann ließ die Witwe [76.19] den Witwer […] vor der Haustür stehn […]’‘»Da bin ich wieder«, sagte die Witwe [77.15] Alexandra Piątkowska […]’‘Daß die Witwe [78.22] […] ihre Zahnbürste mitgebracht hatte […]’‘Nun bin ich nicht Witwe [80.11] mehr.’‘[…] als der Briefwechsel zwischen Witwer und Witwe [104.12] begann […]’‘[…] doch muß des Witwers Wohnung der Witwe [114.4] gefallen haben […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer und Witwe [115.21] nicht früher wiedergesehen haben […]’‘[…] war das Nein der Witwe [121.29] vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer ärgerlich.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin, den Witwer, die Witwe [144.26] […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Weder Witwe [156.10] noch Witwer hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘Nicht mehr als Witwer und Witwe [206.30], als Paar treten sie auf.’
Witwer, der [51*] Gen. -sMann, dessen Ehefrau gestorben ist [D] Unkenrufe der Witwer Alexander Reschke [Register] [°]
‘Der Zufall stellte den Witwer [7.1] neben die Witwe.’‘Jedenfalls war die Witwe schon zur Stelle, als der Witwer [7.4] anstieß, stolperte, doch nicht zu Fall kam.’‘Vor den Auslagen einer Bäuerin […] fanden Witwer [7.10] und Witwe einander.’‘»Kein Wunder«, schreibt der Witwer [8.10], »daß die Stände neben der Dominikshalle so dürftig bestellt aussahen […]’‘Der Witwer [8.16] blieb unsicher:’‘[…] begann auch der Witwer [8.28], Astern aus den Eimern zu ziehen […]’‘Weder der Witwe noch dem Witwer [9.6] reichte es zum Strauß. ’‘Der Witwer [9.9] übergab der Witwe seine rostrote Beute.’‘[…] mengt meine teils verwischte, dann wieder überdeutliche Ortskenntnis mit des Witwers [9.16] forschendem Fleiß […]’‘[…] schräg gegenüber dem achteckigen »Kiek in de Köck«, fanden sich Witwer [10.21] und Witwe […]’‘Der Witwer [10.29] wollte nicht nur seine, er wollte auch ihre Astern, den nun einzigen Strauß, bezahlen […]’‘[…] wäre die zufällige Begegnung zwischen Witwer [11.9] und Witwe mit dem Kursverfall des Złoty zu vergleichen gewesen.’‘Dem Witwer [11.23] gefiel dieses ans Schrille grenzende Lachen […]’‘Und wahrscheinlich hat der Witwer [13.2] einen entsprechenden Kommentar gegeben;’‘[…] während Witwe und Witwer [13.29] einander wie Zugewinn verrechneten und nicht voneinander lassen wollten.’‘Nun war auch des Witwers [14.18] Baskenmütze weg.’‘Ich lasse den Witwer [18.15] das Erbstück tragen […]’‘Doch seitlich der Bibliothek […] kam der Witwer [19.14] zum Zug.’‘Der Witwer [20.4] will diesem Satz der Witwe »eine an Verzweiflung grenzende Bitterkeit« abgehört haben.’‘Rauchend führte die Witwe den Witwer [20.21] aus der Stadt über eine Brücke […]’‘Da in des Witwers [20.27] Notizen polnische und deutsche Schreibweisen willkürlich wechseln’‘[…] zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern - stellte sich der Witwer [21.18] förmlich der Witwe vor:’‘Doch auch den Witwer [22.3] und die Witwe […] wird die Distanzlosigkeit der Vornamen erschreckt haben.’‘Doch Witwe und Witwer [23.18] hatten keinen Blick frei.’‘Dann trat sie näher […] an die schiefstehenden Grabsteine heran, die dem Witwer [24.8] bemerkenswert gewesen waren.’‘[…] angesichts der beiden schiefstehenden Grabsteine waren sich Witwe und Witwer [25.21] einig […]’‘Und jetzt erst sagte die Witwe, was wörtlich die Kladde des Witwers [25.30] festgehalten hat:’‘Der Witwer [30.3] hatte sich fügen müssen’‘Auch das gleichfalls nach Süden gelegene Schlafzimmer zeigte die Witwe dem Witwer [32.16] mitsamt angrenzendem Bad.’‘Der Witwer [34.22] lernte »masło«, das polnische Wort für Butter, aussprechen.’‘Etwas zu lange verlor sich der Witwer [36.1] in Betrachtung der Seestegfotos.’‘Und jetzt erst […] gelang es dem Witwer [37.6] und der Witwe, eine Idee abzustimmen […]’‘Dann ging der Witwer [41.19] […]’‘Doch weil sich der Witwer [46.19] […] nur auf die Toten und deren letzte Wünsche konzentriert hatte […]’‘[…] drei Flaschen Dortmunder Export hatten dennoch dem Witwer [50.30] nicht zu ausreichender Bettschwere verholfen’‘[…] wird der Witwer [54.17] doch noch Schlaf gefunden haben;’‘[…] zumal der Witwer [62.26] tags drauf seine Heimreise antreten mußte.’‘Als sich Witwe und Witwer [63.22] unterm geschwungenen Dreizack des Gottes Neptun trafen […]’‘Als Witwe und Witwer [67.29] […] die querlaufende Lindenallee […] abgeschritten [hatten]’‘Der körperliche Überschwang der Witwe mag den Witwer [71.27] irritiert haben […]’‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer [72.16] die Witwe zu einem Drink in die Bar […]’‘Und dann ließ die Witwe den Witwer [76.19] […] vor der Haustür stehn […]’‘[…] als sie kurz vor Mitternacht den Witwer [77.16] Alexander Reschke heimsuchte.’‘[…] wie der Witwer [78.22] am nächsten Morgen bemerkte […]’‘[…] als der Briefwechsel zwischen Witwer [104.12] und Witwe begann […]’‘[…] doch muß des Witwers [114.3] Wohnung der Witwe gefallen haben […]’‘Man mag fragen, warum sich Witwer [115.21] und Witwe nicht früher wiedergesehen haben […]’‘[…] war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt und deshalb dem Witwer [121.30] ärgerlich.’‘[…] weil so dem Berichtenden die Aufgabe erspart wird, den Kunsthistoriker und die Vergolderin, den Witwer [144.26], die Witwe […] als Badende nachzuzeichnen.’‘Weder Witwe noch Witwer [156.10] hatten Anlaß, über den toten Ehemann, die tote Ehefrau zu klagen;’‘Nicht mehr als Witwer [206.30] und Witwe, als Paar treten sie auf.’
Witz, der [3*] Pl. -e1. o.Pl.Gabe, sich geistreich, witzig, in Witzen zu äußern [D2a]
‘Dann versuchte er, Witz [46.31] zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte’‘Zeitungskommentare gefielen sich in Reihungen von » hämischem Witz [139.29] und zynischen Ausfällen«.’
2. *Witze reißen ugs.[derbe] Witze erzählen, [prägnant formulierte] kurze Geschichten, die mit einer unerwarteten Wendung, einem überraschenden Effekt, einer Pointe am Ende zum Lachen reizt [° D1, D1*]
‘Ein Zyniker, der früher mal extrem links stand, jetzt aber nur noch Witze [184.21] reißt […]’
Woche, die [6*] Pl. -n(ständig wiederkehrende) Folge von 7 Tagen (die als Kalenderwoche mit Montag, in der christlichen Liturgie mit Sonntag beginnt) [D1]
‘Yvonne gerufen, gab sich das Mädchen hinter der Theke als Medizinstudentin aus, die nur zweimal in der Woche [49.5] Tresendienst leisten könne.’‘Er […] lobt die […] Loyalität der Denkwitz und überläßt ihr das Sekretariat nach knapp zwei Wochen [142.6].’‘Knapp eine Woche [199.13] nach dieser Sitzung hat Reschke wieder einmal ein Gespräch mit Chatterjee geführt […]’‘Die nächste Sitzung sollte in zwei Wochen [209.11] stattfinden, man hatte es eilig.’‘[…] über Reschkes Wagen steht ja seit Wochen [240.5] kein Wort geschrieben […]’‘Einige Wochen [255.11] oder nur Tage lang sollten alle polnischen Kümmernisse vergessen sein.’
JanuarwocheWochenendausflug, der [2*] Pl. -ausflügeüber das Wochenende bzw. an einem Tag des Wochenendes stattfindender Ausflug [D]
‘[…] und doch sind zwei Wochenendausflüge [124.14] belegt:’‘[…] was von den Wochenendausflügen [166.8] ins Werder oder an die Schilfufer kaschubischer Seen geblieben war:’
Wochenende, das [4*][Freitagabend,] Samstag u.Sonntag (als arbeitsfreie Tage) [D]
‘Dieses Gespräch fand, bald nach seiner Rückkehr aus Bochum, an einem Wochenende [142.24] statt.’‘Das Motiv ergab sich Anfang September, an einem Wochenende [158.25].’‘Dieses Verhalten, dem am Wochenende [167.2] angepaßte Kleidung, der Partnerlook entsprach, wurde von Reschkes Reise nach Bochum unterbrochen.’‘Am folgenden Wochenende [275.29] machten sie einen Ausflug in die Kaschubei.’
WochenendausflugWodka, der [2*][russischer] Branntwein aus Korn od. Kartoffeln [D]
‘Angenommen, es war kein weiterer Rotwein im Haus, auch Wodka [41.15] nicht […]’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend Barhocker entfernt, einen Wodka [49.11] bestellt.’
Wodkaflasche; Wódka Wyborowa [Register]Wodkaflasche, die [1*]Wodka; Flasche
‘Des gerechten Ausgleiches wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche [212.14] greifen zu müssen, uns, die Deutschen, verflucht.’
Wohlstand, der [1*] o.Pl.Maß an Wohlhabenheit, die jmdm. wirtschaftliche Sicherheit gibt; hoher Lebensstandard [D]
‘[…] bei einigen dieser noch jungen Menschen, denen Wohlstand [233.11] zugewachsen oder dank Erbschaft zugefallen war […]’
Wohltäter, der [1*]jmd., der anderen Wohltaten erweist, der selbstlos handelt und damit anderen Hilfe, Unterstützung o.Ä. zukommen lässt [° D; D Wohltat]
‘[…] man respektierte die DPFG, während Chatterjee zum Wohltäter [206.19] mystifiziert wurde.’
Wohndiele, die [1*]Diele (2);, die gleichzeitig als Wohn-, Aufenthaltsraum dient [°]
‘Mit den Büchern mußte die Sammlung handgeschmiedeter Sargnägel in die Wohndiele [132.20] umziehen.’
Wohnraum, der [1*] o.Pl.Wohnung [° D2]
‘Als langjähriges Mitglied […] glaubte sie, nahegelegenen Wohnraum [31.11] beanspruchen zu können.’
Wohnsitz, der [4*]Ort, an dem jmd. seine Wohnung hat [D]
‘Wie gut, daß […] alle Jubilare mit […] ihrem derzeitigen Wohnsitz [97.13] […] bekannt gemacht werden.’‘[…] die sollten jedoch, falls erwünscht, am Wohnsitz [133.15] der Verstorbenen stattfinden.’‘Egon Eggert, früher Danzig, Große Krämergasse 8, letzter Wohnsitz [136.2] Böblingen […]’‘[…] Auguste Koschnick, früher Nassenhuben, Kreis Danziger Niederung, letzter Wohnsitz [136.4] Peine, 91 Jahre alt.’
Wohnung, die [8*] Pl. -enmeist aus mehreren Räumen bestehender, nach außen abgeschlossener Bereich in einem Wohnhaus, der einem Einzelnen od. mehreren Personen als ständiger Aufenthalt dient [Da]
‘Da Wohnungen [30.24] im historischen Bereich der Alt- und Rechtstadt begehrt waren […]’‘Die Wohnung [32.4] im dritten Stock lag am Ende der Gasse, die wie alle nach Osten laufenden Gassen der Rechtstadt mit einem Tor, dem Kuhtor, zur Mottlau hin ausläuft.’‘Die Wohnung [52.29] in der Hundegasse verengte sich ihm zu » einem alles in allem gemütlichen Nest«. ’‘Nichts über das Ruhrgebiet, doch muß des Witwers Wohnung [114.3] der Witwe gefallen haben, […]’‘[…] unterbrach er seinen Aufenthalt in Gdańsk, um von seiner Bochumer Wohnung [139.12] aus die regelmäßige Beschickung des Versöhnungsfriedhofs zu sichern.’‘Es war richtig, Liebste, das Sekretariat so früh einzurichten, auch wenn uns dadurch meine Wohnung [139.16] klein geworden ist.’‘[…] nicht nur die Wohnung [156.12] in der Hundegasse, auch das Bochumer Appartement bewahrte gerahmte und in Fotoalben versammelte Erinnerungsstücke aus normal glücklichen Tagen auf.’‘Wieder zu zweit trinken sie in Reschkes Wohnung [182.18] plus Sekretariat auf das neue Jahr:’
Dreizimmerwohnung; Junggesellenwohnung; Kellerwohnung; Wohnraum; Wohnsitz; Wohnungstür; Wohnungsvergleich; Wohnverhältnisse; WohnzimmerWohnungstür, die [2*]Wohnung; Tür (b)
‘Soeben hat sie ihn, nach zwei Gläschen Honiglikör, an der Wohnungstür [44.3] verabschiedet...’‘Und Margaretha, Studienrätin aus Passion, wurde abschließend, bei schon offener Wohnungstür [186.22] vulgär:’
Wohnungsvergleich, der [1*]Wohnung; Vergleich
‘Hier unterbrach bis in die Küche hinein das langanhaltende und tragisch klingende Glockenspiel vom Rathausturm her ihren westöstlichen Wohnungsvergleich [33.15];’
Wohnverhältnisse, die [1*] Pl.[allgemeine] Gegebenheiten, Bedingungen, die Art, Beschaffenheit, Verfügbarkeit, Größe und Einrichtung der Wohnungen [eines Gebietes] betreffend [°]
‘Und dann erst zitierte er seine Angaben zu westlichen Wohnverhältnissen [33.5]:’
Wohnzimmer, das [6*]Zimmer (b); einer Wohnung für den Aufenthalt während des Tages [D]
‘Vom Wohnzimmer [32.7] aus gesehen, standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick […]’‘Und in der Küche neben dem Wohnzimmer [32.18] sagte Alexandra Piątkowska:’‘In Küche ist immer gemütlich«, dann sollte es doch das Wohnzimmer [35.10] sein.’‘Nur wenige Minuten lang erlaubten sie dem Fernsehen, ihr Wohnzimmer [165.28] mit krisenhaften Ereignissen zu besetzen.’‘Das Schlafzimmer war zugleich Wohnzimmer [242.2].’‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- [264.30] und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen, zu wenige Stühle.’
Wölkchen, das [1*] Pl. - /Vkl./ Ü rosarote Wölkchen [°]Unbekümmertheit, Zuversicht [°]
‘Dieser Mister Chatterjee versteht es, meine oft trüben Vorahnungen in Luft aufgehen zu lassen; oder er koloriert sie im Handumdrehen zu rosaroten Wölkchen [163.31].’
Wolke, die [1*] Pl. -n1. sichtbar in der Atmosphäre schwebende Ansammlung, Verdichtung von Wassertröpfchen od. Eiskristallen (von verschiedenartiger Form u. Farbe) [D1]
‘Darüber tief treibende, tintige Wolken [235.27].’
Wolkensack 2. Menge von etw., was - einer Wolke (1) ähnlich - in der Luft schwebt, sich quellend, wirbelnd o.ä. in der Luft od. in einer flüssigen Substanz ausbreitet [D2]AbgaswolkeWolkensack, der [1*] Pl. -säckewie ein prall gefüllter Sack aussehende Wolke (1); [°]
‘Und weiße, von Nordost her schwimmende Wolkensäcke [143.22] gehörten zum kaschubischen Sommer.’
Wollsachen, die [1*] Pl.[gestrickte] Kleidungsstücke aus Wolle, einem aus Tierhaar gewonnenen und zu Garn gesponnenen Naturprodukt [° D; D Wolle 1a]
‘[…] der sich […] durch die Einrichtung einer Sammelstelle ausgezeichnet hat, in der während des ersten oder zweiten russischen Kriegswinters Wollsachen [140.27] […] verpackt wurden.’
Wollschal, der [1*](zum Schutz od. als nur schmückendes Zubehör getragenes) langes, schmales Tuch, das um den Hals gelegt od. geschlungen wird aus Wolle, einem aus Tierhaar gewonnenen und zu Garn gesponnenen Naturprodukt [° D Schal a; D Wolle 1a]
‘[…] Alexandra trägt einen breiten Wollschal [290.7] überm Kostüm.’
Wollschur, die [1*]Vorgang, bei dem Schafe mithilfe einer Schere von ihren Haaren befreit werden [° D ¹scheren 1a]
‘Bin zwar noch rüstig mit meinen demnächst 75 Jahren und mach bei der Wollschur [141.10] mit, erwäge aber, von Ihrem hochherzigen Angebot Gebrauch zu machen.’
Wort, das [44*]1. a)Pl. Wörter; gelegtl. auch: Wortekleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung u. Inhalt bzw. Bedeutung [D1a]
‘Der Witwer lernte »masło«, das polnische Wort [34.23] für Butter, aussprechen.’‘Hab' gelernt deutsches Wort [40.14]: Friedhofsordnung...’‘[…] aber in einem Brief, Wort [85.1] für Wort [85.1] niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten […] nie wieder lesen.’‘Jetzt, wo ich mit meinen übriggebliebenen Wörtern [42.16] ganz woandershin will, holt er mich in den Schulmief zurück.’‘Es ist, als hätten ihre Wörter [86.30] und mit ihnen die einzelnen Buchstaben die Fallsucht.’‘Ja, Alexandra, mit diesem Wort [91.23] ist das neue Jahrzehnt eingeläutet worden.’‘Ich muß mich an Nebensätze klammern oder ein einzelnes Wort [92.12] leermelken, damit ihre Sache in Fluß bleibt.’‘Wörter [94.27] wie Network, Monitor oder Digipad rutschten in seine Briefe.’‘So sehr sie einander in Briefen begehrten und beide nun überhitzte Wörter [115.29] für ihre Begierde fanden, sie wollten dennoch nichts übereilen.’‘Seitdem weiß ich, […] wie fordernd sie ihre Wörter [128.7] anstößt und mit dem Unkengeläut mischt.’‘Etwas zu lang die Predigt des Konsistorialrates Karau, der überbetont die Wörter [137.1] » Heimaterde« und »Rückkehr« in seine immerfort Gleichnisse suchenden Sätze schummelte.’‘[…] und dieses Wort [163.10] sich vom japanischen »Jin riki shaw« herleitet […]’‘Einige polnische Wörter [165.30] wurden ihm geläufig.’‘Nicht nur häufige Umarmungen, zärtliche Wörter [212.3] mögen hilfreich gewesen sein.’‘[…] weiß Wörter [282.2] wie »räuberisch«, »Spottgeburt«, »Teufelswerk« […]’‘So konnte er zwischen Ruf und Ruf einzelne Wörter [283.18] wie »deutscherseits« und » räuberisch« oder »Menschenrecht«, aber auch »heimatlos« und » nimmermehr« aufs Podest heben.’
Schlagzeilenwort; Wortabstand; Wortschatz; Wortwahl b) Pl. Worte Wort (1a) in speziellem Hinblick auf seinen bestimmten Inhalt, Sinn; Ausdruck, Begriff [D1b]
‘Doch das Wort [7.17] Zufall kommt bei ihm nicht vor.’‘Hier wurde mir das Wort [22.25] Friedhofsruhe wieder bewußt.’‘Das Wort [85.16] Friedhofsruhe wurde oft negativ benutzt […]’‘Er lobt die »Minimalisierung der Leichen« und wagt das Wort [139.1] »Raumersparnis«.’‘Vielbrand entschuldigte sich schriftlich, weil er im Verlauf einer telefonischen Intervention das Wort [151.22] Zensur verwendet hatte;’‘[…] da sprach Jerzy Wróbel […] wie beiläufig das Wort [243.19] Rücktritt aus; ’‘Nur so ließ sich mit dem vom Unkengeläut gehobenen Wort [283.21] »hochzeitlich« die zukünftige polnisch-bengalische Symbiose feiern;’‘[…] ein Wort [283.23] übrigens, das, je näher der Termin der Eheschließung rückte, immer häufiger in sein Tagebuch fand.’
2. Pl. Worte etw., was jmd. als Ausdruck seiner Gedanken, Gefühle o.Ä. zusammenhängend äußert; Äußerung [D2]
‘Mehrmals nannte sie mich altmodisch oder, mit ihren Worten [52.12], ›von alte Schule noch‹ […]’‘Wenn große Worte [164.9] noch Sinn machen, dann hier, auf dem Feld unserer gemeinsamen Bestrebungen.’‘Diese Peinlichkeiten, diese verlegen um Nachsicht bittenden Worte [181.29].’‘Später, als Witold, noch vor dem Dessert, gegangen war, hat sie geweint, wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten [183.29] ihr Sohn sie gekränkt hat.’‘Ausgesprochen in vielen Briefen, lassen sich diese Wünsche auf wenige Worte [193.4] bringen: Wir wollen in unserer Heimat sterben.’‘Er hat mich mit meinen Worten [208.5] geschlagen.’‘Mit letztem Wort [228.30] begann sie ihre Filzstiefel […] wieder anzuziehen […]’‘Ab Ende März wehte, nach Vielbrands Worten [238.5], »ein frischer Wind«.’‘[…] über Reschkes Wagen steht ja seit Wochen kein Wort [240.5] geschrieben […]’‘Danach hat sie nur noch mit Wróbel […] ihr Umgangspolnisch gesprochen, an Reschke gewendet kein Wort [240.31].’‘[…] Szenen aus dem Bilderbuch deutsch-polnischer Geschichte wiederholten sich häßlich, und alle schönen Worte [255.17] der letzten Zeit verfielen abgewertet.’‘Und wie zu Alexandras wenigen Worten [282.27] höre ich das allen zuletzt beschworenen Bildern unterlegte Rufen der Tieflandunken.’‘Kein Wort [293.5] über die Friedhofsgesellschaft bis zum Kaffee.’‘Mit ihren Worten [296.30] hat Alexandra alles gesagt:’
Wortballung; Wortwechseldas Wort an jmdn. richten jmdn. ansprechen, zu jmdm. sprechen [D2]
‘Kein einziges Mal hat Dorothea das Wort [185.5] an Alexandra gerichtet.’
zu Wort kommen […] […] Gelegenheit […], sich zu äußern [D2]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier zu Wort [82.7] kommt, ohne Dreinrede von außen...’
jmdn. [nicht] zu Wort kommen lassen jmdm. [keine] Gelegenheit geben, sich zu äußern [D2]
‘Die auf Mitte November datierte Tonbandaufzeichnung läßt die Brakup zu Wort [173.15] kommen:’
das Wort ergreifen in einer Versammlung o.Ä. in die Diskussion eintreten, zu sprechen beginnen [D2*]
‘»Oft werfen die Ratsmitglieder«, schreibt Reschke, »einander Blicke zu, sobald Erna Brakup das Wort [220.29] ergreift.«’‘Gegen unsere Absprache ergriff sie das Wort [246.24] […]’
Wortabstand, der [1*]Abstand (a); zwischen den Wörtern (1); eines Textes [°]
‘[…] gönnen einander weder Zeilen- noch Wortabstand [87.2]: tanzende Buchstaben in Ekstase, nicht ohne optischen Reiz.’
Wortballung, die [1*] Pl. -enWort (2); Ballung
‘[…] und steigerte ihre Flüche zu Wortballungen [212.11], die ich nicht zitieren mag.’
Wortfluß, der [1*]Redefluß
‘Ich bin ihm dankbar, daß er den Wortfluß [189.9] der alten Frau gleich nach dem Friedhofsbesuch niedergeschrieben hat, ohne ihr Gebrabbel in schriftdeutsche Reihe zu bringen.’
Wortgeklingel, das [1*]leeres und zugleich eloquentes Gerede, um etw. zu beschönigen [°]
‘Das Ganze verschönt mit versöhnendem Wortgeklingel [246.8], als wären Golfplätze erweiterte Friedhöfe nur.’
Wortlaut, der [1*] o.Pl.wörtlicher, dem [Original]text genau entsprechender Text von etw. [° D, D wörtlich 1a]
‘Zwar spricht aus dem Wortlaut [215.27] dieser Protestnote mehr Alexander als Alexandra […]’
Wortschatz, der [1*]Gesamtheit der Wörter (1);, über die ein Einzelner verfügt [D2]
‘Als die Piątkowska, stolz auf ihren Wortschatz [126.1], ausrief:’
Wortwahl, die [1*] o.Pl.Wahl (1); der Wörter (1);, die jmd. beim Sprechen, Schreiben trifft [D]
‘Mit der ihr eigenen Wortwahl [208.14] machte sie Eindruck sogar.’
Wortwechsel, der [2*]mit Worten (2); ausgetragener Streit [D Wortgefecht]
‘[…] kam es zu einem Wortwechsel [121.18], der ihr Glück hätte trüben können.’‘[…] obgleich der Wortwechsel [198.5] in zwei Sprachen, dazu auf englisch, oft genug Zündstoff bot.’
Wruke, die [1*] Pl. -n nordostd.Kohlrübe [D]
‘Die Bäuerin hockte seitlich der Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken [7.13], Lauch und rote Bete.’
Wunder, das [8*]*kein Wunder ugs. nicht verwunderlich, erstaunlich sein [D1]
‘»Kein Wunder [8.10]«, schreibt der Witwer […]’‘Kein Wunder [101.8], daß zwei Studentinnen und bald danach ein Student begonnen haben, Einkaufsnetze in Zackenmuster zu häkeln.’‘Kein Wunder [104.15], daß ihm die auf einem stillgelegten Friedhof geborene Idee sogleich einleuchtete.’‘Kein Wunder [114.17]: mit all ihrem Charme überspielte sie die jeder Rekonstruktion zugrunde liegende Fälschung...’‘Kein Wunder [126.11], daß der Ruf der Unke, mehr noch als Kauz und Eule, Aberglauben gefördert hat.’‘[…] kein Wunder [154.3], daß die wechselnden Trauergesellschaften Fragen nach der Sicherheit ihrer Toten zu stellen begannen.’‘Kein Wunder [267.23], daß wir ihnen […] den Krempel hingeschmissen haben, bei Gott nicht wortlos.’‘Kein Wunder [292.24], daß Jerzy Wróbel und Alexandras Kollegin leicht ins Gespräch gekommen sind.’
Wunderuhr, die [1*]Pl. -en[technisch] besonders eindrucksvolle Uhr (1a) [°]
‘[…] denn Rat von Patrizier hat ihm beide Augen gestochen und blind gemacht, damit er nicht konnte Wunderuhren [99.24] machen woanders.’
Wunsch, der [28*] Pl. Wünsche1.Begehren, das jmd. bei sich hegt od. äußert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird [D1]
‘Durchaus vertraut sei ihm der Wunsch [24.31], die Gräber der nächsten Angehörigen in gutem Zustand zu wissen.’‘[…] deshalb haben so viele, gewiß nicht alle, doch mit dem Älterwerden eine wachsende Zahl Menschen den Wunsch [38.7], sozusagen zu Haus unter die Erde zu kommen […]’‘[…] ein Wunsch [38.9] übrigens, der zumeist bitter unerfüllt bleibt, denn oft stehen die Umstände diesem Verlangen entgegen.’‘Und werden sagen laut, wo Politik aufhört und Mensch anfängt, nämlich wenn tot ist und nichts mehr in Tasche hat, nur letztes Wunsch [39.1] noch […]’‘Kann mich aber nur an Poggen erinnern, die ich auf Sportplätzen oder am Strießbach auf Wunsch [42.6] schluckte, wieder hochholte und dann weghüpfen ließ.’‘Doch weil sich der Witwer tagsüber und im Gespräch mit der Witwe bis in die Nacht hinein nur auf die Toten und deren letzte Wünsche [46.21] konzentriert hatte […]’‘Wie viele Wünsche [54.12], darunter sehnsüchtige, darin Platz fänden.’‘Ich hörte aus dem Geplapper der Frauen heraus, daß es ihr Wunsch [59.25] war, nach nur kurzer Stadtrundfahrt die Große Allee von Danzig nach Langfuhr zu befahren […]’‘Also gut, ich habe als Schüler auf Wunsch [60.9] Kröten geschluckt.’‘[…] und Alexandra ist froh, daß ich über allen Aktivitäten ihren Wunsch [133.24] nicht vergessen habe.’‘Für diese Wünsche [148.24] werden außerdem die niedrigen Kosten, insbesondere bei Urnenüberführungen, gesprochen haben […]’‘Sicher ging man dabei von zu Lebzeiten geäußerten Wünschen [149.9] aus […]’‘[…] doch das Verlangen der Litauer nach nationaler Unabhängigkeit schloß Wünsche [158.7] von Minderheiten aus.’‘[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen [176.18] eine grundsätzliche Diskussion aus.’‘Immer wieder hatten hochbetagte Trauergäste nach Begräbnissen gleichfalls Hochbetagter den Wunsch [176.20] geäußert, […]’‘Falls man aber die Wünsche [177.18] alter Menschen mit Mißtrauen höre […]’‘Deutlich, wenn nicht gar fordernd, spreche sich die Bereitschaft der Familienangehörigen aus, diesen Wunsch [177.9] der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern zu erfüllen.’‘Selten, daß Alexandra einen Wunsch [180.19] hat, der nur sie betrifft.’‘Eigentlich hatten wir mit Margaretha und ihrem Fred gemeinsam Silvester feiern wollen. Das war ihr Wunsch [186.2] gewesen.’‘So individuell die einzelnen Gräber auf Wunsch [188.24] der Familien gärtnerisch gestaltet sein mögen, der Schnee hat alles gleich gemacht.’‘Ausgesprochen in vielen Briefen, lassen sich diese Wünsche [193.3] auf wenige Worte bringen:’‘[…] kein gutes Klima für Alexandras Wünsche [211.6] zur Folge:’‘[…] worauf Reschke, ohne einem ausgesprochenen Wunsch [226.32] Alexandras zu folgen, […] mit Blitzlicht in den klaffend geöffneten Sarg hinein fotografierte […]’‘[…] hatte sich bei einigen dieser noch jungen Menschen […] der Wunsch [233.13] verfestigt, dort den Urlaub zu verbringen, wo die Großeltern und Urgroßeltern […] letzte Ruhe gefunden hatten.’‘Der Wunsch [236.5] nach Ruhe, wie ich sie zuletzt in der Gruft der Kirche zum Heiligen Leichnam erschaut hatte, kam auf, diese letztmögliche Ruhe.’‘Wünsche [255.11] wollten erfüllt werden.’‘Das war - man staune - Alexandras Wunsch [287.26].’‘Auch wenn ich vor den Zuständen dort gewarnt habe, ist Neapel weiterhin Alexandras langgehegter Wunsch [298.29].’
Alterswunsch; Rücktrittswunsch; Umbettungswunsch; Wunschverhalten 2. Pl. jmdm. aus bestimmtem Anlass wohlmeinend Gewünschtes [D2]GlückwunschWunschverhalten, das [1*] Gen. -svon den eigenen Wünschen (1) geprägtes, nicht an der Wirklichkeit orientiertes Verhalten [D Wunschvorstellung °]
‘Die Piątkowska teilt mit, daß ihr in Bremen studierender Sohn alle Pläne seiner Mutter und ihres Geliebten, die sich mit der Friedhofsgesellschaft befassen, als »typisches Produkt kleinbürgerlichen Wunschverhaltens [99.3]« abgekanzelt habe.’
Würde, die [1*]Achtung gebietende Erhabenheit einer Sache […] [D1c]
‘Eine gewisse Würde [228.11] war der Mumie des Patriziers eigen.’
Würdenträger, der [1*] Pl. (m+f) - geh.jmd., der ein hohes Amt, eine ehrenvolle Stellung innehat [D]
‘Nach Gesprächen mit Würdenträgern [88.18] der Kirche lutherischer Spielart […] seien Anfangserfolge zu verbuchen.’
Würdigung, die [1*]Äußerung, Darlegung o.Ä., in der jmds. Leistung, Verdienst, der Wert einer Sache anerkannt u. in gebührender Weise lobend hervorgehoben wird [° D; D würdigen 1]
‘[…] könne eine Würdigung [293.16] der Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft zu Papier kommen […] ’
Wurf, der [1*]kräftige, schwungvolle Bewegung des Arms mit der man etw. durch die Luft fliegen lässt [° D werfen 1a]
‘Sie trifft, daß es aufstäubt, Alexander Reschke, der zum Wurf [191.6] ausholt und dessen Pelzmütze verrutscht ist.’
Würfel, der [1*] Pl. - Rdie Würfel sind gefallen die Entscheidung ist gefallen[D2]
‘Die Würfel [200.22] seien gefallen.’
Wust, der [3*] abwertendDurcheinander, ungeordnete Menge, Gewirr [D]
‘Dieser Stoß Briefe […] der Wust [14.28] Zeitungsausschnitte, die Tonbandkassetten - all das wäre besser bei einem Archivar abzulagern gewesen als bei mir.’‘Zwar fehlt im Wust [92.7] der vorliegenden Unterlagen kein einziger Brief […]’‘Er nannte Zitate, gewonnen aus Sekundärliteratur, den schnörkeligen Wust [95.15] barocker Emblematik als der Speicherung bedürftig […]’
PapierwustWüste, die [1*]durch Trockenheit, Hitze u. oft gänzlich fehlende Vegetation gekennzeichnetes Gebiet der Erde, das über weite Strecken mit Sand u. Steinen bedeckt ist[Da]
‘War es hier die arabische Wüste [154.21], in der neue Waffensysteme erprobt werden sollten […]’
Wieste [Brakup Missingsch]Wut, die [1*]heftiger, unbeherrschter, durch Ärger o.Ä. hervorgerufener Gefühlsausbruch, der sich in Miene, Wort u. Tat zeigt. [D1]
‘[…] sie konnte glaubhaft in Wut [25.17] geraten.’

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TextGrid Repository (2023). Autorenwörterbuch zu den Nomina in Günther Grass' Erzählung "Unkenrufe". Alphabetisches Wörterverzeichnis. W. Autorenwörterbuch_Unkenrufe. Mirjam Blümm. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-815F-5