678. An Friedrich August von Kaulbach
678. An Friedrich August von Kaulbach
Wiedensahl 7. Febr. 87.
Liebster Fritz!
Mir wurde die Allotriakneipzeitung, Deinen biographischen Scherz enthaltend, zugeschickt. Bei Autoren, find ich, braucht man sich nicht zu bedanken; sie werden zufrieden sein, wenn man sie bewundert. Aber bei dem freundlichen Zusender möcht ich's thun, und da ich nicht weiß, wer er ist, so sprech ich hiemit meinen Dank in die allgemeine Welt hinaus, in der Erwartung, daß er ihm irgendwie zu Ohren kommt. – Um die Ellenbogenstöße nach bekannter und unbekannter Seite zu verstehn und zu [280] schätzen, müßt ich nicht so draußen stehn, wie ich's thu. – Ich höre ja von dem, was ihr angenehmen Leutchen unter euch zurechtmöckelt, fast Nichts.
Wie geht's denn z.B. Günther, der mir von Rom her sehr lieb geblieben?
Von diesem Berlin bist du natürlich zurück. Ich denke mir, die geschickte Hand der Haus- und Herzgeliebten, der du wie ein Knäuel entsprungen, wird dich schon seit einigen Tagen wieder aufgewickelt und hübsch warm in den Schoß gelegt haben.
Lebt wohl alle zweibeide! Und bleib nicht zu lang stumm gegenüber
deinem getreuen Wilh. Busch.