[35] Die verharrende Hoffnung

Ich will nur immer mehr / GOTT / deiner wunder machen /
durch harren auff dein güt'. Ich laß' / ich laß dich nicht /
ob mir der widerstand schon Hertz und Bein zerbricht /
las sterbend' auch nicht ab / du segnst denn meine sachen.
Du pflegst einmal für den / der dir vertraut / zu wachen.
Dein Mund ja seine hülff dem Elenden verspricht /
den ganzen Allmachts schwall / zu ihrem dienst verpflicht.
wer / (bist du ihre stärk) ist stärker als die schwachen?
Ist diese nur bey mir / so bin ich schon vergnüget:
sie zeig sich gleich im werk / durch offnes wunderüben:
wann zur erleuchtung dann ihr will der Geist belieben /
So ists mir gleichfalls recht / wann er nur wunder fügt.
Gott / du hast selbst die Lust in meinen Geist entzündet:
Dieselb' ist nicht vergnügt / bis sie dich selbst empfindet.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. [Erstes Hundert]. Die verharrende Hoffnung. Die verharrende Hoffnung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E711-7