An Flavien/ als sie etliche lieder von der welt eitelkeit sang

C.H.v.H.


Wenn dein rubinen-mund die eitelkeit der erden/
Den glantz/ durch welchen hier so viel betrogen werden/
Geliebte Flavia/ uns vor die augen legt/
So weiß ich offtmahls nicht/ wofür ich dich erkennen/
Ob ich dein wesen soll gött- oder menschlich nennen;
So hefftig wird mein geist durch deinen thon bewegt.
Mich dünckt/ die engel selbst die fahren auff und nieder/
Und hören gantz bestürtzt die angenehmen lieder.
Ihr nectar ist/ was itzt aus deinen lippen fährt.
Ich fürchte gar gewiß/ sie werden dich entführen/
Mit deiner liebligkeit ihr reines chor zu zieren.
Denn deiner weisen ist kein irrdisch ohre werth.

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von. An Flavien [1]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6C2D-7