[172] Notwendiger Kehrab
Auf aines vngehöbelten Neidigen Schandtichters mutwilliges vnd Ehrrüriges Spottgedicht, von der neulich in verschinenem Sommer zu Strasburg bei jrem Hauptschiessen, gepflegter Nachbarlicher besuchung vnd kurzweil, Ehrvergessener vnd schmälicher weis ausgestraiet.

Sol man dan ainem Wäscher schweigen
Vnd jm nicht seinen Pläuel zeigen?
Sol man aim Narren dan zuhören
Vnd jn nicht wie ain Narren bören?
Ja soll man ainem Schänder schweigen
Vnd jn der schand nicht vberzeugen?
Nain, sonder man soll solchen Plaudrern
Den Pläuel vm den Kopf wol schlaudern
Vnd jnen mit dem Kolben lausen,
Damit sie sich so häftig strausen.
Ja den Schändern sol man jr schänden
Selbs inn jr aignen Busen wenden,
Vnd wie vns lehret Salomon,
Dem Narren antworten zu hon
Nach seiner Narrhait, damit nitt
Er sich für klug halt nach seim sitt.
Derhalben kan ichs nicht erlasen,
Das ich nicht auch meß solcher masen
[173]
Ainem Närrischen Lumpenschwetzer,
Des Lands vnd der Stätt Ehrverletzer,
Der neulich mit aim Schandgedicht
Sich wider fromm Leut hat gericht,
Ja selbs wider sein Nachbarschaft,
Die Stat Strasburg vnd Aidgnosschaft,
Vnd wider vil fromm Redlich Schützen,
Durch sein vnflat sie zubeschmitzen,
Vnd hat also sein Erbar leben
Durch ain Schandschrift an tag gegeben,
Vnd sein wiz ausgschüt mit dem Prei,
Das man jn jzunt kent dabei.
So trett, du Preimaul, nun herfür,
Hör, wie man dir den Prei nun rür,
Du bist fürwar ain sauber Kunt,
Dein Prei hängt dir noch an dem Mund,
Die händ sind dir damit noch bsudelt
Vnd dein Schreiben gar mit verhudelt.
Derhalb geh hin vnd wäsch dich vor,
Vnd komm darnach vnd spiz das Ohr;
Dan man wol wais, das du dich hast
Mit deim Prei drum vermummet fast,
Auf das man dich nicht kennen soll
Vnd dich las laufen durch die Roll.
Drum wäsch dich, eh du jman schändst,
Vnd wisch das gsicht, eh ainen plendst.
Nun, da er dannoch gwäschen ist,
So sicht er etwas Schreiberisch,
Man mus jn dannocht nicht vexiren,
Er kan Notiren vnd koppiren,
Wir möchten sonst vns grob vergessen,
Dan er kain haisen Prei mag essen.
Nun weicht, das man jn sitzen las.
Mein Jackel, was hängt an der Nas?
Wie sollen wir nun Ehren dich,
Das den Prei rürst so säuberlich?
[174]
Gwis must deins Preies ain maul voll haben
Vnd dan zur Schelmenzunft fortraben,
Da krönt dein Nachbaur Murrnarr dich
Zum Obersten Treckrüttler gleich.
Willkomm, du schöner Katverrürer,
Du Oberster Mundpreiprobirer,
Man kent dich Reimendichter wol;
Verzeih mir gleichwol jzumol,
Das ich dich dauz: Ich mus die sachen
Auf gut Schweizrisch mit dir ausmachen.
Jedoch kanst mirs nicht vbel messen,
Diweil ain Schulsack hast gefressen,
Darauf Latinisch stund geschriben:
Tu Asine, der noch bist pliben.
So dauz ich dich auf dein Latein,
Welchs inn deim schandspruch oft mengst ein,
Doch auf gut Schreiberisch verrüret
Als approbiret, Reserviret,
Vnd da du als ain Treckordnirer
Rürst die Zürchische Consecrirer.
Dein Latein komt dich wolfail an,
Weil es auch an deim Prei muß stahn.
Aber du hasts villeicht feciret,
Das kain grob Schweizer es sentiret,
Oder du hast villeicht timiret,
Das man nicht den Katrütler spüret:
Diweil dich dan gibst selbst zu kennen,
Wöllen wir dir dein lob nicht nemmen,
Sonder dich lan den Rüttler pleiben
Vnd von deim gdicht nun etwas schreiben;
Doch auf gut Teutsch vnd kain Latein,
Dan was Teutsch anfängt, soll Teutsch sein.
Wie wöllen wirs aber anfangen,
Das wir nicht vngonst hie erlangen
Von vnserem sauberen Scribenten?
Ich wolt, ich könnt nach Murrnarr senden,
[175]
Dem würd er nicht für vbel haben,
Wann er jm sagt vom Nassen knaben,
Vnd rüfet jm den Wein wol aus,
Oder schickt jm die Säu zu Haus,
Diweil er sein Landsmannus ist
Vnd Zunftbruder zum faulen Mist.
Aber weil wir jn nicht ausgraben,
Mus er mit vns für gut wol haben.
So will ich nun gleich anfangs prangen,
Gleich wie er selbs hat angefangen.
Gros wunder mus ich sagen frei,
Mit gonst, vom Narren vnd seim Prei,
Den er jm hat im Elsaß kocht,
Das er damit die Schweizer pocht.
Dan da er sie sah Hirsprei Essen,
Wolt er jn zu laid Kükat fressen,
Wolt eh zu ainer Kupräm werden,
Dan das er zaigt Schweizer geberden.
Vnd zog dazu kain Händschuch an,
Wie sonst gezimt aim Schreiber dan,
Der zart Händ hat, auf das er nicht
Besudelt sein schön Narrengsicht.
Aber er hat geeilt so sehr,
Damit er zeitlich fertig wer,
Wan die Schweizer von Strasburg kämen,
Das sie sein Thorhait bald vernämen,
Das einen an der Thur vnd Ill
Also der giftig Neid verfüll,
Das jm die Menschlich speis erlaid,
Vnd sich wie ein Gauchkapfer waid,
Oder das jn der Neid so plend,
Das er nicht Kat für Prei erkent.
Seh, des ist sich zu wundern mehr,
Als dis, des du dich wunderst sehr,
Nämlich, das ain Mensch darf aus Neid
Dem andern Menschen nur zu laid
[176]
Aus Menschen zum Katkäfer werden,
Wie man dan sicht an deinen gberden,
Das dir das, so die Menschen speisen,
Mus (o der schand) ein Thirkat haisen,
Wie du es dan sehr oft vergleichst
Vnd an dem Kochen doch oft leugst.
Aber nach Kat stinckt dir dein Maul,
Drum mainstu, aller Prei sei faul.
Wa hastu dein verstand da stecken,
Der all ding wilt so gnau ausecken?
Soll dis ains Erbarn Mans witz sein,
Wie du wilt gsehen sein zum schein,
Vnd machst die Leut zum Viech vnd stir?
Warlich, vor witz wirstu zum Thir,
Vnd ist ains Katrüttlers vernunft,
Welche gehört inn dSchelmenzunft,
Ja einer Roßpräm sie zu steht,
Die inn Roßfeigen nur vmgeht.
Ain schand ists von aim solchen Man,
Der sich nimt für ain Glehrten an;
Glehrte han deiner sehr gros Rum,
Gleich wie des Knoblochs aine Plum.
Im Roßstall magstu han gstudirt,
Daselbs man also Kälberirt,
Vnd nicht bei vernünftigen Leuten,
Die dis nicht für vernünftig deuten
Bistu so mächtig gros erfaren,
Das gantz Länder schiltst vnerfaren,
Vnd waist noch nit, was kurtzweil ist
Wie man diselb zur fräud zurüst?
Vnd das man alsdan vil fürnimt,
Welchs sich zur ander zeit nicht zimt?
Vnd das, wan man ain lad zur fräud,
Sich anders erzaigt als zu laid?
Oder bistu derselb Fantast,
Dem dWitz thut so gros vberlast?
[177]
Das sie dich vor ängstigen anschlägen
Nicht lachen laßt, noch fräudig regen?
Man sicht wol nain an deim gedicht,
Das du nicht hast so ernsthaft gsicht,
Weil eh zu Kükat machst den Prei,
Nur das du habst zu Kälbern frei,
Sonder aus angenommenem Neid
Hassest die kurtzweil frommer Leut,
Vnd thust wie alle giftig Spinnen,
Die das gut inn gift kehren künnen,
Vnd nimmer jnen gfallen lasen,
Was dise machen, die sie hassen.
Aber der Gneidet pleibt zu laid
Dem Neider, das er drob abwaid.
Ja, bistu also hoch erfaren,
Das du vil Völcker hältst für Narren,
Vnd waist nicht oder wilt nicht wissen,
Warum angsehen sind die Schiessen,
Vnd wie man gmainglich drauf erscheint,
Nämlich als Nachbarn vnd gut Freund,
Mit allerhand erfundner fräud,
Zu bzeugen all Gutwilligkait?
Ja, bistu also glidert wol,
Das du hältst jderman für Toll,
Vnd waist nicht, das es nicht ist Neu,
Zu wetten auf ain haisen Prei,
Inen an weit ort Warm zu lifern,
Dan solchs noch gmain ist vilen Schiffern
Vnten am Rein vnd Möranstösen,
Wie ich wüßt vil Exempel dessen.
Aber was darf mans vil bewären?
Wie mancher Bot kan dirs erklären,
Das er auf wettung hat inn Eil
Warm Speis gebracht vber vil meil?
[178]
Ja hetst nur ain alt Weib gefragt,
Es het dir vileicht auch gesagt,
Das gleicher gstalt vor huntert Jaren
Die von Zürch sint gen Strasburg gfaren,
Vnd wiwol auch weis Leut da waren
Vnd mehr, als du, Nasweis, erfaren,
Waren sie doch nicht Tadelsüchtig,
Das sie gleich hilten für gantz nichtig,
Was zur vbung, stärck, gschwindigkait
Vnd Nachbarlichem willen lait.
Auch, wie sehr es dich nun vertris,
Vnd ob der Prei dirs hertz abstis,
So ist es dannoch wunderlich,
Inn kürtz zuthun ain solchen strich,
Nämlich, auf treisig Teutscher Meilen
Inn neunzehen stunden ereilen,
Fürnämlich durch solch gfärlich Flüß,
Wie Limmat vnd der Rein ist gwis.
Dan was selten pflegt zugeschehen,
Das ist auch wunderlich zusehen,
So wol als dis, welchs vor nie gschah
Oder welchs mancher vbersah.
Troz aber, bist so hoch erfaren,
So wett ich mit dir auf den Narren,
Wa mir ernennst an Ill vnd Thur,
Der desgleichen Schiffart erfuhr,
Vnd solchs zuthun hab vnterstanden,
Als hie die Zürchisch Bundtsverwanten.
Wan es dir dan vngwonlich war,
Was schiltst dus dan so hönisch gar?
Oder schmackt dir nichts als dein Feigen,
So wolt ich, das dus müst bezeugen.
Jdoch, weil die Schiffart verachtst,
Denck ich, das du es drum verlachst,
Diweil du mit geschwinderen griff
Fuhrest inns Branden Narrenschiff
[179]
Inn Narragoni vnd Schlauraffen,
Da du dan allzeit hast zuschaffen,
Vnd im Hafen rürst den Compaß,
Davon dir voll ist Mund vnd Nas.
Vor solcher deiner Narrenfart
Verstehst nicht, wa der Weis hinfahrt,
Vnd nicht desminder, ob dir auch
Der Neid zerreissen solt den Bauch,
So must dein hertzenlaid doch sehen,
Das solche Schiffart ist geschehen,
Vnd zur not, wa es Got thät schicken,
Noch möcht ainmal zum besten glücken,
Vnd je gschwinder die Schiffart ist,
Je laider gschicht dir auf deim Mist,
Vnd je stärcker die Schweitzer rudern,
Je meh mus dich der Neid erschudern.
Würd doch dein armer Neid nit hindern,
Das Nachbarn jren willen mindern,
Vnd freuntlich raisen nicht zusamen,
Welches kain fridsam Leut verdammen
Dan solch Misthummeln, wie du bist,
Die stäts vnruig sint im Mist
Vnd gern haben, das der Kat stinck
Vnd alles inn ain haufen sinck.
Ei liber schöner Guck inn Hafen,
Was mainstu dan mit deinem strafen?
Mainst, das vm dein Preimaulitet
Gehalten werd darinn für schnöd
Die Gsellenschiffart zu den zeiten
Bei vernünftig erfahrnen Leuten?
Nain, sonder man wurd sie mehr achten,
Je meh solch Neidhund sie verachten,
Diweil weis Leut der Neid nicht plend,
Sonder sehen auf das gut End,
Welchshalb die Schiffart an war gsehen,
Als vm Freuntschaft, so nit zuschmehen.
[180]
Zu dem, allweil der Rein wurd reissen
Vnd die Limmat jr Tück beweisen,
Allweil wurd man die Schweizer loben,
Das sie, vngeacht baider toben,
Baid Flüß hant jnen gfolgig gmacht
Inn eil durch streng arbaitsam macht,
Durch Handvest vnvertrossenhait,
Wie dan gezimt Aidgnossen Leut,
Sintemal man nicht hat erfaren,
Das ob der Ill vor disen Jaren
Solch Wagstück Leut begangen haben
On die, wie dus nennst, Schweizerknaben.
Du magst sie spotsweis Knaben haisen,
Seh, ob sie nicht den Man beweisen?
Doch haben sie des Worts kain schand,
Dan jr Vorfahrn warn also gnant
Von wegen jrer jungen Manschaft,
Die sie prauchten zu schuz der Landschaft.
Auch haben deines gleichen Gsellen
Wol inn verloffenen Krigsfällen
Mit Plutig Köpfen oft erfahren,
Was die Schweizer für Knaben waren
Vnd solch Manhait sie noch erhalten,
Diweil sie folgen jren Alten,
Vnd was diselben thaten Redlich,
Demselbigen nachsetzen waidlich,
Wie sie dan auch die Schiffart han
Den liben Alten nachgethan,
Welche darum kain Narren waren,
Wie du Narr sie schiltst all für Narren;
Diweil kainer, der vnerfaren,
Durch solche gfar würd sicher faren.
Oder schiltst Närrisch du all Alten?
So seh, wie solches magst erhalten
Daheim bei deiner Priesterschaft,
Die nur am alten won stäts haft.
[181]
Aber was darf ich erst vil wort
Mit dir zerprechen an dem ort?
Dan wan ich auf dein Lumpengflick,
Welchs tausent inn das huntert stück,
Solt antworten von stück zu stück,
Wann würt ich färtig mit deim strick?
Man wurd mainen, ich tobt mit dir,
Derhalben will ichs kürzen mir
Vnd antworten auf etlich schmach,
Die wol verdinten gröser Nach.
Du nennst nach deiner Grabeseltet
Das Schiessen zu Strasburg ganz schnöd
Ain Triumpf vnd ain Jubeljar:
Ei, wie trifft dus bei ainem har
Ja mit der Nasen inn den Mist.
Zwar mir nicht lib vm wenig bist,
Deinthalben, der dich Römisch nennst,
Vnd andre Religion sonst schändst,
Das du das Schiessen rümst so sehr
Vnd gibst jm Hailig Römisch Ehr,
(Wa anderst aim zur Ehr geraicht,
Do man mit solchem ain vergleicht);
Ist dir Strasburg jz worden Rom,
Da jder, wie man maint, würt fromm?
Wie wilt dan deren widerstreben,
Die dir kan bösen Ablas geben?
Waist nit, wan sich der frosch willsträussen
Gen dem Ochsen, mus er zerreissen?
Ei, wie hast dich, du mein Koppist,
Der sonst jm Prei verbissen bist,
So grob verred jm Jubeljar,
Welchs dich noch pringen möcht in gfar,
Wan dich zu red dein Pfarrher stelt,
Warum Strasburg für Rom hast gzehlt,
[182]
Diweil allain das Hailig Rom
Hat macht zu ainem Jubelkrom,
Vnd du wolst ain Neu jrtum dichten,
Nach Strasburg die Walfart zurichten?
Oder warum dir hat ain Schiessen
Ain Jubeljar nun haisen müsen?
Vnd also Weltlich Fleischlichait
Vergleichst mit höchster Gaistlichait?
Dan man möcht dencken, wie auf Schiessen
Man nach den Plättern pflegt zu schiessen,
Also schieß man im Jubeljar
Nach Seckeln, biß sie werden klar,
Welchs wer ain grose Ketzerei,
Dahin dich prächt der Neidig Prei.
Aber such inn deim Formular,
Da findst entschuldigung gleich par,
Das, als es schribst, nit haim seist gwesen
Vnd von S. Vrbans plag warst bsessen,
Welcher Hailig dein Nachbar ist
Vnd dir oft vnders Hütlin nist,
Vnd fürnämlich dich häßlich ritt,
Als deinen Prei hast ausgeschütt,
Vnd also nicht wußst, was du klafst
Vnd wie dus mit der Nasen trafst.
Darum du wol ain bus verschuldst,
Wa anders du es nur geduldst.
Derhalben, wan ich Bapst solt sein
Im Jubeljar, welchs du führst ein,
Legt ich dir auf kain ander Bus,
Als legt ain Säustrick dir an fus
Vnd hing ain Küschwantz dir auf dprust,
Vnd prent mit deim Prei, deim vnlust,
Dir hais ain Zeichen inn den Backen,
Da müst du gnug an dein Prei schmacken
Vnd rüren dein Petrolium,
Vnd zihen zum Triumpf herum.
[183]
Seh, werst nit auch wol eingeweihet?
Solch Weih kain Bischof dir verleihet,
Vnd ist vil schärpfer als die Weih,
Die du zu gibst dem haisen Prei,
Da du schreibst, das man jn thät machen
Aus Hirs, kat, Milch, trei gweichten sachen.
Pfei aus der schand, du Erzvnflat,
Solst du haisen geweicht den Kat?
Hältst also dein Religion,
So magstu zu den Säuen gohn,
Da findstu gnug derselben Weih,
So wont ain Sau der andern bei.
Hie sicht man dein schön erbar leben
Vnd was auf dein Wort ist zugeben.
Dan wan ain ehrlich Ader hetst,
Würdst schämen dich, das solches redst,
Gschweig das solchs schriftlich straiest aus
Vnd wilt dazu gerümt sein draus,
Darum würd man mir hie verzeihen,
Das ich so grob dich mus entweihen,
Dan die Laug mus sein wie der Kopf,
Der Keiel wie am Ast der Knopf;
Ich mus die Mistflig Mistflig nennen,
Damit man lehr jr art erkennen,
Ich mus aim solchen Grobian
Die sach grob geben zuverstahn.
Billich, was ainer eingprockt hat,
Das er sich dessen auch freß satt,
Wie ainer rüfet inn den Wald,
Das es jm auch so widerhalt.
Jdoch, wo dich des wolst beschwären,
Magst dich inn kurzem des erklären,
So wollen es verbessern wir
Vm etlich stück zum besten dir.
Aber es daucht mich gnädig gnug,
Diweil du so gar grob on fug
[184]
Als der gröbst Baur, der nichts mag wissen,
Vergleichst dem Jubeljar das Schiessen.
Was ist für gleichait zwischen baiden?
Inn aim sind sich kurzweil vnd freuden,
Im andern der gröst ernst sich find,
Da man bereuen soll die Sünd,
Da mancher krazt im Kopf der Bus,
Wann er so vil Gelts opfern mus.
Inn aim Gaistlich vbung bestaht,
Im andern Krigisch vbung gaht;
Inn aim kurzweilt man vm sein Gelt,
Im andern man ain Bus drum stellt;
Inn aim, wann ainer etwas gwinnt,
Sein sazgelt wider er verdint,
Im andern mus man Gelt einbüsen
Vnd darfür Brief vnd Plei genisen;
In aim gwinnts, der am besten schießt,
Wann er schon nicht vil Gelts einbüßt,
Im andern, wer am besten zahlt
Gewinnts, wie vbel er sich halt;
Inn aim sucht man nur guten willen,
Im andern den Geizsack zufüllen.
Sichst also, liber Jubelman,
Das dein gleichnus geht eben an
Gleich wie der Prei zu deinem Kot.
Derhalben thät es jz wol Not,
Wir hetten mit dir vnser Jubel
Vnd zögen dir an aine gugel
Vnd setzten auf ain Esel dich,
Der gspalten wer fein hindersich,
Vnd geben dir in dHand sein schwanz,
Krönten dich mit aim Nesselkranz,
Schmirten mit deim Prei dir den Rüssel,
Zulecken allzeit etlich bissel,
Schickten dich auf S. Lienhart fort,
Der dir austrib dein Lästerwort
[185]
Vnd den Narren, der dich besizt
Vnd also auf dem Esel plizt,
Auf das du lehrntest baß erkennen,
Wie ain Hauptschiessen sei zunennen,
Nämlich ain Nachbarliche fräud
Vnd nicht ain Römisch Jubellaid.
Oder sind Schiessen Jubeljar,
So sind jr warlich vil im Jar
Auch bei denen, die Römisch sind,
Davon der Bapst doch nichts gewinnt.
Dan die von Strasburg haben nitt
Erst angefangen disen sitt.
Er war, eh deines gleichen Narren
Konten den Prei im Hafen scharren.
Aber den Namen köntst baß geben
Den Kirchweihen, darauf jr leben,
Das sind die rechten Jubeltag,
Da recht regirt Sant Vrbans plag,
Da geht es zu ganz ordenlich,
Wie etwan hab gesehen ich
Auf dem schönen Zabern Meßtag
Vnd andern, die ich nun nicht sag.
Aber du merkst es on die Schrift,
Nämlich die dein Sant Vrban stift.
Nun, dis sei gnug vom Jubelfest,
Davon du drum tribst so vil Fest,
Diweil nach deinem Teufelsneid,
Der vns auch stets vergont die freud,
Nicht sehen magst, das Nachbarleut
Freundlich zusamen kommen heut,
Bsorgst, das ander Leut freuntlichkait
Dir, Schadenfro, geraich zu laid.
Oder mainst, das vileicht solch Leut
Nicht werd sind, das sie han solch freud,
So würd des Weer dir geschehen,
Das solche Leut must frölich sehen
[186]
O, wie fro sind wir arme Leut,
Das du nicht Bapst bist worden heut,
Du hetst gebotten sonst beim Bann,
Das die Bauren kain Schiessen han
Vnd das sie auch nicht lachen solten,
Dan wan sie dich anlachen wolten,
Dich nämlich, mit deim Prei beschmirt,
Der vnter freud den Neid gern rürt,
Ja, das kain Baur kurzum nicht hust,
Wie sehr auch rüttelst deinen Wust.
Wann du ain Fürst im Elsas hißst,
Gleich wie nur ain Calmäuser bist,
So hettest du zerstöret zwar
Dises Strasburgisch Jubeljar.
Derhalben sind ganz fro die Schützen,
Das du nichts kanst als Federspitzen
Vnd Kat schlecken für Dinten lecken,
Welchs sie dir gar wol lasen schmecken,
Vnd wollen dir zu dank bald schicken
Ain Karch voll, tapfer dran zuschlicken.
Ich wolt, wer freud vergont den Freunden,
Das er alls laid erführ von Feinden,
Vnd wer nicht gern sicht Leut beisamen,
Das er ganz ainsam müßt grißgrammen,
Vnd wer niman mag frölich schauen,
Das er jm selber wer ain grauen.
Dan des ist werd solch Teufels art,
Das jren, was jm, widerfart,
Nämlich, das, weil sie fräut das laid,
Sie sitz inn später traurigkait,
Vnd müs ertauben vnd erplinden,
Ander Leut freud nicht zu empfinden;
Wie dich der Neid dan hat geplend,
Das du nicht hast die Ehr erkent,
Die ain Statt Strasburg hat bewisen
Willig alln Fremden auf dem schiessen,
[187]
Auch dir, der dus vnwürdig warst,
Wie du es jzunt offenbarst.
Derhalben sagt man recht vom Neid,
Er steh auch inn vndankbarkeit
Vnd sei wie ain stinkendes faß,
Welchs alls erstänck, was man drein faß,
Das ist, verkehr die Gutthat auch
Inn böses, nach der Spinnen prauch.
Ain solches stinckend Faß du bist,
Gschissen voll Neid, des Teufels Mist;
Drum kanst nichts anders von dir speien
Als Teufelskat, schand, Maledeien.
Dan ist das nicht ain Teuflisch Schänder,
Der schänden darf ganz Stät vnd Länder
Vnd aine Hohe Oberkeit,
Die ain glid ist des Reichs gefreit,
Vnd er doch selbs will sein ain glid,
Schänd also selbs das Reich damit?
Diweil aber du Reichsverletzer
Bist ain Koppist vnd Gerichtsschwetzer,
So soll dir billich sein bekant,
Was für straf gebürt auf solch schand,
Vnd denen, die Schmachschriften dichten,
Vnd schmählich des Reichs Ständ ausrichten,
Nämlich das man sie strafet gleich
Wie die Aufrürer inn aim Reich,
Diweil sie durch jr Zung vnd schreiben,
Wie jene durch gwalt, aufrur treiben,
Vnd vnterstehn durch jrlos schwetzen
Die Leut inn ainander zuhetzen,
Vnd durch der Ständ verklainerung
Zu trennen der Ständ ainigung,
Wie dan du Lugentrüssel thust,
Inn dem du aufschütst deinen Wust
Wider die Ehrende Ammaister
Von Strasburg, die du nennest Kaiser,
[188]
Ja Monarch, so herschen allain,
So doch allda herscht die Gemain.
Entweder nicht du, Munaff, waist,
Was recht das Wort Monarcha haißt,
Bist also der gmalt Schulsackesel,
Welcher kain Kraut kent als die Nessel,
Oder du thust es nur zu schmach,
Verdinst deshalb wol ain scharf rach,
Das dein Monarch der Henker wer
Vnd lehrt dich tadeln des Reichs Ehr.
Dan Strasburg ja jr Freihait hat
Von Kaisern, wie ander Reichstat,
Das sie jr Oberkait besez,
Doch nit zu Nachthail des Reichs Gsez,
Wie du Neidhund führst ain gebell,
Als ob sie die Welt fressen wöll,
Sonder dem Reich zu Ehr und nuz
Vnd jrer Vndertanen schuz.
Darum sind jr die freihait geben,
Deren sie, Gotlob, noch geleben,
Dir vnd deins gleichen zu aim Dorn
Inn Augen vnd zu laid dem zorn.
Dan niman haßt die Oberkait,
Als der sich legt auf vppigkait,
Gleich wie kain Vogel haßt das Licht,
Als der auf Diebstal ist gericht.
Oder, du Neidisch Teufelsgfider,
Ist dir die Person so zuwider,
Die damals hilt das Regiment,
Als man das Schiessen hat vollend,
So zaigst du wol dein Neidig art,
Die sich an vnschuld auch nicht spart
Vnd nur haßt, was nicht ist jrs gleichen,
Als die Frommen vnd Tugendreichen.
Dan, was hat sie doch durchs ganz schiessen
Gethan, welchs jman möcht verdriessen?
[189]
That sie nicht freuntlich sich erweisen
Allen fremden, wie sies noch preisen?
Hat sie nicht selber mit geschossen
Vnd gleiches vortails mit genossen?
Wa hat sie sich erzaigt beschwärlich?
War sie nicht allen Schützen Ehrlich,
Also das sie sich hant gefräut
Ab seiner gegenwärtigkait?
Was darfst du sein dan so vergessen,
Der auf dem Schiessen selbs bist gwesen,
Vnd hast solch freundlichkait gesehen,
Das dus ain Monarchi darfst schmehen?
(Dan ainem geben höhern Namen,
Als aim gebürt, haißt ain beschamen.)
Du Neidhund waist wol glegenhait,
Was Strasburg hab für Oberkait,
Vnd das kain Monarchi da sei,
Sonder die Gmain regir da frei,
Auch das nicht ain Person allain,
Sunder die Burgerlich Gemain
Dis ehrlich Schiessen an hab gsehen,
Nach dem es etlich mal geschehen,
Das jnen etlich Stätt vnd Ständ
Han, wie präuchlich, Kränz zugesend,
Auch neulich auf dem Wurmsisch schiessen,
Die sie dan nicht verwelken lisen,
Sonder sie prachten an den tag,
Wie jr Ausschreiben solchs vermag.
Noch speit dein Käl gift wie ain schlang,
Welche erstecken solt ain strang.
Aber was soll ich ernst vil prauchen
Mit Narren, die man nur soll stauchen,
Ich mus darfür deinr thorhait lachen,
Das du mainst, es kön sonst nit machen
Ain Oberkait jr ainen Namen,
On wan er dSchüzen rüf zusammen,
[190]
Als ob nicht ander thaten weren,
Die dis Hoch Amt nun längst her ehren,
Vnd Strasburg nit längst het ain Namen,
Eh je die Schiesen noch aufkamen.
Da sicht man dein Nasgrose wiz,
Wie du seist so erfaren, spiz,
Minder als Ruprechtsauerbauren,
Die meh inn jrm Schulthais erdauren,
Vnd du wilt, wais nit wo, sein gwesen,
Weit vber Ruprechtsau gesessen,
Als inn Narrwon vnd inn Narrweden,
Vnd kanst nicht baß von sachen reden,
Warum ain Weise Oberkait
Solch kurzweil anricht vnd berait,
Nämlich zu guter freuntschaft pflanzung
Vnd Nachbarlicher lib ergäntzung.
Haißst du dan nit ain schlimmer Schuster
Vnd ains Neidigen Narrens muster?
Ich seh wol, du dörfst auch wol schlisen,
Wan nun dein Landfürst hilt ain schisen,
Das ers vonwegen Namens thät.
Auf das man von seim Namen Red,
Gleich wie Kinder jr Namen graben
Inn Wänd vnd Glocken, jn zuhaben.
Ei, wie hast dus so fein getroffen,
Ei, das man zind dem Herren schlofen.
Damit ain schläflin er drauf thu
Vnd las der Wiz ain wenig Rhu.
Ich glaub, du mainst, aim jeden sei
Wie dir, Kathan, mit deinem Prei,
Den du darum hast angericht,
Zusagen von deim Predigedicht,
Wie man im Elsas find ain Schreiber,
Der maisterlich zerrür die Kleiber,
Vnd welcher Saursenf machen wöll,
Das er dasselb Preimaul bestell,
[191]
Der könn jm schaffen ainen Namen
Inn vergleichung der ding zusammen,
Den Kat zum Prei, Triumpf zum schiessen,
Vnd kurzum des Haupts zu den süsen.
Der würd noch inn die Chronich kommen,
Wie er die Zürcher nahr hab gnommen,
Vnd sein pro rei memoria
Der ewig Thor inn Moria.
Dan welcher nicht berümt mag werden
Durch ehrlich Thaten hie auf Erden,
Der sucht durch vnehr ainen weg.
Auf das man von jm sagen mög.
Wie diser, der ain Kirch verprant,
Damit sein Namen würd bekant.
Also hast du die Leut geschänt,
Auf das man dich Schandvogel kent
Vnd ain Vorbild der Schänder würst,
Die schand finden, darnach sie dürst,
Die man am schänden kennen kan,
Das sie auch vm mit schanden gahn.
Aber solch Schänder nichts meh kränkt,
Als das jr falsch Zung nichts verfängt,
Vnd hat an Frommen minder kraft,
Als wan ain Pfeil auf Eisen haft,
Oder als wan ain Wespe kummt
Vnd auf vnd ab lang vmher prummt,
Vnd sich zu lezt stoßt an die Wand,
Vnd fällt herab on widerstand.
Also was hilfts dich, Hurnaus thumm,
Das du lang humst vnd prummst herum
Mit schelten an standhaften Leuten,
So es für Prämenschnurren deiten?
Was schads aim Marmolstainin Bild,
Wans ainer gaiselt oder schilt?
Vnd was hat es dem Mör geschad,
Das es Xerxes gegaiselt hat?
[192]
Also was mag dein schmach verdunkeln
Bei hohen, die alles verfunkeln?
Was reibst dich an die Oberkait,
An deren man die Köpf lauft prait?
Waist nicht, wer vbersich will hauen,
Dem fallen die Spän inn die Augen,
Vnd das man sich an Hecken reißt
Vnd an den Niderm gras bescheißt?
Solchs vnd dergleichen, schöner Aff,
Solst, eh du schribst, han wol begaft,
Weil du so weit wilt gwandert haben
Auf deim Handwerk der Nassen knaben,
Das du mainst, andre Nationen
Allzait wie Schnecken dahaim wonen,
So doch inn die fürnemste Land
Die Schweizer werden in Krig gsand,
Inn die Land nämlich, da, du Narr,
Selbs achst, das man mehrthails erfahr.
Vnd ist solch erfahrnus im Krig
Mehr als wan müsig man vmzüg
Mit sicherhait inn Venus Haus,
Vnd pring fremd sitten dan heraus,
Könn, wie jr Kunden, prächtig schwetzen
Von Narrentäding vnd von Metzen.
Solches verderbt die alte Sitten,
Welchs die Schweizer han stäts vermitten
Vnd darum noch mit alten Präuchen
Iren Vorfaren Lob erraichen.
Deshalb solt man ausläuten dir,
Da du pringst Hemd vnd Socken für;
Dan wer wais nit, das Schweizerland
Hart Volk ziecht, wie auch ist das Land?
Aber nach deiner Schreiber art,
Die man ziecht auf dem Küssen zart,
Wilt du von andern auch vrtailen,
Gleich wie dein Weib mit dir mus gailen,
[193]
Vnd dir das Hemd ins Bett warm pringen
Vnd die Nat rain an socken zwingen.
Drum läutet jm nur all Säuglocken,
Das man ausläut die Schreibersocken,
Diweil er sorg trägt für die füs
Vnd für die Händ nicht, die er bschiß,
Als er, wie er von sich selbs meld,
Schob Kükat, mit erlapp, inn d zelt.
Dis iß wol, wie schreibst, leckerei,
Vnd aine schleckhaft schälkerei,
Welche die Schweizer sehr vexirt,
Diweil jn du hast angerürt.
Dan welcher ist, den nicht verdrießt,
Wann ainer Kat zu laid aim frißt?
Du hetst noch wol ain andern bossen
Können reissen den Eidgenossen,
Wan du das Maul hetst gnommen voll,
Vnd an die zelt gespritzet wol.
O wie hetten sie gzörnt dazu
Vnd dir vil gwünscht aus dem Land Mu.
Ich wolt zur gdächtnus auf den Maien
Dich lan inn Küleim contrafaien,
Vnd dein Nas gar schön drein visiren,
Ja, dich gar damit Balsamiren,
Dan du bist mir nun nicht meh fail,
Weil du bist so bossirlich gail,
Gewis man dich zuprauchen hat
Für ain kurzweil vnd vnflats Rhat,
Vnd hettens die von Strasburg gwißt,
Sie hetten wol ains Narren gmißt,
Vnd dich damals behenkt mit Schellen,
Diweil du doch kanst Reimen stellen;
Nicht, das ich dich vexiren thu,
Dan du bist mir zu lib darzu.
Jdoch darf ich dich wol vexiren,
Dan du laßst mir noch nicht mandiren,
[194]
Gleich, wie du sagst, das man mandirt,
Das man die Fremde nicht vexirt,
Welches doch erst sehr billich wer,
Vnd anderswo ist präuchlich sehr.
Wo anders bist inn Fremde gwesen,
Wie du dich mächtig ausgibst dessen,
Da man die Fremde soll empfangen,
Wie man von jn will gonst erlangen:
Vnd welchen Prei selbs nit magst fressen,
Sollst auch aim andern nicht zumessen.
Wolan, ich halt lang auf dein lib,
Dein Prei würd schir vom rüren trüb,
Pringt dir, Katrüttler, schir den schnuppen,
Mein, wolst jn ain klains vbersuppen,
Weil der Mundpreicredenzer bist,
Ob er Prei oder Kat nun ist.
Gleichwol verzeih mir mein vnglimpf,
Das ich zu bekant mit dir schimpf.
Ich maint es gut, on scherzen frei,
Dich auszuwäschen von deim Prei,
Dan mich gedauret hast gar fast,
Das dich damit verwüstet hast
Vnd verglichen die Menschenspeis
Zum Viechkat, vnflätiger weis.
Auch das die Schiffart, rümlich gschehen,
Darfst vngegründter sachen schmehen
Vnd thun wie der Neid, so nur lacht,
Wan ain Schiff vntergeht vnd kracht.
Auch das schiessen, bedacht auf freundschaft,
Hässig deiten auf troz vnd feindschaft,
Auch deine aigne Nachbarschaft
Schänden aus Neid ganz lugenhaft,
Vnd beschmaisen mit Neidig gift
Ain Oberkait, vom Reich gestift.
Ja, allenthalb erzaigst dein Neid
Vnd dein lust zur vnainigkait.
[195]
So mußt ich dem Bellenden Hund
Ja stopfen mit seim Prei den Mund.
Vnd jne zalen mit der Münz,
Mit der er andern zalt die zins.
Hetst du gespart den Atham dein,
Damit dein Prei zuplasen fein,
Vnd dein Maul gestopft mit deim Kat,
Het ich dir nicht thun dörfen Rhat
Mit ainem Katgschmirten Gebiß,
Welchs dein zung hilt im zaum gewis,
Wiwol inn manchem Wort vnd stück
Sie wol verdinet ainen strick,
Fürnämlich, da du treibst dein gspött
Mit Oberkait der Land vnd Stätt,
Vnd gern wolst die lib Eidgnosschaft
Verklainern bei der Nachbarschaft.
Waist nit, wer wol redt, hört auch wol;
Jder, wie er säyt, mäyen soll?
Wan die Hurnaus die Binen plagt,
Würd sie von Binen auch gejagt.
Wan du werest ain erbar Man,
Nämest dich nicht des schändens an,
Niman het dich ain Narren gschäzt,
Wan nicht geredt hetst vnd geschwezt.
Wan die Buzschär aufreißt das Maul,
So sicht man erst, das sie stinkt faul.
Aber villeicht wolst aim hofiren
Mit deim Prei rüren vnd kälbriren,
So hast dus mächtig gut gemacht,
Das man jetz allenthalb dein lacht,
Das ain Muck will ain Seul vmstosen,
Die sie doch aufrecht stehn mus losen,
Vnd will sein arm Rachgir vnd Neid
Beweisen in dem, welchs nichts deit.
Deshalben mußt man dich bekräntzen
Mit Dannzweigen vnd Eselsschwänzen,
[196]
Vnd dich ausstreichen vnd schön molen
Mit deinem Prei, mit speck vnd Kolen.
Ich hab die Sau, darein du stichst,
Nicht können bschären, wie du sichst,
Sonder im Sauschären vnd stechen
Wollen wir dich den Maister rechen,
Du stichst weit hinein inn aim Jor,
Stech jmmer fort, sie lauft empor.
Aber die Sau mußt sengen ich,
Die schick ich dir jetz zu dem stich,
Vnd will himit geworfen han
Vnter die Hund, so bellen an,
Vnd welcher würd getroffen hie,
Der mag sich lasen hören frü,
Den wollen wir als dan aufs frisch
Empfangen auf grob Schweizerisch.

Syr. XII.

Ain falsch Neidisch herz ist wie ain Lockvogel auf dem Kloben, vnd lauret, was er schänden mög. Dan was er guts sihet, deutet er aufs ärgst, vnd das best schändet er aufs höchst. Hüt dich vor solchen Buben, sie haben nichts guts im sinn.

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TextGrid Repository (2012). Fischart, Johann. Verserzählung. Das Glückhafft Schiff von Zürich. Notwendiger Kehrab. Notwendiger Kehrab. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A7B3-5