Die Kronprinzenbühne

Sieh da, sieh da: am preuß'schen Hof
erblickt man einen Musenschwof.
Man spielt beim Sohn vom Vater
Theater.
Die kleine Zote, lieb und nett,
wird blank poliert für das Parkett –
und, was der Gallier schildert,
gemildert.
Auch fühlt man sich beträchtlich wohl
im reinlichen Salontirol.
[191]
Der Dichter schwingt im Gmüatl
's Hüatl.
Und auch die Tonkunst ist allhier:
da hinten trommelt am Klavier
für viele Pinke-Pinke
Paul Lincke.
Und alles ist im Ordensfrack . . .
Nur leider fehlt der Kunstgeschmack.
Nun, man behilft sich ohne
beim Sohne, Sohne, Sohne –
beim Sohne.

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TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1914. Die Kronprinzenbühne. Die Kronprinzenbühne. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5D86-5