339. Feuer und Licht.

Feuer ist etwas Heiliges, und man dar mit demselben nicht spielen: 39. Es ist um so reiner, je unmittelbarer es gewonnen wird; daher wählt man zur Anzündung gewisser Feuer auch nur Feuer, das aus Stahl und Stein gewonnen ist, so Ostern (313); daher sind Kohlen von einem durch Blitz entzündeten Hause kräftig gegen Blitz (75) und Hexerei: 230. Doch sind auch Kohlen von anders abgebrannten Häusern gut gegen Krankheiten: 73. – Freudenfeuer kennt man hauptsächlich am ersten Ostertage: 313, und im Saterlande am Fastnachtdienstage: 306; Lichter zu Martini 326. – Durch die verzehrende Kraft des Feuers vernichtet man, zum Teil mittelst sympathetischer Handlungen, Krankheiten: 100, verhaßte Menschen: 143 u.a. Hexerei: 238, 239. – Bald wirkt hierbei das Feuer unmittelbar, bald durch Kochen. Kocht man die Locke des Geliebten, so muß dieser um das. Haus herumgehen: 133. Vgl. 512c. Eine glühende Feuerkohle benutzt man gegen Hexerei: 240. Gegen Feuersbrunst schützen die Nester der Schwalben und des Storches: 10, vgl. auch 335. Zigeuner haben das Feuer, das sie anmachen, vollständig in ihrer Gewalt: 246; auch können Geistliche und andere bevorzugte Personen das Feuer besprechen: 78, 80b. Die Springwurzel löscht Feuer aus: 139.

a.

1.

Rätsel auf das Feuer: dägens as 'n gôlden knôp, 's nachtens as 'n mjükshôp (Misthaufen), wet is det? (Scharrel).


[111] 2.

Rätsel auf die Feuerkohle. Ick swiet wat Rodes innen Sod, dat kummt der swart wedder rut.

b.

Rätsel auf den Rauch.


1.
Dar gunk wat umt Hus, dat halt kin hundert Pär wedder rin.
2.
Dar weer 'n lüttjen Wickerwacker
up usen Acker,
dar weren säben Buren achter
un kunnen doch den enen Wickerwacker nich krigen.

3.

Der Sohn sieht zur Bodenluke hinaus und der Vater ist noch nicht geboren, was ist das? Der Rauch, Vater ist die Flamme. (Saterländisch: dê sûn kikt ût balkgat un di får is non nit gebôren, wet is det? di rôk, di får is diû flamme.)

c.

Rätsel auf ein Licht auf dem Leuchter.
Lüttje Jan Rölken
satt up sin Stöhlken,
je länger dat he satt,
je lüttjer dat he ward.

d.

Wat brennt länger, 'n Talglecht oder 'n Waßlecht? Keins von beiden, sie brennen beide kürzer.

e.

Wat is nicks un is doch sichtbar? Der Schatten. – Wat moakt de Hund in 'n Moandschin? En Schatten.

f.

Wenn man't sütt, denn sütt man't nich, un wenn man't nich sütt, denn sütt man't. (Finsternis.)

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. 339. Feuer und Licht. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-383A-0