Amor, besänftigt

Amor zürnt, ich soll nicht trinken,
Lieben soll ich nur!
Sich betrinken, sagt er, wäre
Gegen die Natur.
Kluge Männer, sagt er, lieben
Für das Vaterland;
Dumme Männer, sagt er, trinken
Sich um den Verstand.
Amor, sag' ich, lieber Amor!
Zürne nicht so sehr!
Wie gerufen kommt Belinde
Zu der Kelter her!
[183]
Eine hohle Hand zu machen,
Lernet sie von mir;
Süßen Most damit zu schöpfen,
Lernet sie von mir!
Lieben will ich, und auch trinken:
Aus der hohlen Hand
Meiner zärtlichen Belinde
Trink' ich mir Verstand!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Neue Lieder. Amor, besänftigt. Amor, besänftigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DAE2-4