1720. An den Krökelorden

1720. An den Krökelorden


An den »Krökelorden«
Ein alter Kauz, im hohlen Baum
Vertieft in seinen Tagestraum,
Doch aufgewacht durch lautes Pochen
Von Meister Specht und durch die Lieder
Der Vöglein, ist hervorgekrochen
Und spricht also:
Ihr Waldesbrüder!
Die Welt, das läßt sich nicht bestreiten,
Hat ihre angenehmen Seiten;
Sie liefert Körner, Käfer, Mäuse
Zum Wohlgeschmack in jeder Weise
Und geht auch wohl so bald nicht unter.
Ich grüße Euch; bleibt nur hübsch munter
Und macht Euch möglichst viel Pläsier.
Doch ich, der alt und kalt geworden,
Ich passe nicht in Euren Orden;
Mir ziemt die Ruhe. Gönnt sie mir.
Und als der Kauz also gesprochen,
Ist er zurück ins Loch gekrochen.

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1720. An den Krökelorden. 1720. An den Krökelorden. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1324-6