[284] 376. Die Stadt im Pankower See.

Südlich von Lübz liegt der Pankower See, so benannt nach dem Dorfe Groß-Pankow, das an der Elde und dem See liegt. An seiner Stelle stand vor Zeiten eine große Stadt, welche wegen der Bosheit ihrer Bewohner in die Erde versunken ist. Das geschah in einer Nacht vom letzten April auf den ersten Mai. Als die Bauern am Morgen zur Stadt wollten, sahen sie nur einen dichten Nebel, und als dieser sich zertheilte, den See.

Einmal haben Fischer in dem See gefischt und eine große Menge Hechte gefangen. Plötzlich rief eine weibliche Stimme aus der Tiefe ›Rutsche, rutsche, rutsche!‹ und alle Fische sprangen ins Wasser zurück, bis auf einen. Da fragte die Stimme wieder ›Sind sie Alle da?‹ ›Nein,‹ erwiderte eine andere Stimme, ›es sind erst neunundneunzig.‹ Da rief es noch einmal ›Rutsche, rutsche, rutsche!‹ und auch der letzte Hecht sprang ins Wasser.

Pastor K. Bassewitz in Brütz; vgl. Niederh. 2, 226 ff.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. 376. Die Stadt im Pankower See. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-F3E4-A