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Lang schon hat der Herzbesitzer
Keine Nachricht mehr gesendet,
Nicht ein Wörtchen mehr geschrieben,
Keinen Gruss mehr hergesendet;
Und ich schrieb wohl hundert Briefe,
Während doch an mich so wenig
Boten als Berichte sandte
Jener holde Reiterkönig.
Mir, der ich dem Wilde ähnlich
Des Verstand's verlustig gehe,
Sandt' Er Niemand, der stolzierte
Gleich dem Repphuhn oder Rehe.
Wusst' Er auch, mein Herzensvogel
Würde meiner Hand entweichen,
Sandt' Er doch kein Netz, geflochten
Aus der Schrift, der kettengleichen.
Wehe! Jener trunk'ne Schenke,
Mit dem Mund, der Zucker spendet,
Wusste mich berauscht und dennoch
Hat er mir kein Glas gesendet.
Sprach ich auch von heil'gen Stätten
Und von Wundern stolze Worte,
Sandte Er doch niemals Kunde
Mir von irgend einem Orte.
Sei, Hafis, ja stets bescheiden:
Denn dir ziemt es nicht zu rechten,
Wenn der König keine Kunde
Sandte einem von den Knechten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 133.. 133.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2ED9-F