48. Lied

Dein holdes Bild schwebt immer mir vor Augen,
Durch Thal und Wälder folgt's mir nach;
Bald schlummernd auf der Au, umscherzt von Zephirs Hauchen
Und Liebesgöttern, jung und wach.
[88]
Bald, wie am Wasserfall du unter Blütenbüschen
Auf frischem Moos die Glieder reckst;
Und nun den linden West, dich sanfter zu erfrischen,
Von Rosenknospen zu dir neckst.
Vom Myrtenstrauch, um den die Liebesgötter gaukeln,
Schwingt Amor sich auf deinen Schooß;
Ihm flattern alle nach voll hoher Lust und schaukeln
Sich in dem schwellend weichen Moos.
Bald seh' ich dich am Bach die heiße Wange kühlen,
Am Bach, wo jüngst ich zu dir schlich;
Ich kann, o Herrliche, seit ich dich sah, nichts fühlen,
Nichts denken, träumen, als nur dich.

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TextGrid Repository (2012). Müller, Friedrich (Maler Müller). Gedichte. Nachlese. 48. Lied. 48. Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-50A9-0