669. An Erich Bachmann

669. An Erich Bachmann


Wiedensahl 13. Dec. 86.


Lieber Erich!

Ich denke du bist nun warm eingewintert und hast draußen nichts mehr zu thun. Wir leben hier auch ganz still dem Winter entgegen, der bis jetzt noch nicht recht merken läßt, daß er kommen will. Neffe Hermann hat vor acht Tagen seine schriftlichen Examensarbeiten abgeschickt, wird anfangs Januar in's Mündliche gehn und sieht sich im Lande nach einer paßenden Pfarre um. Er hat unter andern auch an Hattorf gedacht, und bitte ich dich, mir mitzutheilen, wie beschaffen und wie groß die Gemeinde und aus welchen Quellen das Einkommen fließt, ob hauptsächlich aus Landpacht und dergl. oder auch aus Zinsen von Kapitalien. Wie ich höre, müßen die nächsten 5 Jahre noch 8-900 Mk. an den Emeritus abgegeben werden; aber die Aussicht, nach fünf Jahren 1000-1100 Thaler zu haben, ist doch auch nicht so übel. Also schreib mir mal, was du darüber weißt.

Seit ich dich verließ, bin ich mal auf 2 Tage in Celle bei Bruder Hermann gewesen, mit dem ich mich verabredet, auch nächsten Sylvester wieder in Wolfenbüttel zu sein. Ich denke, wir werden nicht früher hinfahren, wie 1 oder 2 Tage vorher.

An deine Frau, Schwester und Kinder, wie auch an die zwei Fräulein, meine freundlichsten Grüße!

Es wünscht Dir und all den Deinigen recht fröhliche Festtage

Dein getr. Freund

Wilhelm.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 669. An Erich Bachmann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0E32-B