Späte Rosen

Jahrelang sehnten wir uns,
Einen Garten unser zu nennen,
Darin eine kühle Laube steht
Und rote Rosen brennen.
Nun steht das Gärtchen im ersten Grün,
Die Laube in dichten Reben,
Und die erste Rose will
Uns all ihre Schönheit geben.
Wie sind nun deine Wangen so blaß,
Und so müde deine Hände.
Wenn ich nun aus den Rosen dir
Ein rotes Kränzlein bände
Und setzte es auf dein schwarzes Haar,
Wie sollt ich es ertragen,
Wenn unter den leuchtenden Rosen hervor
Zwei stille Augen klagen.

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TextGrid Repository (2012). Falke, Gustav. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Späte Rosen. Späte Rosen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A55E-8