[Für Wilhelmine von Kleist]
[Frankfurt a.d.O. 1791?]
Dein treuer und aufrichtiger
Bruder und Freund
Heinrich v. Klst.
[Frankfurt a.d.O. 1791?]
Dein treuer und aufrichtiger
Bruder und Freund
Heinrich v. Klst.
Geschöpfe, die den Wert ihres Daseins empfinden, die ins Vergangene froh zurückblicken, das Gegenwärtige genießen, und in der Zukunft Himmel über Himmel in unbegrenzter Aussicht entdecken; Menschen, die sich mit allgemeiner Freundschaft lieben, deren Glück durch das Glück ihrer Nebengeschöpfe vervielfacht wird, die in der Vollkommenheit unaufhörlich wachsen, – o wie selig sind sie!
[Wieland]
[Potsdam, 1798?]
[Eintrag im Koppenbuch der Hampelbaude]
H.K.
H.K.
Berlin, den 11. April 1801
Heinrich Kleist
Tue recht und scheue niemand.
Mit dieser hohen Lehre, welche Sie zugleich in der Demut und im Stolze, über Ihre Pflichten und über Ihre Rechte unterrichtet, erinnere ich Sie zugleich an die christliche Religion, an eine gute Handlung, an einen schönen Abend und an Ihren Freund
Heinrich Kleist, aus Frankfurt a/Oder.
Dresden, den 17. Mai 1801
Jünglinge lieben in einander das Höchste in der Menschheit; denn sie lieben in sich die ganze Ausbildung ihrer Naturen schon, um zwei oder drei glücklicher Anlagen willen, die sich eben entfalten.
Berlin, den 11. August 1804
Wir aber wollen einander gut bleiben, Heinrich Kleist
Wo die Nebel des Trübsinns grauen, flieht die Teilnahme und das Mitgefühl. Der Kummer steht einsam und vermieden von allen Glücklichen wie ein gefallener Günstling. Nur die Freundschaft lächelt ihm. Denn die Freundschaft ist wahr, und kühn, und unzweideutig. –
H.K.
Dresden, Mai 1808
H.v. Kleist
Kleines, hübsches, rotköpfiges Lorchen! Ich wünsche dir soviele Freuden, als Schlüsselblumen in dem großen Garten blühn. Bist du damit zufrieden? – Und auch einen hübschen Maitag, um sie zu pflücken!
Dresden, den 12. Juni 1808
H.v. Kleist
(als sie die Kamille besungen wissen wollte)
[Dresden 1808]
H.v.K.
Mein Jettchen, mein Herzchen, mein Liebes, mein Täubchen, mein Leben, mein liebes süßes Leben, mein Lebenslicht, mein Alles, mein Hab und Gut, meine Schlösser, Äcker, Wiesen und Weinberge, o Sonne meines Lebens, Sonne, Mond und Sterne, Himmel und Erde, meine Vergangenheit und Zukunft, meine Braut, mein Mädchen, meine liebe Freundin, mein Innerstes, mein Herzblut, meine Eingeweide, mein Augenstern, o, Liebste, wie nenn ich Dich? Mein Goldkind, meine Perle, mein Edelstein, meine Krone, meine Königin und Kaiserin. Du lieber Liebling, meines Herzens, mein Höchstes und Teuerstes, mein Alles und Jedes, mein Weib, meine Hochzeit, die Taufe meiner Kinder, mein Trauerspiel, mein Nachruhm. Ach Du bist mein zweites besseres Ich, meine Tugenden, meine Verdienste, meine Hoffnung, die Vergebung meiner Sünden, meine Zukunft und Seligkeit, o, Himmelstöchterchen, mein Gotteskind, meine Fürsprecherin und Fürbitterin, mein Schutzengel, mein Cherubim und Seraph, wie lieb ich Dich! –
[Berlin, November 1811]