Leopold von Sacher-Masoch
(1836–1895)

Biographie

1836

27. Januar: Leopold von Sacher-Masoch kommt als ältestes von fünf Kindern des Polizeidirektors Leopold von Sacher-Masoch in Lemberg zur Welt, wo er auch aufwächst. Seine Kindheit und Jugend sind von traumatischen Ereignissen, wie dem frühen Tod drei seiner Geschwister, geprägt.


1846

Der Aufstand in Polen, an dem auch Sacher-Masochs Vater teilnimmt, wird niedergeschlagen.


1848

Die Familie siedelt um nach Prag, wo Sacher-Masoch die deutsche Sprache erlernt und ein Studium der Geschichte und Philosophie aufnimmt. Zudem entwickelt er eine Leidenschaft für das Theater.


1857

Er beendet sein Studium und promoviert zum Dr. phil.

Noch im selbem Jahr erfolgt seine Habilitation. Er ist fortan als Privatdozent für österreichische und allgemeine Geschichte in Graz tätig.

Nebenbei widmet er sich der Schriftstellerei.


1858

Anonym veröffentlicht Sacher-Masoch seinen Roman »Eine galizische Geschichte«. Von da an verfasst und veröffentlicht er etliche Bücher, Feuilletons, Theaterstücke und historische Interpretationen.


1866/67

Sacher-Masoch gründet eine seiner zahlreichen Zeitschriften, die »Gartenlaube Österreich«. Doch auch dieses Blatt wird kurz darauf wieder eingestellt.


1866

In »Westermann's Monatsheften« erscheint Sacher-Masochs Novelle »Don Juan von Kolomea« und beschert dem Autor seinen ersten großen Erfolg.


1870

Sein Roman »Die geschiedene Frau« erscheint.

Außerdem beginnt Sacher-Masoch mit der Veröffentlichung des ersten Teiles (»Liebe«) seines geplanten Hauptwerkes »Das Vermächtnis Kains«. In diesem enormen Projekt sollten in sechs Teilen je sechs Novellen zu den Themenkreisen »Liebe«, »Eigenthum«, »Staat«, »Krieg«, »Arbeit« und »Tod« entstehen. Sacher-Masoch vollendet jedoch nur die ersten beiden Teile, verfasst für die weiteren dann nur noch einzelne Novellen.

Im Band »Liebe« findet sich unter anderem seine berühmteste Novelle »Venus im Pelz«, die zu seinen Lebzeiten nie einzeln veröffentlicht wurde. Wie auch im Roman »Die geschiedene Frau« verarbeitet Sacher-Masoch hier seine eigenen Liebesbeziehungen und zeichnet männliche Charaktere, die sich in schmerzhafte Abhängigkeitsbeziehungen zu dominanten Frauen begeben. Richard von Krafft-Ebing leitete daraus den berühmten Begriff des »Masochismus« ab.


1873

Sacher-Masoch heiratet Angelica Aurora Rümelin. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

Später wird seine Frau unter dem Pseudonym Wanda Dunajew – der Name der Protagonistin aus »Venus im Pelz« - selbst als Schriftstellerin tätig und veröffentlicht unter anderem »Die Damen im Pelz« (1882).

Das Paar lebt in Wien, Graz, Bruck an der Mur und Budapest.


1880

Sacher-Masoch wird Redakteur der »Belletristischen Blätter« in Budapest.


1881

Umzug nach Leipzig. Hier gibt Sacher-Masoch für die nächsten vier Jahre die internationale Revue »Auf der Höhe« heraus.


1886

Nach einer Affäre seiner Frau Angelica mit einem anderen Mann lässt sich Sacher-Masoch von ihr scheiden.


1886/87

Sacher-Masoch hält sich längere Zeit in Paris auf.


1890

Er übernimmt für ein Jahr die Redaktion der »Neuen Badischen Landeszeitung« in Mannheim.

Im gleichen Jahr heiratet er die Übersetzerin Hulda Meister, mit der er sich in Lindheim bei Frankfurt am Main niederlässt.


1895

9. März: Sacher-Masoch stirbt in Lindheim.


1929

Bei einem Hausbrand wird die Urne mit seiner Asche vernichtet.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Sacher-Masoch, Leopold von. Biographie: Sacher-Masoch, Leopold von. Biographie: Sacher-Masoch, Leopold von. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-AFDC-0