[62] Belgische Landschaften

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Brüssel
I

Mattrosig und grün vermischen
Die Hügel sich und die Rampen,
Im blassen Dämmern der Lampen,
Die alle Dinge verwischen.
In des Himmels goldenes Träumen
Scheint mählich Purpur zu dringen,
Auf den wipfellos-kleinen Bäumen
Hört schwach einen Vogel man singen.
So leise fühl' ich den Schauer
Des nahenden Herbstes verfliegen
Und wie meine schlummernde Trauer
Eintönig die Winde wiegen.
[65]

II

Ohne Ende seh'
Weit ich die Allee
In dem blassen Schein.
Wie so heimlich, ach,
Sollt' dies Blätterdach
Unsrer Liebe sein.
Herrn, die, wie es scheint,
Vornehm sind und freund
Den Royers-Collards,
Hin zum Schlosse gehn,
Gern würd' ich mich sehn
In der greisen Schar.
Weissen Schlosses Wand
Trifft mit letztem Brand
Spätes Sonnenlicht.
Felder fort und fort ...
O, was nistet dort
Unsre Liebe nicht!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Romanzen ohne Worte. Belgische Landschaften. Brüssel. Brüssel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7420-2