[227] Mein Thal
Auch ich stand auf einem der hohen Felsengestade,
Schauete heisstheilnehmend hinab
Auf die empörten Wogen, des donnernden Ozeans Berge,
Alle sie Spiele des Sturms,
In die Nacht hinab der Staatsumschaffung! Die Segler
Schwebeten, schwankten, krachten einher.
Kühn gesteuert einher, und ohne Steuer; es wurd' oft
Bleich von gestrandeten Leichen der Fels.
Selten nur wandt' ich mich um, und blickte nieder ins stille
Thal, wo die Saite der Alten mir tönt,
Und auch ich wohl den Klang der eigenen Saite behorche,
Wenn des Griechen mich weniger schreckt.
Aber müde zu schauen den Sturm, und die scheiternden Segler,
Kehret' ich endlich zurück
[228]In mein Thal. Tief barg ich mich nun in den Hainen Achäa's,
Dass mein Ohr nicht vernahm
Jenen Orkan: und verlor bis zu mir ein sterbender Laut sich;
Übersang ich ihn leicht.
Oft ward dann Thuiskone von mir gerufen zum Wettstreit
Mit den gestorbenen, und
Doch unsterblichen, mit Romana, und selbst mit Hellänis!
Wenn Thuiskon' ich beschwor, bey der Kraft
Ihrer Kürze; dann erhub sie sich, folgte mir: andre
Winke noch machten ihr froher den Blick.
Wirst du ihr, Galliette, des Kampfes Kühnheit, und wirst du
Sie, o Ingles, verzeihn?
Sie vielleicht; doch Eins ist au blutige Wunde, und das wird
Nie vergessen, der Sieg.
Lasst euch besänftigen durch ihr Geständniss, dass sie nur Keime
Weniger Lorberblätter errang.