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Fiel in des Glases reinen Spiegel
Dein zarter Wangenwiderschein,
Verfiel in rohe Gier der Weise,
Weil freundlich ihm gelacht der Wein.
Dein schönes Angesicht erglänzte
Im Spiegel nur ein einz'ges Mal,
Und im Gedankenspiegel zeigten
Sich bunte Bilder ohne Zahl.
Wie sollte nicht, gleich einem Zirkel,
Sich rastlos drehen ohne Ziel,
Wer in die Kreise der Bewegung
Verhängnissvoller Tage fiel?
Vorbei ist's, Meister; in der Zelle
Erblickt dein Aug' mich nimmer nun:
Ich habe nur mit Schenkenwangen
Und Becherlippen noch zu thun.
Selbst unter'm Schwerte Seines Grames
Muss tanzend man zum Tode geh'n:
Denn, wer durch Seine Hand gefallen,
Hat sich ein schönes End' erseh'n.
Ging ich vom Bethaus in die Schenke,
Ist's nicht aus eig'ner Wahl gescheh'n:
Ich ward ja im Beginn der Zeiten
Zu solchem Zweck schon auserseh'n.
Die Eifersucht schnitt allen Edlen
Die Zungen ab; wie also kam
Bis in den Mund gemeiner Leute
Mein so geheimer Liebesgram?
Mir Herzverbranntem hat beständig
Er eine neue Huld gewährt;
O blicke doch auf diesen Bettler:
Wie sehr war er der Gnaden werth!
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Zur Rettung aus des Kinnes Brunnen
Hielt an dein Haar mein Herz sich an:
Ach, aus dem Bronn ist es gekommen,
Jedoch in Netze fiel es dann!
Die Ssofis insgesammt sind Zecher
Und treiben freches Augenspiel:
Drum auch Hafis, der Herzverbrannte,
Durch sie in bösen Ruf verfiel.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. 65.. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2F0A-C