[229] 3. Trinklied
August 1772.
Trinkt, Brüder, der Reben
Entflammten Saft!
Er würzet das Leben,
Und schenkt uns Kraft!
Die Wassertrinker, die keuchen,
Sehn wie Gespenster und Leichen;
Und werden mit mürrischem Gram bestraft!
Schleicht heute nicht blasser
Der Mond dahin?
Er trank zu viel Wasser;
Das bleichet ihn!
Hätt' er Burgunder zu trinken;
Er würd' euch trefflicher blinken,
Er würde wie unsere Wangen glühn!
Was quaken die Frösche
In jenem Sumpf?
Wird nicht ihr Gewäsche
Vom Wasser dumpf?
Laßt sie im Rebensaft schwimmen;
Ich schwör's, in unsere Stimmen
Tönt gellend dem Bacchus auch ihr Triumph!