Morgen-Lied

Sieh, es sind die finstern Stunden
Abermahl verschwunden.
Schwinge dich mit deinen Sinnen,
Eh sie anders was beginnen,
Seele, zu den Himmels-Zinnen!
Gott, von dem das Licht entsprungen,
Dir sey Danck gesungen,
Daß du mich vor Noth und Schrecken
Wollen durch dein Heer bedecken,
Und itzt aus dem Schlaff erwecken.
Meinen Leib und mein Gemüthe
Will ich deiner Güte
Wohlgemeint zum Opffer schencken,
Daß du magst mein Thun und Dencken,
Wie es dir gefällig, lencken.
Was ich sonst, als deine Gabe,
Noch auf Erden habe,
An Vermögen, Glück und Ehren,
Mag sich mindern oder mehren,
Du wirst mirs zum besten kehren.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von. Morgen-Lied. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-4A79-3