Mut des Verderbens

4. März 1844.


Und hätt' ich zehntausend Köpfe
Und trüge keinen zu Haus,
Die feigen Schurken und Tröpfe,
Sie machen mir's zu kraus.
Und trüg' ich zehntausend Kronen,
Ich würfe sie alle fort,
Vor allen Höhen und Thronen
Steht höchst das hohe Wort:
Das heilige Lutherzeichen,
Das schuf und trägt die Welt,
Den Listen und Griffen der Bleichen
Und Feigen zu hoch gestellt.
Ja presset mit eurer Presse,
Setzt, presset, drucket allein –
Ich kenn' eine feurige Esse,
Die schmiedet und gießt auch fein.
Da sitzt der Meister der Meister,
Da schmiedet er fort und fort,
Und seine Gesellen, die Geister,
Die blasen und schaffen am Wort.
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Die schmieden und gießen die Lettern
Und streun sie lustig umher
Und sammeln zu Donnerwettern
Ihr leichtgeflügeltes Heer.
Doch weit über Hören und Sehen
Glänzt Narren die blitzende Schrift;
Drum donnert, ihr Mächte der Höhen,
Und schleudert Blitz, welcher trifft!
Und sammelt ihr auch die Lettern
Zu einem Vernichtungsspruch,
Und muß ich mit in den Wettern,
Ich lebte und liebte genug.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Mut des Verderbens. Mut des Verderbens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0508-D