195. Das gerettete Kind.

In der großen Flut des Jahres 1717, die den ganzen Süderstrand von Dithmarschen überschwemmte, wichen ein paar Eltern vom Marnerdeich glücklich hinauf auf die Geest, vergaßen in der Eile aber ihr jüngstes Kind, das noch in der Wiege lag. Als sich das Wasser verlaufen hatte [138] und man sich endlich wieder nach der Marsch hinunter wagte, fanden sie die Wiege in Marne oben in einer hohen Pappel hängend, und schlafend lag wohlbehalten ihr Kind darin. Man zeigt den Baum noch heute. In derselben Flut sind auch die reichen Darenwurter Bauern ertrunken, die da wohnten, wo jetzt bei der Helser Mühle die große Wele ist.


Mündlich. – Vgl. die schwäbische Sage von Suggental in Mones Anzeiger VIII, 534.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Müllenhoff, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Lieder. Zweites Buch. 195. Das gerettete Kind. 195. Das gerettete Kind. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4748-8