31.
Vorstellung und Verlangen des Göttlichen Willens.

Du unumschränckter Geist/ du freyes Wesen/
Darnach sich alle Welt bequemen muß.
Ich hab von deinem Rath genug gelesen/
Und bin in Demuth an der Weißheit Schluß.
Ach daß ich ihm möcht gantz gleichförmig werden/
Wie solt ich nicht dir selbst so ähnlich seyn!
Der Himmel wär in mir schon auff der Erden/
Mein Wille wäre mehr als Englisch rein.
O Wille/ der du nur mein Wohl verlangest/
Laß diesen Schluß alsbald gehn in die That.
Ich weiß/ wie du mit einer Seelen prangest/
Die sich nur überläst dem treuen Rath.
Laß meinen Vorsatz nicht so flüchtig bleiben/
Bereite/ stärck/ erhalt/ was du gethan:
Du wollst mich lieber in die Enge treiben/
Wenn ich außtreten wollt von deiner Bahn.
Dein Wille sey mein Weg/ die Regel/ und das Ziel/
Kurtz: Alles sey er mir! Ich will ja nicht zu viel.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arnold, Gottfried. Gedichte. Dichtungen und spekulativ-mystische Schrift. Aus: Göttliche Liebesfunken, Erster Teil. 31. Vorstellung und Verlangen des Göttlichen Willens. 31. Vorstellung und Verlangen des Göttlichen Willens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0001-FD20-F