984. An Adolf Nöldeke

984. An Adolf Nöldeke


Wiedensahl Dienstag. [23. Oktober 1894]


Lieber Adolf!

Sei bedankt für deinen Brief, der mich noch eben in Frankfurt erwischte, als ich, zur Abreise gerüstet, morgens um acht letzten Sonnabend, beim Kaffeetisch saß. Abends holte mich Leitner vom Bahnhof ab, bei Pladderwetter, wie's denn auch natürlich in F. fast beständig geregnet hat. War dort zwei Mal im Theater, sah mancherlei Alterthümer, wurde phäakisch verpflegt, da ließ sich's aushalten. – Hier will es heut mal ein guter Tag werden; die Sonne scheint durch feinen Dunst; in der Nacht ist starker Reif gefallen.

Ja, die erwähnte Verlobung! Welchem von beiden Theilen darf man am meisten gratuliren? Unergründlich sind die Tiefen des Geschmacks.

Die herzlichsten Grüße, auch in Leer, von deinem getr. Onkel

W.

Frl. K. läßt sich empfehlen.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 984. An Adolf Nöldeke. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1932-5