[3] Der Frühlingsgarten

Du mußt dein Herz zum Frühlingsgarten weih'n!
Pflanz liebe Blumen edler Art hinein:
Geduld und Hoffnung, Lieb' und Heiterkeit,
Und auch das Blümelein Zufriedenheit!
Dann magst du deinen Garten Gott vertrau'n,
Auf seine Lieb' und seine Güte bau'n;
Doch mußt du auch das Deine freudig thun:
Gott gab das Leben nicht, um auszuruh'n.
Und wenn dir dann die Blumen lieblich blüh'n,
Wirst du vergessen alle Sorg' und Müh'n,
Und wie sie lächeln dir, so lächelst du
Der ganzen Gotteswelt auch freundlich zu.
O pfleg den Garten! halt ihn immer rein!
Laß nie des Unmuths Unkraut drin gedeih'n!
Dann wird, wenn sich auch stellt der Winter ein,
Dein Herz auch noch ein Frühlingsgarten sein.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Der Frühlingsgarten. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6F2E-F