390. An Johanna Keßler

390. An Johanna Keßler


Wiedensahl 16. Jun. 77


Liebe Tante!

Mit dem Denken, das war genau so, wie Sie vermuthet haben! –

Ein paar Tage vor Pfingsten bin ich in Ülzen, den zweiten Festtag bei unglaublich grau-greuligem Wetter in Hamburg gewesen, wo ich denn in gemäßigter Verzweiflung ein kleines ausgestopftes Crocodill kaufte, was nun von der Decke herab über meinem Schreibtische schwebt. –

Drauf ging ich nach Wolfenbüttel; aber im Bretterbudenatelier ließen mich die 38° Reaumür doch nicht recht hausen. – Bin seit 8 Tagen wieder hier und behaglich. Regen und Donnerwetter haben die Luft erquicklich gereinigt und abgekühlt. Die Welt ist üppig-eng vor lauter Laub und Blumen. Also nach England und an die See?! – Wohlan! Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen, guten Erfolg und freudige Heimkehr! – So sei's denn bis zum Herbst!!

Ihr ergebenster

WBusch.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 390. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-2099-A