101


Saumsel'ge Muse! wie wirst du dein Schweigen büßen
Vom Wahren, das im Schönen sich verklärt?
Wahrheit und Schönheit sind auf meinen Freund gewiesen;
So bist auch du, und darin ruht dein Wert.
Gib Antwort, Muse! sagst du nicht vielleicht:
»Wahrheit braucht Schmuck nicht, ihre Farb' ist feste;
Schönheit nicht Pinsel, der ihr Wahres zeigt;
Am besten ist ganz unvermischt das beste«?
So willst du schweigen, weil ihm Lob nicht not?
Entschuld'ge so dich nicht! Du kannst ihn weit
Erheben über goldnes Grab und Tod.
Daß ihm noch rühmt die ungeborne Zeit.
So, Muse, tu dein Amt! Wie wir ihn finden,
Lehr' ich dich späten Enkeln ihn verkünden.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Shakespeare, William. Poetische Werke. Sonette. 101. 101. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0BE5-4