1413. An Johanna Keßler

1413. An Johanna Keßler


Mechtshausen 4. Sept. 1903.


Liebste Tante!

Die Letty war so freundlich, mir allerlei mitzutheilen, auch Nanda schrieb gestern an mich, und nun möcht ich gern von Ihnen ebenfalls einige schriftliche Worte erhalten. Wie geht es? Wandeln Sie noch viel im schönen Garten umher? Wird noch Thee getrunken unter dem Säulendach? Vielleicht – denn "Vielleicht" ist in dieser Welt fast immer ein paßendes Wort – vielleicht macht es sich so, daß ich Sie diesen Herbst noch mal wiedersehe.

Wir hier hatten mancherlei Besuch. Die Münsterschen Verwandten sind noch da zum Theil, denn Grete, die hübsche, reiste bald wieder weiter zu den künftigen Schwiegereltern in Oberstein.

Unser Wetter war ausnahmsweise mehre Tage sehr gnädig. Heut am frühen Morgen kam aber ein starkes Gewitter, das leider in Miesterregen zu verschwimmen scheint.

Herzliche Grüße, liebste Tante, von Ihrem alten

Onkel Wilhelm.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 1413. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1237-4