Johann Michael Moscherosch
Philander von Sittewald (Pseudonym)
(1601–1669)

Johann Michael Moscherosch (Kupferstich von Peter Aubry, 1652)

Biographie


1601

7. März: Johann Michael Moscherosch wird als Sohn des Landwirts und Kirchenschaffners Michael Moscherosch und seiner Frau Veronika, geborene Beck, in Willstätt (Ortenau) geboren.


1612

In Straßburg besucht er das von Johannes Sturm gegründete Gymnasium.


1621–1624

Studium an der Humanistenfakultät in Straßburg. Abschluss als Magister.


1624

Moscherosch begibt sich auf eine zweijährige Studienreise nach Genf, Lyon, Bourges, Orléans, Angers, Savoyen und Paris.


1626

Aufnahme eines Jurastudiums in Straßburg, das er jedoch nie abschließt.

1. August: Moscherosch wird Hofmeister der Söhne von Graf Johann Philipp II. von Leiningen-Dagsburg.


1628

Heirat mit Esther Ackermann, einer Juwelierstochter aus Frankenthal. Mit ihr bekommt er zwei Söhne.

Der leicht reizbare und aufbrausende Moscherosch verliert nach einem Wutanfall seine Hofmeisterstelle.


1630

Moscherosch wird Hof- und Rentmeister bei dem Grafen Peter Ernst von Kriechingen. Entstehung erster satirisch-politischer und moralisch-philosophischer Epigramme.


1632

Tod seiner Frau und eines Sohnes.


1633

Moscherosch heiratet die 18-jährige Maria Barbara Paniel.


1635

Seine zweite Frau fällt der Pest zum Opfer.


1636

Er beginnt mit der Arbeit an seinem berühmtesten Werk, den Prosasatiren »Wunderliche Gesichte«.

Annahme einer Stelle als Amtmann des Herzogs Ernst Bogislav von Croy-Arschot in Finstingen. Dort heiratet er Anna Maria Kilburg.

Entstehung des Erziehungs- und Hausvaterbuches »Insomnis cura parentum«.


1640

Unter dem Titel »Les visiones de Don Francisco de Quevedo Villegas, Oder wunderbahre Satyrische gesichte Verteutscht durch Philander von Sittewalt« werden die »Wunderliche Gesichte« veröffentlicht. Die ersten Kapitel dieser Satiren sind sehr an dem Vorbild der »Sueños« des Spaniers Francisco Gomez de Quevedo y Villegas orientiert, erst in den letzten sieben »Gesichte« löst sich Moscherosch von dieser Vorlage.


1641

Nach einem Raubüberfall kehrt Moscherosch nach Straßburg zurück und nimmt dort die Stelle eines Sekretärs in der Festung Benfeld an.


1643

Veröffentlichung von »Insomnis cura parentum«.


1645

Er übernimmt in Straßburg einen verantwortungsvollen Posten als Fiskal im Polizei- und Justizwesen.

Moscherosch wird in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen und erhält dort den Beinamen »Der Träumende«.


1648

Moscherosch wird Herausgeber von Wimpfelings »Germania« sowie des »Catalogus Episcoporum Argentinensium« und Erasmus' »Epistola: Imago Reipublicae Argentinensis«.


1650

Neuauflage der »Gesichte« unter dem Titel »Wunderliche und warhafftige Gesichte Philanders von Sittewald«.


1655

Dezember: Moscherosch wird des Ehebruchs beschuldigt und muss 1656 Straßburg verlassen. Er nimmt eine Stelle als Rat, später als Präsident der Kanzlei des Grafen Friedrich Casimir von Hanau-Münzenberg an.


1660

Intrigen zwingen Moscherosch, die Stelle des Präsidenten aufzugeben. Übersetzungstätigkeiten in Frankfurt.


1663

Moscherosch findet vorübergehend eine Anstellung als Amtmann des Grafen Johann Anton Cratz von Scharffenstein im Hunsrück.


1665

Veröffentlichung seiner Epigramme in einer Gesamtausgabe unter dem Titel »Centuria Prima [-Sexta] Epigrammatum« in Frankfurt.


1667

Moscherosch wird Amtmann des Grafen Johann Ludwig von Salm-Dhaun.


1669

4. April: Tod Moscheroschs in Worms.

Noch im gleichen Jahr erwirbt die Hofbibliothek Darmstadt seine Privatbibliothek von 2.300 Bänden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Moscherosch, Johann Michael. Biographie: Moscherosch, Johann Michael. Biographie: Moscherosch, Johann Michael. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-437A-1