1572. An Nanda Keßler

1572. An Nanda Keßler


Mechtshausen 4. Febr. 1907.


Meine liebe Nanda!

Ich danke Dir für deinen letzten Brief und die zwei hübschen Photographien, die ich, besonders die Kinder in der Schaukel, mit Theilnahme betrachtet habe.

Von meinem Fenster aus seh ich jetzt in eine ganz weiße Welt. Sie kommt mir aber, so sauber sie ist, doch etwas eng vor, wenn ich im Garten meine üblichen Spatziergänge mache. Man sieht den Boden nicht, wo schon allerlei neukeimend zum Lichte drängt. Überall herrscht ländliche Stille. Nur eine beträchtliche Schaar von hungerigen Vögeln, Spatzen, Finken, Meisen und Amseln, machen einen bescheidenen Lärm und kommen [259] dreimal täglich zum Futterplatz, auf den wir ihnen Hafer, zerschnittene Moorrüben und Korinthen ausstreun.

Du fragst nach meiner Lectüre. Es ist dies und das aus A[l]tindien; auch Kant von Chamberlain.

Hoffentlich geht es euch gut. Bleibt gesund und seid alle recht herzlich gegrüßt von deinem alten getreuen

Onkel Wilhelm.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1572. An Nanda Keßler. 1572. An Nanda Keßler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-163E-7