[Zart ist jene Glaubenssonne]

[151][153]
Zart ist jene Glaubenssonne,
Wie kein Joseph je noch war,
Zart, wie keiner der Monarchen,
Die der Zeiten Schoos gebar.
Ueber Könige und Fürsten
Ragt sie hundertfach empor:
Zart ist sie im Kreise Jener,
Die Gott schauen hell und klar.
Durch die göttlichsten der Gaben
Schmückt sie der Vollendung Zier;
Zart ist sie auf jedem Sitze
Und auf jenem Throne gar.
Sie verschönt das Glück des Friedens,
Sie verherrlicht jeden Kampf:
Zart ist sie beim Friedensfeste
Und beim Kampfe immerdar.
Seiner Schätze gold'nen Schlüssel
Legt der Schöpfer vor sie hin;
Zart ist sie, weil sie, beseligt,
Seine Liebe ward gewahr.
Unter hunderttausend Monden
Glänzt sie wie der Sonne Licht;
Zart stellt unter'm Fürstenlobe
Sich ihr eig'nes Lob uns dar.
Wer zum Fussstaub ihr geworden,
Hebt das Haupt mit Stolz empor:
Zart ist, wen ihr Wein berauschte,
In der trunk'nen Männer Schaar.
Blick' auf jene Meereswoge,
Die die Frömmsten selber scheu'n:
Zart schläft sie auf jener Woge,
In der Mitte der Gefahr.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Rumi, Ǧalāl o’d-din. Lyrik. Gedichte des Sams aus Täbris (Auswahl). [Zart ist jene Glaubenssonne]. [Zart ist jene Glaubenssonne]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AC68-E