Phidile,

als sie nach der Kopulation allein in ihr Kämmerlein gegangen war


Ach, Gottes Segen über dir!
Weil du ihn mir gegeben,
Du schwarzer Mann! Mein Herz schlug mir
Nie so in meinem Leben.
Und meinem Wilhelm schlug es auch! –
Als ihn der Pfarrer fragte,
Und das nach hergebrachtem Brauch
Von Glück und Unglück sagte;
Da sah er her mit Ungestüm,
Als wollt er mich umfangen;
Die hellen Tränen liefen ihm
Wohl über seine Wangen. –
Ja, Wilhelm, ich bin auch bereit,
Ich will dich nicht verlassen!
Von nun an bis in Ewigkeit,
Will ich dich nicht verlassen.
Will immer um und bei dir sein,
Will Not und Tod nicht scheuen!
Mein trauter Wilhelm! du allein
Kannst meine Seel erfreuen,
Und sollst allein! drauf ruf ich Gott
Zum Zeugen hier hernieder.
Und nimmt mich oder dich der Tod,
So finden wir uns wieder!

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TextGrid Repository (2012). Claudius, Matthias. Gedichte und Prosa. Asmus omnia sua secum portans. Dritter Teil. Phidile. Phidile. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-54A3-3