683. An Erich Bachmann

683. An Erich Bachmann


Wiedensahl 29. März 87.


Lieber Erich!

Meinem Neffen hat es vorigen Sonntag in Hattorf ganz gut gefallen. Er wohnte auf der Pfarre, wo Herr Cantor Cordes auf's freundlichste für sein Quartier gesorgt hatte. Die Trauung hätte er natürlich gern gehalten, hat's aber, nachdem er das Pfarrwahlgesetz noch mal genauer angesehn, doch lieber unterlaßen. Eben dieses Wahlgesetz hat es ihm auch unmöglich gemacht, irgend welchen Verkehr mit den Leuten in Hattorf zu suchen. Solltest du also irgendwie darüber Beschwerde hören, so bitte ich dich, dieselbe mit Hinweis darauf zu widerlegen. – Also am Gründonnerstage ist die Wahl. Solltest du inzwischen etwas über die Stimmung hören, so theilst du mir's wohl mit.

Was macht denn Liesen's Arm? Geht sie schon wieder in die Schule? – Von deiner Schwester in Hannover hast du hoffentlich schon wieder günstige Nachrichten erhalten.

Wir haben hier die letzten Tage ausgiebigen Regen gehabt; seit gestern Abend klärt sich's auf und diese Nacht hat's tüchtig gefroren.

Herzliche Grüße von deinem getreuen Freunde

Wilhelm


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 683. An Erich Bachmann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1998-1