307. Schatz in der Kirche zu Ankershagen.

Bald nachdem die Burg zu Ankershagen zerstört worden war, haben die Mönche Besitz von dem Orte genommen. Bis zum dreißigjährigen Kriege sollen sich dieselben hier behauptet haben, dann aber plötzlich von dort vertrieben worden sein. Nach einer alten Sage haben nun die Mönche, bei ihrer unerwarteten und schnellen Vertreibung, viele Schätze in Ankershagen zurücklassen müssen; dennoch aber sollen sie vor ihrem Abzuge doch noch so viel Zeit gefunden[236] haben, um ihre sämtlichen Werthsachen auf die Seite zu schaffen und sie wohl zu verbergen. Nach den Berichten der Ankershagener Prediger sollen immer, in Zwischenräumen von zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren, ausländische Männer bei ihnen erscheinen und um Oeffnung der Kirche bitten. Hat man ihren Wunsch erfüllt und ihnen die Kirche geöffnet, dann sehen sie sich in derselben allenthalben ganz genau um, schlagen hier und dort prüfend mit einem kleinen mitgebrachten Hammer an die Mauern und entfernen sich darauf wieder. Die Sprache dieser Männer ist aber fremd, so auch ihr Aussehen und ihre Manieren.


Niederh. 2, 119.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 307. Schatz in der Kirche zu Ankershagen. 307. Schatz in der Kirche zu Ankershagen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-D29B-B