1419. An Erich Bachmann

1419. An Erich Bachmann

Mechtshausen 2. Nov. 1903.

Lieber Erich!

Aus Deinem Briefe, wofür ich Dir Dank sage, seh ich zu meiner Freude, daß Du Dich bedeutend beßer befindest, als im Frühling bei meinem Besuch. – Auch ich darf nicht klagen. Ich war inzwischen mal eine Woche im alten Münster und zuletzt auf vierzehn Tage in Frankfurt am Main. Nun möcht ich aber still sitzen für diesen Winter. – Du selbst bist ja reisefreudiger, und wir alle hier würden es gern sehn, wenn du mal kämest. Leider paßt es nicht gut grade jetzt, denn es steht demnächst wieder ein Zuwachs der Familie in Aussicht.

Unser Wetter ist immer noch angenehm. Diese Herbsttage, so schön sie sind, haben aber doch immer was Melancholisches an sich.

Leb wohl, lieber Erich. Herzliche Grüße an euch alle von deinem getreuen Freunde

Wilhelm.