[75] Ein Blatt von Thoma

Ein Fabeltier, halb Drache, halb Delphin,
Zerteilt die Flut, gewaltig wie ein Kiel,
Und trägt ein Flügelknäblein auf dem Rücken;
Das hält das Tier am Zügel, wie im Spiel,
Und lässt sich, unbesorgt um seine Tücken,
Durch den bewegten Schwall der Wogen ziehn.
So taucht mit einem Mal aus Braus und Wust,
Ein Schreckbild unserm traumbefangnen Sinn,
Zu uns empor die Ungestalt der Jahre –
Doch sieh: ein heller Genius unsrer Brust
Zäumt sie, als ob er Schrecknis nicht gewahre,
Und zuversichtlich schwebt er so dahin.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lachmann, Hedwig. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Ein Blatt von Thoma. Ein Blatt von Thoma. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D89C-C