Sonnet
Auf eine schlitten-fahrt

C.H.v.H.


Ist das nicht Flavia/ die sich bey trüber nacht
Läst in der rauhen lufft und auff dem schlitten führen?
Will sie den weissen schnee mit ihren rosen zieren?
Und wird zu winters-zeit der lentz herfür gebracht?
Sie ists/ ich kenne sie aus ihrer augen pracht/
Die stralen lassen sich als neue sterne spüren/
Und was mir stets mit recht zu loben will gebühren/
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Hat meine feder stumpff/ und mich itzt stumm gemacht.
Wird aber auch der schnee vor deinen augen fliessen?
Den augen, welchen geist und hertzen schmeltzen müssen/
Für denen eiß zergeht/ und eisen selbst zerbricht?
Nein. Ist der brüste schnee so lange liegen blieben/
Und hat den weissen glantz dein auge nicht vertrieben/
So schmeltzet es gewiß den schnee der strasse nicht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. Gedichte. Gedichte aus Neukirchs Anthologie, Bd. 1. Galante Gedichte. Auf eine schlitten-fahrt. Auf eine schlitten-fahrt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6B4B-F