728. An Franz von Lenbach

728. An Franz von Lenbach


Wiedensahl 30/3 88.


Immer, liebster Lenbach, im Guten und Schlimmen, kannst du meiner Theilnahme gewiß sein. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie's thut, wenn der Tod, der in allgemeiner Ferne ein ziemlich wesenloses Phantom scheint, nun, besonders plötzlich, in die nahe Umgebung, in die nächste Verwandtschaft greift und Verhältniße, die so selbstverständlich dauerhaft bestanden, mit rücksichtsloser Hand durch einander wirft. Dein Bruder hinterläßt eine ziemlich zahlreiche Familie; ein aufgewecktes Mädel von ihm hab ich ehedem oft bei dir gesehn. Er war, soviel ich weiß, ein zärtlicher Hausvater und umsichtiger Haushalter; um so schmerzlicher wird er vermißt werden.

Sei herzlich gegrüßt von deinem

Wilh. Busch.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 728. An Franz von Lenbach. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-17D4-9