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[24r]
An
den RegierungsReferendarius
Herrn von Henning
hieselbst

Das unterzeichnete1 Ministerium hat
durch den außerordentlichen Regie-
rungsbevollmächtigten bei hiesiger
Universität Herrn Geh.Geheimen Ober Reg.Regierungs Rath Schulz2 Kenntniß davon erhal-
ten, daß Sie fast drei Semester
hindurch über die von dem Profes-
sor Hegel gehaltenen Vorlesungen
einer bedeutenden Anzahl von Stu-
dierenden Repetitionen privatim
angestellt haben,3 und dadurch auf
eine löbliche Weise zur Förderung eines4
[24v]gründlichendes5 Studii der Philosophie auf
der hiesigen Universität mitgewirkt
haben. In Erwägung des wesentlichen
Nutzens, welcher aus solchen zweck-
mäßig angestellten Repetitionen
über Vorlesungen philosophischen
Inhalts für die Studierenden er-
wachsen kann, will das Ministeri-
um nach zuvor eingeholter Zustimmung
des Herrn Fürsten Staatskanzlers
(Durch.)Durchlaucht Ihr bisheriges Privatverhält-
niß als Repetent des Herrn p Hegel
hiedurch zu einem öffentlichen machen
und nicht nur genehmigen, daß Sie noch
einige Zeit hindurch, und zwar bis
Ostern 1822. über die sämmtlichen
Vorlesungen des Herrn p Hegel öf-
fentliche Repetitionen anstellen,
sondern Ihnen auch für Ihre
{Mühwaltung} von Ostern (d. J.)dieses Jahres ab
eine jährliche Remuneration von
Vierhundert (Thlr.)Thalern in vierteljähri-
gen Raten bewilligen. Die
Generalkasse des MinisteriiHaupt Casse der wissenschaft.wissenschaftlichen Anstalten6
ist mit der erforderlichen Anwei-
sung versehen, und können Sie
die Ihnen bewilligte Remuneration
für das verflossene und das
[25r]laufende Quartal sofort gegen
Quittung erheben. Uebrigens er-
wartet das Ministerium vertrau-
ensvoll von Ihnen, daß Sie die
Obliegenheiten, welche aus Ihrem
nunmehrigen Verhältniße als
Repetent des p Hegel hervorgehen,
gewissenhaft erfüllen, dessen
hierauf Bezug habenden Weisungen
pünktlich nachkommen, und sich da-
durch Ansprüche auf weitere Be-
rücksichtigung erwerben werden.


Ministerium p
unterzeichnete]
Herrn Geh.Geheimen Ober Reg.Regierungs Rath Schulz]
haben,]
eines]
gründlichendes]
Generalkasse des MinisteriiHaupt Casse der wissenschaft.wissenschaftlichen Anstalten]
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TextGrid Repository (2022). Goethes Farbenlehre in Berlin. Repositorium. 2. August 1820. Kultusministerium an von Henning (Konzept). Z_1820-08-02_n.xml. Wirkungsgeschichte von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ in Berlin 1810-1832. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek. https://hdl.handle.net/21.11113/0000-000F-4FEE-E