96) Der Kaplan Crosner prophezeit Emsern seinen Tod.

Hasche, D.G. Bd. II. S. 169. Saxe, Alphab. Hist. And. Th. S. 8. Schlegel, Leben des Dresdner Superint. Cellarii S. 80 sq.


Herzog Georgs von Sachsen Hofkapellan Alexius Crosner, von seinem Geburtsort auch M. Colditz genannt, war bei seinem Herrn in Ungnade wegen seiner Zuneigung zum Lutheranismus gefallen und erhielt deshalb seinen Abschied (1526); da begegnete ihm, als er seine Bücher und Hausrath auflud, Luthers Todfeind, H. Emser zu Pferde und sprach zu ihm: diesen Tag sehe ich mit Freuden, ich habe [89] Deiner ein Ende erlebt, Du mußt in Teufels Namen davon, ich bleibe hier. Alexius aber antwortete ihm freundlich: ei, Herr, in Gottes Namen wäre auch ein Wort, ich bin in Meißen gewesen eher als Ihr, werde auch drinnen bleiben, wenn Ihr weg seid. Siehe was geschieht! Als Emser des Abends ein Bankett hält und sich dabei etwas übernommen hat, setzt er sich plötzlich auf seinen Stuhl, macht schreckliche Geberden und stirbt dahin.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 96. Der Kaplan Crosner prophezeit Emsern seinen Tod. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-47F1-4