1548. An Nanda Keßler

1548. An Nanda Keßler


Mechtshausen 4. Juli 1906.


Meine liebe Nanda!

Ich danke dir für deinen Brief, den ich gleich nach meiner Rückkehr erhielt Während der Eisenbahnfahrt saß ich fast immer allein im Wagen und unterhielt mich ganz traulich mit einer Flasche Asmannshäuser und dachte an die guten Tage in Frankfurt und an die frühstücklichen Stunden unter dem kühlen Kastanienbaum. Sollt ich noch mal wiederkommen, dann seh ich euch vielleicht im Schweizerhäuschen, statt im Maler-, im Bildhauerkittel, wie ihr den Thon, den geschmeidigen, knetet in Gesellschaft des Onkel Harry.

Sehr schön sind die Rosen jetzt aufgeblüht, und Erdbeeren giebt es in Fülle allhier.

All wir Mechtshäuser grüßen euch herzlich. – Die Kreuz- und Querzüge, die religiösen, des Verstandes giebst du, hoff ich, wohl auf allmählig. Es giebt, wie du weißt, einen Frieden, der näher liegt.

Dein getr. Onkel

Wilhelm.


Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 1548. An Nanda Keßler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0E52-3