Loblied bei dem fünf und sechzigsten Jahresschluß

Wenn ich mit Lob und Dank mein Auge rückwärts hin
Bis auf den ersten Schritt des Erdenwandels lenke,
Dann staun ich, daß ich bin,
Daß ich noch weiter fort zu wandeln hoff und denke.
Der Trübsal ward mir viel gewogen von dem Herrn,
Und seine Weisheit wirst noch Kummer in die Wage,
Und dennoch zähl ich gern
Bei grau gewordnem Haupt des müden Alters Tage.
[141]
Denn Freundschaftssüßigkeit legt seine Vaterhuld
Mit jedem Tage mir vollwichtig in die Schaale,
Und giebt mir viel Geduld,
Und so wird mir die Welt zu keinem Distelthale.
Ein jeder Seelengruß von fernher oder nah,
Ist eine Rose mir, die Laufbahn zu verschönern,
Bis ich, Halleluja!
Dort oben sing im Chor mit Gottes Jubeltönern.
[142]

Notizen
Entstanden 1787.
Lizenz
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link zur Lizenz

Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Karsch, Anna Louisa. Loblied bei dem 65. Jahresschluß. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-8FA5-1