1495. An Marie Hesse

1495. An Marie Hesse


Mechtshausen 12. April 1905.


Liebe Frau Heße!

Haben Sie Dank für Ihren freundlichen Brief. – Ja, so ist es nun mal. Ohne Kummer geht es nicht ab hienieden. Aber die Wolken ziehen vorüber, und dann sieht die Welt bis auf weiters wieder heiterer aus.

Seit acht Wochen hat uns unsere Ruth, die demnächst acht Jahre alt wird, viel Sorge gemacht. Sie bekam Lungenentzündung, mußte eines Abends spät in aller Eile nach Hildesheim gebracht werden und ist dort operirt. Es wird wohl noch länger dauern, bis die Wunde verheilt.

Neulich hatten wir wüthendes Schneegestöber, dann ein paar sonnige Wintertage. Hoffentlich kommt nun nicht mehr zu starker Frost nach, so daß was sproßt und blüht sich ungestört weiter entwickeln kann.

Leben Sie wohl, liebe Frau Heße. Herzliche Grüße vom Neffen Otto und Ihrem alten

Wilh. Busch.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1495. An Marie Hesse. 1495. An Marie Hesse. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-11BA-4