Der Feind der Armen
Der Winter ist gar schaurig,
Macht Alles kalt und traurig,
Macht Alles still und stumm.
Der Sommer ist verschwunden,
Es hat sich eingefunden
Der Armen schlimmster Feind.
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Wie traurig geht's den Armen!
Wer hat für sie Erbarmen?
Wer lindert ihre Noth?
Mit scheuem Blicke schleichen
Sie vor die Thür der Reichen,
Von Kälte fast erstarrt.
Sie bleiben trostlos stehen,
Sie wagen kaum zu flehen
Um einen Bissen Brot.
Daheim in ihrer Kammer
Ist Nichts als Schmerz und Jammer,
Und Kält' und Hunger nur.
Komm, Frühling, bald doch wieder!
Bring' Trost und Freud' hernieder
In die erstorbne Welt!
Du linderst alle Schmerzen,
Du liebst mit warmen Herzen
Die ganze weite Welt.