[432] 232.

Ferner ist das Salz den Hexen verhaßt. Allen neugeborenen Wesen, wie Kindern, so auch Füllen, Kälbern usw. wird eine Prise Salz auf die Zunge gelegt. (Saterld.) Dem Vieh, das zum erstenmale ausgetrieben wird, streut man Salz auf den Rücken (Saterld., Oldenbg.) und steckt ihm Erde (ins Maul. Saterld.) Wenn eine Kuh kalben soll, streicht man mit einem Besen über den Rücken derselben, streut kreuzweise Salz darüber und schlägt unter dem Murmeln von Segenssprüchen ein Kreuz. (Oldenbg.) Oder man stellt sich vor das Kopfende der Kuh und wirft ihr in drei Würfen unter leise gewisperten Segen eine Hand voll Salz über den Rücken (Hammelw.) oder streut es der Kuh kreuzweise vor den Kopf. (Wiefelstede). Auch dem neugeborenen Kalbe wird Salz über den Rücken gestreut (Ganderk.), kreuzweise (Visbek). Wenn ein Kalb krank ist, so gibt man in einen Schuh, welchen man beim letzten Abendmahlsgange angehabt hat, Salz und Wasser und läßt das Kalb daraus trinken. (Butjad.) Vgl. 225, 229 u. c.

Ein Bauer aus Visbek erzählte kürzlich, wenn sie im Hause ein Kalb ansetzten, würde kreuzweise Salz darüber gestreut. Ich fragte ihn, was er sich dabei dächte. Er denke sich nichts dabei, entgegnete der Mann, er habe den Gebrauch von seinen Eltern überliefert bekommen und setze ihn einfach so fort. Vielleicht, meinte er, diene das Salz dazu, daß die Kuh das Kalb besser oder reiner ablecke.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Achter Abschnitt. C. Hexen. 232. [Ferner ist das Salz den Hexen verhaßt. Allen neugeborenen Wesen]. 232. [Ferner ist das Salz den Hexen verhaßt. Allen neugeborenen Wesen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2D78-8