Treue

Sei man dankbar, wenn se dir wat jehm!
Sei man treu!
Da kannste wat alehm!
Mach man fummßehn Jahre deinen Stiebel,
setzte einmal aus, denn nehm se iebel.
Wenn se denn ooch noch 'n jüngern sehn,
fliechste raus – denn kannste stempeln jehn.
Treue lohnt nich.
Wolln se wat, denn komm se anjeloofen –
for den Schmus da kannste dir nischt koofn.
Wenn de dir nich hast den Rebbach rausjefischt:
fors Jewesne jibt der Jude nischt.
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Sei man treu –
die wolln dir ja bloß duckn,
und denn kannste durch de Röhre kuckn.
Treue lohnt nich.
Denn wer nämlich treu is, endt im Dalles.
Ja, det sachste so . . . Ick weß det alles.
Mancher kann nich anders, als er kann –
Jeh man imma wieda ran!
Ohne Dußligkeit und ohne Kompromiß,
weil det ehm Stärke is.
Trotz der kalten Fressen von die Brieda –
Mensch, Vatraun kommt imma wieda!
Wenn de dir nich inn Betrieb zerreibst,
wenn de richtig bei de Stange bleibst,
wenn de eene Sache treu bist, kuckste nie in Mond –
Treue lohnt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Tucholsky, Kurt. Werke. 1931. Treue. Treue. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-6AA7-3